Mit einem kleinen Fest beendeten die verbliebenen Schleifer im Außenkotten des Wipper Kottens die Saison 2005. Das historische Bauwerk mitsamt seiner mit Wasserkraft angetriebener Schleiferei bleibt bis zum April 2006 für spontane Wochenendbesucher geschlossen.
Wilder Wein gibt dem Gebäude für wenige Wochen ein einzigartiges, buntes Kleid.
Hat jemand eine Vorstellung, was dieser Stein darstellen soll?
Im Solinger Tageblatt fand ich heute einen kleinen Artikel:
Die Wupper neu entdecken
(crm) Das Gute liegt manchmal nicht nur ganz nah, sondern auch ganz
dicht beisammen - vielleicht gerade mal auf einer Strecke von zwei
Kilometern. Hier wird eine so große Vielfalt geboten
, sagt Curt
Meis, Kuratoriumsvorsitzender des Balkhauser Kottens.
Wenn der Kotten im nächsten
Jahr renoviert ist, soll das nächste Projekt angegangen werden:
eine Art Natur-und-Technik-Weg entlang der Wupper, der Interessantes und
Sehenswertes verbindet:
Balkhauser Kotten,
Glüder,
Tierheim,
Wasserwerk,
Waldschule,
Talsperre. So viel Attraktives könne - richtig beworben
- auch Besucher von außerhalb an die Solinger Wupperufer und in die Wälder locken.
Willkommen in der Gegenwart ... noch ein Wanderwegschild!
Bin gespannt, welches Personal mich im Ankunftsort des kommenden Brückenparks zu Müngsten empfängt. Vermutlich der Parkplatzwächter mit dem obligatorischen Ticket (der Quittung für die Parkgebühren).
Derzeit passt die röstliche Patina perfekt zu den herbstlichen Farben der sie umgebenden Flora. Unter der Brücke puzzelt man fleißig am zukünftigen Brückenpark Müngsten.
Die Tage fand ich im Briefkasten eine Einladung für eine kommende Ausstellung, die im brummenden Zentrum der Klingenstadt Solingen stattfindet: Werner Brattig stellt seine Druckgrafiken vom 22. Oktober bis zum 26. November in der vergessenen Turmpassage zu Solingen aus.
Zur Erinnerung: Vor mehr als 25 Jahren bescherte mir dieser bewährte Solinger Künstler in seiner Funktion als Lehrkörper vier aufregende Stunden, die ich bis heute nicht vergessen habe. Für ihn war die mir gestellte Aufgabe vermutlich nur eine wirre Idee. Zum Zeitpunkt der angesetzten Reifeprüfung schleppte er eine Gipsbüste, die den Kopf eines römischen Feldherren zeigte, aus dem Fundus meiner damaligen Schule heran und stellte mir die Aufgabe, eine expressionistische Federzeichung im Stil eines mir bekannten Künstlers unter Einbeziehung der gestellten Büste anzufertigen.
Angeblich bleibt Brattigs Formsprache immer leise und zurückhaltend ...
Hoffentlich kommt niemand auf die Idee und fragt einmal nach, wie seine Schüler sein Auftreten und sein praktiziertes Bewertungsschema empfunden haben. Eins vorne - sechs hinten.
Hoffentlich fahren sie meinen Abfall auch ab und entsorgen ihn fachgerecht.
Hier kann man demnächst im Wasser stehen.
So die Schlagzeile im heutigen Solinger Tageblatt. Weiterhin heißt es: Der zukünftige Brückenpark nimmt zusehends Gestalt an. Die Arbeiten liegen voll im Zeitplan. Betreiber für die Luftgondel gesucht.
Mir fallen zu diesem Artikel einige Fragen ein. "Riesige Grauwackeblöcke aus Lindlar begrenzen den 'Wupperstrand', in dem man zukünftig im Wasser stehen kann." Wenn Hochwasser angesagt ist, darf es auch etwas mehr sein.
So sieht zukünftig das rechte Ufer der Wupper im Abschnitt 'Brückenpark Müngsten' vorwiegend aus. Muss man jetzt schwer beeindruckt sein?
Positiv zu bemerken ist, dass der Wanderweg links der Wupper von Müngsten bis zum Wiesenkotten mit diversen einzigartigen Steinen bestückt wurde. An einer Stelle wurde das Gesäß eines Wupperwanderes in den kalten Stein gemeißelt, eine steinerne Inselfähre deutet naheliegende Gedankenspiel an, an einem anderen Ort kann der interessierte Wanderer - sofern er Spielfiguren mitbringt - Mühle spielen. Der in Stein gemeißelte Spruch: 'das Wehr ist über die Wupper gegangen' dürfte den unbedarften Wanderer in seiner Vorstellungskraft überfordern. Über die Wupper gehen in einem Atemzug mit dem zerstörten Wehr des Arnsberger Kottens zu nennen, setzt schon einiges Wissen voraus, welches nichteinmal die Personen kennen, die die künstlichen Vertiefungen an den Steinen vornehmen. Mit anderen Worten: die vor Ort tätigen Bildhauerinnen bearbeiten ohne Sinn und Verstand das zuvor gebrochene und angelieferte Material.
Das einzigartige Wehr hat einmal die Wupper gestaut und diese Wassermassen trieben zwei Wasserräder an. Wenn schon, dann bitte richtig: Das Wehr wurde über die Wupper gegangen - sprich abgerissen.
Gemeint ist die Gaststätte gleichen Namens; die Stahlkonstruktion rostet weiter vor sich hin und erträgt mit der gebührenden Ruhe die Bauarbeiten zur ihren Füßen.
So langsam bekommt das grüne Einheitkleid der Bäume etwas mehr Farbe; sehr beindruckend.
Eben erhielt ich vom Bergischen Fischerei-Verein 1889 e.V. Wuppertal folgende erfreuliche Mitteilung:
Hallo Lachs- und Wupperfreunde,
trotz der noch recht warmen Wassertemperaturen sind die ersten Aufsteiger schon da!
So konnte das Team der Landesanstalt für Ökologie, Dezernate für Fischerei,
verstärkt durch den Bergischen Fischerei-Verein am heutigen Tag bereits einen ersten Lachs
(63 cm) und fünf Meerforellen in der Wupper unterhalb des Auer Kotten, abfischen.
Wenn das Wetter etwas kühler wird und die Wasserstände durch Regen ansteigen,
dürfte bei den nächsten Befischungen ab Mitte Oktober ein sicherlich deutlicher
Anstieg der Fangzahlen und Fischgrößen zu vermelden sein.
Zur Erinnerung: Im November 2001 hieß es nach 160 Jahren Abwesenheit:
Der König der Fische ist wieder in der Wupper!
Sollte jetzt jemand auf geschmacklich bedingte Angeltouren kommen, dem sei gesagt, der Fang dieser Salmoniden ist derzeit strengstens untersagt. Jeder Heimkehrer ist markiert und kennt die Telefonnummer von Helmut Wuttke. Daher: Finger und Angelhaken weg! Der Abfang landet nicht, wie vielleicht vermutet, in der Pfanne, sondern er wird unter sachkundiger Begleitung ins Bruthaus am Beyenburger Stausee zum Ablaichen gebracht.
Da wir uns schon in der Welt der Wirbeltiere mit Kiemen tummeln; die weltberühmte Hommingberger Gepardenforelle wurde trotz intensiver Beobachtung noch immer nicht in der Wupper gesichtet. Ist auch gut so, da der Google-Teich für dieses Lebewesen die beste Lebensumgebung bietet.
Vor ein paar Tagen machte ich eine rätselhafte Andeutung, hier die Fortsetzung.
Zu diesem Feiertag fiel mir nicht mehr ein.
Wenn mir nichts mehr zu meiner News-Seite einfällt, dann fällt mir bestimmt ein Prospekt aus dem Hause der Stadt Solingen in die Hand.
Der Inhalt dieses Faltblattes bereitet Freude.
Kostprobe: Vom Graf-Wilhelm-Platz aus zeigt ein roter Pfeil (markiert mit der Nummer 681)
auf die textliche Überschrift:
Balkhauser Kotten
Jahrhunderte lang nutzten Messerschleifer die Wasserkraft der Wupper für ihre Arbeit.
Im Balkhauser Kotten informiert heute ein Schleifermuseum.
Linie 681 / Richtung Hästen / Haltestelle Hästen/ (Fußweg 2km, ca. 20 Min.)
Das beschriebene Museum hat seit einem Jahr seine Pforte vorübergehend geschlossen. Und wer von Hästen aus (Endstation der O-Buslinie 681) den Weg zum Balkhauser Kotten antreten möchte, dem empfehle ich eines: festes Schuhwerk und gutes Kartenmaterial! Auf Nachfrage gebe ich Auskunft.
Möglicherweise hilft der Wegfindung auch dieser individuelle Link auf das Geoportal der Stadt Solingen.
Ich frage mich, ob die Texter jemals ihre Erzeugnisse in der Praxis, Realität bzw. freien Wildbahn überprüft haben. Ich habe da meine Zweifel.
So meine erste Überschrift zu diesem Tage.
Irgendwann erinnerte mich eine sehr traurige Nachricht an einen Abschnitt aus meiner persönlichen Vergangenheit, der noch nicht allzu lange zurückliegt und daher im Gedächtnis immer noch präsent ist.
Auf der Insel Bali sind drei Jahre nach den verheerenden Anschlägen mehrere Sprengsätze detoniert.
Alte Tetti-News [ Ausgabe 29 | Ausgabe 28 | 27 | 26 | 25 | 24 ]