Im Solinger Tageblatt gab es heute einen Beitrag, der im Auszug wie folgt lautet:
(kc/up)
Winter an der Wupper. Der Spaziergang führt von Wupperhof
nach Balkhausen. Wer aufmerksam ist, bemerkt auf dem Hohlweg
die zwei Rotbuchen und die Schrift darauf. Jetzt zur feuchten
Jahreszeit ist nur schwer zu erkennen, was Zwangsarbeiter dort
zur Adventszeit 1944 in die Bäume ritzten. Wir sind bald
frei
ist dort zu lesen oder Kriegsverbrechen, 30.11.44
. Gegenüber
der Armee-Stellungen von einst arbeiteten damals rund 20 Zwangsarbeiter
in den Wäldern und auf den Höfen der Umgebung. An ihre
Sehnsucht, ihre Verzweiflung erinnern die grauen Rinden und die
Inschrift darin. Stumm und ergreifend. ...
Kennt jemand den beschriebenen Hohlweg, der Wupperhof mit Balkhausen verbinden soll? Oder - was noch besser wäre - den Standort der geritzten Rotbuchen? Welche Armee-Stellung ist gemeint?
Als Ortskundiger mit der Gnade der späten Geburt verstehe ich nur Bahnhof! Ich kenne den sehr ausgeprägten Hohlweg, der einstmals die ehemalige Wupperhofer Mühle mit Gut Hohenscheid verband.
Nur zur Erinnerung: Am 4. November 1944 fallen gegen Mittag Bomben auf Solingen, der 5. November zeigt nur noch riesige Trümmerhaufen.
Nachtrag Do. 16.03.2006: STumme Zeitzeugen
Frisch aus der Presse:
(ff) Im Gegensatz zum Kiosk und zur ehemaligen Discothek gibt
es im Müngstener Brückenpark beim Schaltkotten eine Vollzugsmeldung: Die
Stadt hat mit dem Eigentümer der alten Kunstschmiede eine
Grunddienstbarkeit ausgehandelt. Danach können auf dem Grundstück
zwischen Schaltkotten und "Exit" einige Stellplätze -
insbesondere für Behinderte - eingerichtet werden. Zudem wird in dieser
Höhe der erste Aussichtsbalkon über der Wupper gebaut. Auf dem
schwebt man nur einen halben Meter über dem Wasser und können die ganze
Anlage überblicken
, schwelgt Artur Pach vom Vermögensbetrieb in
Vorfreude.
Solinger Tageblatt, 13.02.06 - Karte
Am Ufer des Teiches ist im Hintergrund ein Gebäude zu erkennen: Brucher Kotten?
Der Text auf dem angeschraubten und bedruckten Blech berichtet von einem verschwundenen Ort: Müngsten.
Und auch ich muss rudern und zwar zurück. So wie es aussieht, wurde nicht nur auf der Wupper im Rückstau des Schaltkottenwehrs eine Kahnpartie geboten. Gastronomen stauten den Morsbach kurz vor der Mündung in die Wupper auf. Das Ergebnis war ein gigantischer Teich für Ausflügler, die im Ruderboot für die Angebetete die Riemen schwingen konnten. Legendär waren angeblich die in Müngsten stattfindenen Kirmessen zu Pfingsten.
Ich bin derzeit eher auf die Eröffnung des Brückenparks gespannt, die am 7. Mai 2006 ansteht.
Nach einigen Jahren der Verweigerung ringe ich mit mir doch die ultimative, subjektive und höchst einseitige Linkseite zum Thema Solingen anzulegen. Manchmal finde ich Perlen, am nächsten Tag sind es Seiten, die ich nicht unbedingt nennen möchte, aber dennoch zum Thema Solingen passen.
Immer dann, wenn mir nichts mehr einfällt, muss die Vergangenheit herhalten:
Das feinste Parfüm der Welt, der größte Sieg der modernen Chemie, ist das Duisburger Zauber-Wasser.
Zusammengesetzt nach den Gesetzen der Harmonie, entwickelt dasselbe 8 liebliche Bouquets nach und nach.
Es behauptet seinen Rang als die Königin der Toilettenkunst und wird von allen zivilisierten Völkern gesucht. Sein Verbrauch nimmt immer mehr an Bedeutung und Umfang zu.
Feiner als jedes existierende Parfüm, ist es nicht teurer als Eau de Cologne, ersetzt dieses aber 8fach.
Nur zur Erinnerung - 1873!
Nachdem schon gestern Müngsten für eine Schlagzeile sorgte, setzt das Solinger Tageblatt seine Berichterstattung über das sonst vergessene Fleckchen fort:
(ff) Wenn sich bis Ende März nichts tut, muss ich mir
überlegen, ob ich die Immobilie nicht anderweitig verkaufe. Vielleicht
kommt ja dann eine Türken-Disco rein.
Langsam verliert Wolfgang
Hilbrich die Geduld, was die Verhandlungen mit der Stadt Solingen über
den Verkauf des ehemaligen "Exit"-Gebäudes in Müngsten angeht.
Artur Pach, Planungsleiter beim Vermögensbetrieb, bestätigt: Zurzeit
entsteht das dritte Gutachten, weil wir beim Preis noch weit auseinander
sind.
Die erste Expertise hatte die Bewertungsstelle der Stadt erstellt:
Mit der konnten sich Hilbrich und sein Miteigentümer nicht
anfreunden
, erinnert sich Pach. Daraufhin bestellten die Besitzer einen
privaten Gutachter. Doch dessen Vorschlag für den Kaufpreis erschien den
drei Regionale-Städten und der Regionale-Agentur völlig überzogen.
Die Folge: Nun versucht der Gutachterausschuss der Stadt Solingen
sein Glück. Aber der muss sehr viel recherchieren
, weiß Artur Pach,
dass es dauern wird, bis der nächste Vorschlag zustande kommt. Er stellt
aber auch klar: Wir haben keinen Zeitdruck.
Sollte der Verkauf nicht mehr rechtzeitig zur Präsentation des
Brückenparks im Mai über die Bühne gehen, werde es dennoch ein
Gastronomie-Angebot im "Dorf" geben, das den Eingang zur neuen Anlage
darstellen soll. Auf der anderen Seite des Brückenwegs können wir das
Thema temporär abhandeln.
Wolfgang Hilbrich sieht sich indes in einer "sozial-kulturellen
Verantwortung" und schmiedet noch andere Pläne: Ich kann auch
renovieren und mir eine neue Bestuhlung besorgen. Dann mache ich das
"Exit" selbst wieder auf.
ST Mi. 08.02.2006
Ob das oben im Bild gezeigte Sitzmöbel eine Probeexemplar der neuen Bestuhlung ist, entzieht sich derzeit meiner Kenntnis.
Das Solinger Tageblatt berichtet heute im Lokalteil auf Seite 3 über den mysteriösen Brand unter der Müngstener Brücke:
(ff)
Keine Ahnung, kein Verdacht!
Jürgen Burk will sich gar nicht erst
an den Spekulationen beteiligen, wer in der Nacht von Freitag auf
Samstag den Verschlag neben seinem Kiosk unter der Müngstener Brücke in
Brand gesetzt hat. Aber er ist sich sicher: Der Täter hat das Feuer
auch wieder gelöscht. Sonst wäre mein Büdchen mit abgebrannt.
Denn
Presspappe, Plastikstühle und Restposten, die Burk in der Hütte lagerte,
müssen meterhohe Flammen erzeugt haben, die übergegriffen hätten, wenn
ihnen nicht Einhalt geboten worden wäre.
In der Tat muss die Solinger Feuerwehr am Samstagmorgen nicht mehr
aktiv werden, als sie nach dem Alarm einer Passantin gegen 10 Uhr am
Kiosk eintrifft. Es glimmen nur noch ein paar Balken. Dass es sich aber
tatsächlich um eine Brandstiftung handelt, konnte die Kriminalpolizei
gestern Nachmittag nicht bestätigen. Wir ermitteln weiter!
Schaden: rund 6000 Euro. Gerüchte, er habe den Verschlag selbst
angezündet, entkräftet Jürgen Burk postwendend: Ich habe gar kein
Geld für eine Versicherung.
Immerhin kann der Verkauf am Kiosk weitergehen.
Die Frage ist nur, wie lange. Denn der Pachtvertrag ist zum 31.
Dezember ausgelaufen (ST berichtete). Der Bau muss einem Weg
im Brückenpark weichen. Mein Anwalt hat mit der Stadt eine
Abfindung von 4000 Euro ausgehandelt
, berichtet der 60-Jährige.
Aber das kann's nicht sein. Dann würde ja nach Abzug von
Gerichts- und Anwaltskosten nichts mehr übrig bleiben
,
schlägt er das freiwillige Angebot der Verwaltung aus.
Das Verfahren zur Zwangsräumung läuft
, stellt Annette
Nothnagel jetzt ein Ende mit Schrecken in Aussicht. Anfang April
muss der Kiosk weg sein, sonst kommen wir in Zeitverzug
, weiß
die Leiterin des Brückenpark-Projekts bei der Regionale 2006.
ST Di. 07.02.2006
Von der Öffentlichkeit kaum beachtet nimmt der Weg vom Ankunftsort mit Parkplatz zum zukünftigen Brückenpark Müngsten immer konkretere Formen an.
Die Holzgitter links im Foto wurden zum Schutz des Eisvogels aufgestellt. Wenn dieser mit unglaublicher Geschwindigkeit im Tiefflug durch sein Brutrevier brettert, sollen die zwei, drei und vierbeinigen Brückengänger ihn nicht bei seiner Navigation ablenken; interessante Lösung.
In der Nacht von Freitag auf Samstag brannte es hier. Warum und weshalb? Bisher gibt es keine Erkennnisse zu diesen Fragen. Vor 14 Tagen sah es an gleicher Stelle noch etwas aufgeräumter aus.
Nebenbei bemerkt: Dem betroffenen Kioskbesitzer droht seit Anfang des Jahres die Zwangsräumung seiner bisherigen Broterwerbsstätte.
Hat jemand nähere Informationen zu der Brandstiftung, die unter der Müngstener Brücke den ehemaligen Zugang zu einem vor Jahrzehnten existierenden Märchenwald betrifft?
Derzeit spiele ich mit der ersten Version des Meeresaffen herum, der die Nachfolge von Mozilla antritt. Positiv anzumerken ist der optimierte Bildaufbau. Negativ: Der Shortcut zur Markierung der E-Mails als 'gelesen' wurde geändert. Die neuesten E-Mails werden nicht mehr zu oberst angezeigt und der Fortschrittsbalken wurde durch ein sinnloses Spielzeug ersetzt. Die Dokumentation und die Scripte konnten der rasanten Softwareentwicklung bisher nicht folgen.
Und was war sonst noch? Angeblich findet der Bund der Steuerzahler das neue Fassadenglasdach an der Kölner Straße schick, aber wenig funktional.
Gab es an der Kölner Straße jemals ein funktionales Dach für die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs?
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