Maifeuer scheinen hier in Solingen nicht mehr angesagt zu sein. Vermutlich um den CO²-Pegel zu senken, fährt man mit dem PKW nun zu den diversen „Tanz in den Mai“-Veranstaltungen.
Vielleicht sollte ich dem BILDblog nacheifern und ein STblog anlegen.
Im heutigen ST gibt es unter Kultur einen Artkel mit der Überschrift „Zauber und spirituelle Kraft – Baugeschichte: Der Mont-Saint-Michel feiert in diesem Jahr sein 1300-jähriges Jubiläum…“. Die Geschichte überschlage ich jetzt, der Beitrag endet mit den beiden Sätzen: Gegen die Verlandung der Bucht des „Heiligen Berges des Abendlandes“ wurden 2006 Arbeiten für mehr als 160 Millionen Euro begonnen. Bis 2012 soll der Mont-Saint-Michel wieder von Wasser umspült und von den höchsten Gezeiten Europas überflutet werden..
Sollte der knapp 80 Meter hohe Berg tatsächlich überflutet werden, so würden die Nordsee-Anrainer insgesamt Probleme bekommen. Gemeint ist nicht der Berg, sondern der Zufahrtsdamm, der oben im Bild zu sehen ist.
Vor 10 Jahren habe ich den Felsen in der Normandie besucht; nachzulesen unter -» Mont-Saint-Michel
Angeblich nennt der Bergische Volksmund diese Pflanze auch Pissblume oder Kette(n)plösch. Ist mir neu.
Diese Tüte dürfte den Cholesterin-Pegel kaum beeinflussen, aber dem Appetit war sie mir mehr als abträglich.
So der Titel einer Veranstaltung des Rheinischen Industriemuseums, die gestern Abend im Begleitprogramm zur Ausstellung „Im Dunkel der Stadt“ stattfand. Hier der Text aus der Vorankündigung:
„Unter der Laterne, dort am großen
Tor“
Straßenbeleuchtung gilt den meisten von uns als
so selbstverständlich, dass sie kaum bemerkt wird. Doch wie funktioniert
sie eigentlich? Welche Aufgaben und Probleme sind zu bewältigen?
Experten der Stadt Solingen (TBSG / Verkehrstechnik) bringen Licht ins
Dunkel. Sie werden eine Bustour begleiten, die verschiedene Orte in der
Stadt aufsucht und deren Lichtsituation erläutert. Da wird man so
unterschiedliche Orte, wie den neu gestalteten Brückenpark unter der
Müngstener Brücke, die „historische“ Beleuchtung im Ortsteil Gräfrath,
wichtige Straßenkreuzungen wie den Schlagbaum, die neu gestaltete
Bushaltestelle am Dreieck, ganz „normale“ Straßen bis hin zum neuen
Südpark mit dem Produktzentrum im alten Hauptbahnhof anfahren. Die
ganz speziellen Anforderungen an die Ausleuchtung unter Berücksichtigung
von Fragen nach Sicherheit, Energieaufwand oder der „Lichtverschmutzung“
werden anschaulich aufgezeigt. Geschichten rund um die Straßenlaternen
beleben die Führung.
Start und Ende der Tour:
Rheinisches Industriemuseum, Merscheider Str. 297
Ein Bus der Stadtwerke bringt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu den verschiedenen Standorten
Dauer: Ca. 3 Stunden
Hier ein paar Aufnahmen rund um die Laterne, die während der Führung entstanden:
Wie nennt man diese Lampe (erste elektrisch betriebene Straßenlampe in Solingen)?
Der folgende Leuchtenkopf – elektrifiziert – wurde in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts speziell für die Stadt Solingen entwickelt.
Hier im Südpark war die „randsteinscharfe Ausleuchtung“ eines Weges das Vortragsthema – glaube ich; war mit anderen Dingen beschäftigt.
Herzlichen Dank an die Personen, die diesen Einblick in das Schaffen und Wirken der heutigen „Löühtepies“ ermöglichten. (Löühtepie: der Mann, der die Stadtlaternen bediente.)
Frisch aus der Presse (ST):
Vier Personen wurden gestern bei Verkehrsunfällen schwer verletzt.
Gegen 11 Uhr beabsichtigte ein 62-jähriger Pkw-Fahrer auf der Südstraße
einzuparken und übersah eine 79-jährige Fußgängerin, als diese gerade die Straße überqueren wollte.
Auf der Kamper Straße fuhr gegen 12 Uhr eine 74-jährige Fahrerin trotz Rückstaus
in den Einmündungsbereich ein und übersah hierbei eine 68-jährige Fußgängerin.
Eine 24-jährige Fahrerin übersah gegen 14 Uhr in der Friedrich-Ebert-Straße einen 36-jährigen Radfahrer.
Gegen 15.15 Uhr lief im Bereich Wupperstraße ein Mädchen (10) auf die Fahrbahn. Trotz einer Vollbremsung konnte eine Pkw-Fahrerin den Zusammenstoß nicht vermeiden.
Eine überlebenswichtige Frage bleibt der sorgfälltig recherchierte Artikel schuldig: Wie alt war die Pkw-Fahrerin, die trotz Vollbremsung gegen 15.15 Uhr den Zusammenstoß zwischen PKW und Mädchen nicht verhindern konnte?
Normalerweise pumpt der verbliebene Vollzeitagraökonom mit diesem Schlauch sein Gülle ab.
Derzeit entsorgt man damit den Bohrschlamm auf bzw. in unserer Straße. Der zweite Bohrabschnitt hat gestern seine Zielgrube erreicht.
… liegt heute nur noch in der Luft, früher versorgte in diesem Gebäude an der Schwertstraße eine Dampfmaschine die ehemals tätigen Schleifer mit Antriebskraft.
Zum Thema Dampfmaschinen in Solingen: Am 25. November 1826 schrieben der Mechaniker Hermann Lange und der Kaufmann Dinger, die zusammen in Wald Regen- und Sonnenschirme herstellten, an die Firma Harcort & Co. in Wetter an der Ruhr: „Wir ersuchen Sie, uns gut zu sagen, was eine Dampfmaschine von 3 oder 4 Pferde Kraft kommen würde, wenn solche nach den neuesten Verbesserungen gebaut, oder … nach dem System, wonach der Kohlengebrauch am geringsten wäre, da wir besonders dar auf zu sehen haben“. Drei Tage später antwortete Harkort, dass eine Dampfmaschine „bester Construktion“ mit 4 PS 2700 Taler kosten würde. Aber erst 1829 wurde die erste Solinger Dampfmaschine von 5 PS durch die Firma Lange & Dinger in Betrieb genommen.
1844 merkte Friedrich Harkort an:
Zweck der Maschine ist,
den Menschen der tierischen Dienstbarkeit zu entheben,
nicht ärgere Frone zu schaffen.
Dat war woll nix.
Den ganzen Tag über standen hier einige Bauarbeiter mehr oder weniger gelangweilt auf der Straße herum und entsorgten zeitweise den Inhalt ihrer Sprayflaschen auf den Hästener Grund und Boden. Dabei entstanden in regelmäßigen Abständen ähnliche Zahlenwerke.
Was soll es? Der Chef der Kolonne ortete mit einer Art Metallsuchgerät den teuren Bohrkopf seiner Grabenhexe. Die Zahl gibt an, wie tief in Metern der Bohrer an dieser Stelle (Punkt) vergraben ist.
Vor gut drei Wochen zwang mich eine plötzliche Sauerstoff-Mangelversorgung meines linken Kleinhirnes (auch weißer Schlaganfall genannt) zu Boden. Geblieben ist bisher eine Art „Hirnnebel“ nach körperlicher Anstrengung.
Und statt ans Meer zu fahren, reicht auch ein Ausflug in die Landeshauptstadt.
Ohne juristische Vorbildung versteht man heute keine Schilder mehr.
Nach meinem Besuch der „Loosen Maschinn“ in Widdert am vergangenen Sonntag stellte sich mir die Frage, wie viele der angeblich 107 im Jahre 1895 existierenden Dampfschleifereien heute noch – wenn auch nur in Form des Gebäudes – in Solingen vorhanden sind?
Ein erstes Bauwerk kann ich heute zeigen: Gebhardtstraße 24–26 in Solingen-Wald, es steht sogar seit dem 22. Januar 1985 als Nummer 504 in der Solinger Denkmalliste.
Etwas überrascht war ich durch folgenden Anblick, der sich mir an der Südseite des alten Ziegelbaues bot:
Vor mehr als einem Jahr wies die städtische Bauaufsicht den Abriss des Backsteinanbaus des alten Industriegebäudes auf der Gebhardtstraße an. Am 22. März 2007 beseitigte man für 20 000 Euro die drohende Einsturzgefahr des seit Jahren leerstehenden Gebäudes durch einen kontrollierten Abriss. Wer für den Abtransport des Schuttberges aufkommen muss, darüber streitet man derzeit vor Gericht.
Kennt jemand die Geschichte des noch stehenden Bauwerkes?
Dank eines Lesers mit einer gut sortierten Bibliothek, folgt ein Zitat aus „Landschaftsverband Rheinland, Rheinisches Industriemuseum, Kleine Reihe, Heft 7: Dampfschleifereien, Historische Handwerksstätten der Solinger Schneidwarenindustrie, Köln 1991“:
Die baugeschichtliche Entwicklung der Dampfschleiferei an der heutigen
Gebhardtdtraße in Solingen-Wald, wird durch eine Abfolge von Erweiterungsbauten
bestimmt, die zwischen 1888 und der Zeit vor dem ersten Weltkrieg ausgeführt wurden.
Am 2. Juni 1888 beantragen die Herren Sahler & Merx bei der damals zuständigen Bürgermeisterei
in Wald „auf unserem an der Ziegelstraße … gelegenen Grundstück …
eine Fabrikanlage … errichten zu lassen“.
Der dreigeschossige Neubau, der sich in einer Länge von 24,70m entlang der heutigen
Gebhardtstraße erhob, nahm im Erdgeschoß neben dem „Kesselhaus“ und dem
„Maschinenzimmer“ einen „Schleifraum“ und eine „Schmiede“ auf. In den beiden oberen Geschossen waren wahrscheinlich die üblichen
vierachsigen Mieträume für Schleifer untergebracht, die über ein mittelaxial angeordnetes
Treppenhaus ihre Schleifstellen erreichten.
Nach einem Brand und einer Teilerneurung dieses Gebäudes im Jahre 1891
erfolgte in einer zweiten Bauphase zwischen 1892 und 1893 ein
dreigeschossiger Anbau, in dem neben einem Treppenhaus weitere sechs
Arbeitsräume für Schleifer vorgesehen waren. In ähnlicher Weise folgten
in den nächsten Jahren wietere Anbauten, die sich auch auf das
hofseitige Baugelände ausdehnten; dabei wurde bei den letzten beiden
Erweiterungen des dreigeschossigen Hauptgebäudes auf die Beibehaltung
der in den ersten Bauabschnitten ausgebildeten Lisenengliederung auf den
unverputzten Ziegelsteinflächen verzichtet.
Teibereiche der Gebäudeanlage an der Gebhardtstraße werden seit den
späten 1930er Jahren von der „Bergischen Lackfabrik“ der Fa.
Gottschalk & Co genutzt; darüber hinaus sind heute einige Räume an
einen Reider, einen Schwertschleifer und einige Schleifer vermietet, die
u.a. ihre Arbeitsplätze in der ehemaligen Dampfschleiferei in Widdert
aufgeben mußten.
Achtung! Der Text spiegelt den Stand der Dinge bis ins Jahr 1991 wieder. Neben der Lackfabrik werkelte zeitweise „unten rechts„ – im Erdgeschoss – auch eine Klömpkerfabrik (Bonbonfabrik), die ihren Produktionsbruch preiswert per Walder Jugend entsorgte.
Was die Schutthalde angeht, so spuckt die „Datenkrake Google“ zahlreiche Links zu Online-Artikeln der lokalen Presse aus.
Wie versprochen, hier die frisch renovierte Fußgängerbrücke über die Wupper in Müngsten an der Remscheider Straße. Seit dem 15. Juni 1998 steht sie als Napoleonsbrücke in der Denkmalliste der Stadt Remscheid.
Seitdem es den neuen Bahn-Halt Grünewald gibt, hält kein Zug mehr im ehemaligen Hauptbahnhof. Darum lässt die Deutsche Bahn derzeit auf dem südlichen Bahnsteig die Aufbauten demontieren: Am Dach wurde schon damit begonnen, in den nächsten Tagen sollen auch die Stützen entfernt werden. Der nördliche Bahnsteig gehört inzwischen der Stadt Solingen. (ST vom Do. 17.04.2008)
Wer einen coolen Drehort für seinen Endzeitstimmungsfilm suchte, der wurde bis ins Jahr 2004 auf dem Gelände des damaligen Solinger Hauptbahnhofes schnell fündig. Nach nur 4 Jahren kann ich verkünden, dass nur wenige Meter entfernt – Bahnhalt-Grünewald – ein würdiger Nachfolger heranreift.
Wer hätte das gedacht! Satte 100 Millionen Teuronen ist er wert. Laut lokaler Intelligenz hat der Investor HLG am Dienstag den Abrissantrag für das denkmalgeschützte Bauwerk aus den 60er-Jahren des letzten Jahrtausends eingereicht. Entweder verschwindet der Pavillon vom Erdboden (Karstadt-Grundstück) oder die Millionen kommen nicht an den Neumarkt – der „Hofgarten“ sei nur ohne Pavillon machbar. Frage: Darf man die Architeken als einfallslos bezeichnen? Oder nennt man dies Sachzwänge?
Der zweite Bauabschnitt an der Fußgängerbrücke über die Wupper in Müngsten (Napoleonbrücke) scheint fertiggestellt zu sein. Die Woche über wurde das Gerüst demontiert; Fotos folgen die Tage.
Heute Vormittag wurden die ersten 160 Meter PE-Abwasserrohr in den im Horizontalbohrverfahren angelegten Stollen eingezogen. Die halbe Nachbarschaft war auf den Beinen, um das Vorgehen sachkundig zu dokumentieren und kommentieren. Nur der Verpflegungswagen glänzte durch Abwesenheit.
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