Noch gestern war er es, heute blickt er nur noch verloren drein. Am Boden all jene Attribute, die einen richtigen Schneemann bestimmt.
Frage: Woher nimmt ein Haushalt, der vermutlich mit dem Non-plus-Ultra an Heiztechnik ausgerüstet ist, die Eierkohlen zur Ausstattung dieses temporären Kunstwerkes?
Auch wenn der Wintereinbruch etwas unerwartet für die Jahreszeit kam und etwas heftiger als in den letzten Jahren ausfiel, geblieben ist das kurz darauf einsetzende Tauwetter.
Manchmal wundere ich mich schon. Vor mehr als 100 Jahren nieteten Bauarbeiter bei
ähnlichen Wetterverhältnissen unter unzumutbaren Bedingungen die Brücke zusammen. Heute sperrt
man die Brücke einfach wegen Eis und Schnee für mehrere Tage? Ich kann mich noch an
Zeiten erinnern, da hieß es plakativ in allen Medien: Alle reden vom Wetter. Wir nicht. Die Deutsche Bahn
- Heute sitzt man als Entscheidungsträger mit den kleinen Analysten im virtuellen Hirn das Wetter aus!
Was mag diese Ansichtskarte, die mir in den letzten Tagen zugetragen wurde, zeigen? Mit Sicherheit hat die Wupper mit diesem Bauwerk nichts am Hute. Das intakte und sich drehende Wasserrad ist vom oberschlächtigem Typ, die Konstruktion des Bauwerkes deutet auf einen Hammer hin - nix Schleifkotten. Texter für die Beschriftung von Postkarten waren schon immer sehr großzügig im Umgang mit der Realität.
Gleiche Aufnahme finde ich in dem Buch: Lunkenheimer, Ludwig: Schleifkotten, Hämmer und Mühlen an den Solinger Bächen. Köln 1990 - auf Seite 44. Dort firmiert das Bauwerk unter dem Namen Schmelzhütte, gelegen am Fleußmühler Bach. Demnach wurde der Hammer zwischen 1890 und 1900 stillgelegt. Für mich passt die Aufnahme nicht mit dem Beschriebenen zusammen. Hat jemand eine Idee?
Nachtrag: Ich bin mir jetzt zu 99,9 Prozent sicher, dass die Postkarte kein Bauwerk in Solingen zeigt, sondern den angeblich im Jahre 1746 erbauten Steffenshammer im Gelpetal. Ich wollte heute schon die örtlichen Gegebenheiten in der Ortschaft Clemenshammer (Remscheid) mit den Darstellungen auf der Ansichtskarte abgleichen, der Wintereinbruch in NRW besann mich auf andere Tätigkeiten: Schneeschüppen und das Auto möglichst nicht bewegen.
Am Abend stürmt es mächtig im Gebälk. Bei www.unwetterzentrale.de stehen die Signale auf rot für Solingen.
Google-Alert meldet für Solingen:
WDR-WEIHNACHTSAKTION IN SOLINGEN
Am ersten Advent ab etwa 17 Uhr will es der WDR wissen: Er lädt
in seinen kugeligen Mini-Caravan ein, der dann auf dem Weihnachtsmarkt
in den Clemens-Galerien steht.
Reporterin Stephanie Schmidt porträtiert Solingen als eine von 20 Städten in der Sendung "daheim & unterwegs" aus der Sicht der Bewohner. Was macht Solingen gerade jetzt wohnlich, besonders sinnlich, besonders weihnachtlich? Es geht um persönliche Lieblingsecken der Klingenstadt, deren Porträt eine Mischung aus berühmten und versteckten Sehenswürdigkeiten werden soll. Also: Am Sonntag den Weihnachtsmarkt besuchen und bei Glühwein und Keksen von Solingen schwärmen! Sendung: 12. Dezember, 16:15 Uhr.
Bin gespannt, welche geheime Lieblingsecken per Bildschirm verbreitet werden, die versteckt, aber dennoch berühmt sind.
Spontan fällt mir zu diesem Thema nur der Kiosk von Elsa Böhm unter der Müngstener Brücke ein.
Nach dem ersten Frost folgt der erste Schnee - letztes Jahr war es nicht anders. Zur Erinnerung, in einem Monat ist Heiligabend.
Erster Nachtfrost in Solingen und der erste Arbeitstag von unserer Bundeskanzlerin.
Auch wenn es möglicherweise langweilig wird, es gibt noch ein paar Fotos.
Die Überschrift stammt aus der toten Baumausgabe 'Das Solinger Wochenblatt zum Sonntag'
und wie so viele Artikel der letzten Wochen und Tage trifft sie nicht den Kern der Sache.
Im Kotten
gibt es keinen Streit!
-»
Gedrucktes zum Thema Kotten
Nebenbei erreichte mich folgende Drucksache aus dem Hause Spar- und Bauverein Solingen eG:
Folgende Künster stellen aus:
Peter Amann · Michael Sebastian Golz ·
Stephan Haeger · Dieter Hartnick ·
Peter Holtfreter · Christa Kastner ·
Michael Klette
· Mona Sabina Meis · Rosalinda Sasse · Güdny
Schneider-Mombaur ·
Stefan Seeger · Carina Spanu ·
Duda Voivo
Die Ausstellung selber ist von kurzer Dauer: 3.+4.Dezember 2005, Waschhaus Weegerhof, Hermann-Meyer-Str. 26-28, 46657 Solingen, 11:00-19:00 Uhr
Heute fand ich in meinem Briefkasten eine sehr bunte, dafür knapp verfasste Einladung zu einem kommenden Event. Vermutlich fand man meine Adresse im Datenbestand der ehemaligen Schüler dieser Bildungsanstalt.
Weiß jemand mehr zu dieser Veranstaltung?
Hier der Text der Einladung in einer für Suchmaschinen verwertbaren Form:
Wir laden ein · 25. November 2005 · 18.00-24.00 Uhr ·
Humboldt-Kulturnacht im Industriemuseum · Eine Nacht in den Räumen des
Rheinischen Industriemuseums - Schauplatz Solingen, Merscheider Straße 297 mit
kulturellen Aktivitäten des Humboldtgymnasiums Solingen.
Nachtprogramm · wechselnde kulturelle Aktivitäten in allen Räumlichkeiten ·
Bildergalerie · Objekte in den Duschen · Tanz - Rund um die Dampfmaschine ·
Plastiken · Stomp im Museum · Alte und neue Lieder am
Fallhammer · Mathe für (Nicht)Freaks · Bigband ·
Buchbinderei · Einblicke in die Theaterarbeit · Singende
Säge · Auftritt der Gruppe Saitenspiel · Es weihnachtet:
Krippen · Ein Gemälde fürs Museum · Instrumentalmusik
solo und in Gruppen · Rezitationen · Präsentation
"Auf Humboldts Spuren"
Unter Mitwirkung von:
Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen, Lehrer, Eltern des
Humboldtgymnasiums, sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums.
Letzte Frage: Wer oder was sind die Eltern des Humboldtgymnasiums?
So wie es aussieht, ist das Kind Balkhauser Kotten endgültig in den Brunnen gefallen.
Im Moment fehlen mir noch die passenden Worte.
Besucher, insbesondere auswärtige, die eine etwas längere Anreise unternommen haben, stellen sich in erster Linie eine Frage: Warum ist das Museum geschlossen?
Kann doch nicht sein, oder?
Habe heute meinen ersten rot-weißen Schweinachtsmann Anno 2005 am Schlagbaum gesichtet. Für eine Aufnahme war es zu spät am Tag.
Was ich noch bemerken durfte: Der Solinger Weihnachtsmarkt im Umfeld der Clemensgalerien mit seinen Buden und dem stark nachgefragten Glühwein beginnt deshalb morgen um 10:30 Uhr so früh, damit er sich für die auswärtigen Betreiber finanziell rechnet. Er endet schon am 22. Dezember, damit die polnischen Standabbauer rechtzeitig zu Hause das Weihnachtsfest zelebrieren können.
Angeblich eröffnet der Solinger Oberbürgermeister Haug am 27. November den Markt amtlich. Perfekt: Vielleicht sollten wir unsere Stadtverwaltung gleich mit outsourcen.
Frage: Was sollte mich zu einem Marktbesuch anregen? Bisher habe ich zu diesem Thema noch nichts gelesen.
Frohe Weihnachten!
Alte Tetti-News [ Ausgabe 32 | Ausgabe 31 | 30 | 29 | 28 | 27 | 26 | 25 | 24 ]