Lehrer Giebel hatte keine leichte Aufgabe: 116 Kinder musste er gleichzeitig beaufsichtigen und unterrichten. Seit der Einweihung der Rüdener Volksschule 1876 war er bis 1899 hier die einzige Lehrkraft. Die Kinder freuten sich über die neue Schule, denn vorher hatten sie einen sehr langen Schulweg. Über steile und oft matschige Waldpfade ging es bis nach Widdert. Schulversäumnisse waren die Regel. Schließlich hatten die Behörden ein Einsehen. 1874 wurden die Wiesengrundstücke am Weg nach Fähr angekauft und mit den Bauarbeiten begonnen. Während der Bauzeit fand der Unterricht in einem privat gemieteten Wohnzimmer statt. Friedrich Giebel übernahm die verantwortungsvolle Aufgabe, die Kinder der sozialdemokratisch orientierten Schleiferfamilien zu "aufrichtigen Christen und warmen Verehrern unseres Herrscherhauses und offenmutigen Gliedern unseres Staatswesen heranzubilden" - wie Pfarrer Kremer bei der Amtseinführung betonte. Als das Schulgebäude im Oktober 1876 eingeweiht wurde, war es fast schon wieder zu klein. Kinder aus Fähr oder Friedrichstal, die nur hundert Meter von der Schule entfernt wohnten, mussten zunehmend abgewiesen werden. Erst 1899 wurde ein Anbau fertig, in dem Wilhelm Giebel, der Sohn des ersten Lehrers, vorübergehend als zweite Lehrkraft unterrichtete. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm die Schülerzahl aufgrund kriegsbedingtem Geburtenrückgangs stark ab. 1921 wurde die Schule geschlossen und zu Wohnung umgebaut.
Heute herrscht Zucht und Ordnung bei der Mülltrennung.
Und das Team der Gaststätte Haus Fähr zelebriert an diesem Wochenende ihr 40jähriges Jubiläum im Kampf an der Kännchenfront.
Griff ins Archiv ..
Kunstvolle Namenssuche: WasserOrt Nr.1, WasserOrt Nr.2+3, WasserOrt Nr.4, ...
Wir pumpen uns einen ...
Nur 65 Meter liegt das Remscheider Wupperufer entfernt, aber noch immer darf man einige Kilometer zu Fuß zurücklegen. Bis die Gondel, die bis zu 10 Personen samt Fahrräder und Rollstühle transportieren kann, hier ablegt, dürften noch ein paar Tage ins Land gehen. Der Regenschutz für die Fahrgäste und die Garage für die Draisine stehen ebenfalls noch auf der Todo-Liste.
Angeblich war der Verein mit der Lizenz zur technischen Überwachung schon heute tätig und hatte dabei seine Bedenkenträger nicht im Gepäck. Wenn dem so ist, dann steht dem Betrieb kaum noch etwas im Wege. Bin gespannt, ob und wie lange der kommunizierte Schwebezoll von einem halben Teuro Bestand haben wird.
Der mit 50.000 Teuronen dotierte International Urban Landscape Award 2006 ging an
den Landschaftspark München-Riem. Gratulation!
Schade, mit dem Geld hätte man die ersten Vandalismusschäden - defekte Schranke,
beschädigte Stelen,
umgefahrene oder umgetretene Fahrbahnbegrenzungen (siehe Foto) , ... - im ebenfalls nominierten Brückenpark Müngsten
beheben können.
Am kommenden Freitag setzt der TÜV mit der Schwebefähre über.
Ein Orakel ist eine göttliche Offenbarung, die in Form eines Zeichens Aufschluss über die Zukunft geben soll. Demnach gibt es einen feuchten Herbst.
Seit Tagen steht diese Meldung an:
Das Atelier Loidl (Berlin) hat seinen realisierten Entwurf zum Brückenpark Müngsten
bei einem Wettbewerb eingereicht:
Der International Urban Landscape Award 2006 der Eurohypo
zeichnet 2006 erstmals einen beispielhaften,
mustergültig neu gestalteten oder neu strukturierten
städtischen Freiraum aus.
Mit dem Wettbewerb soll öffentliches wie privates
Engagement zur Verbesserung der städtischen
Lebensumwelt sowie zur Weiterentwicklung einer
Stadt gewürdigt werden.
Zwischenergebnis: Insgesamt wurden 79 Projekte eingereicht, von denen die Jury fünf für die Endauswahl nominierte. Darunter auch das gemeinsame Regionale-2006-Projekt Brückenpark Müngsten der drei Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal.
Der Preisträger wird am 27. September 2006 in Frankfurt am Main bekanntgegeben. Das Preisgeld von 50.000 Euro soll dem prämierten Projekt zugute kommen.
Warum muss alles, was in den öffentlichen Raum gestellt wird, gleich wieder zerstört werden? Gibt es keine Achtung mehr vor dem Gemeinschaftseigentum?
Ein weiterer Traum .. nimmt Gestalt an:
Bin gespannt, wann die Drahtseildraisine das erste Mal offiziel über die Wupper übersetzt. Nach den Drucksachen der lokalen Presse steht das Brückenfest Ende Oktober als neuerliche Ziellinie an.
Vor ein paar Tagen durfte ich in der lokalen Intelligenz noch folgenden Text lesen (Solinger Tageblatt, 22. September 2006):
(ff) Der Start des Fahrbetriebs der Wupperfähre verzögert
sich. Grund: Die Stahlseile, auf denen das Ponton unterwegs ist, haben
sich überraschend um 20 bis 30 Zentimeter ausgedehnt. Die müssen jetzt
neu gespannt werden
, erklärt Annette Nothnagel, bei der
Regionale-Agentur für den Brückenpark zuständig. Ausgeführt werden die
Arbeiten durch den Hersteller, die Firma Rixen aus Dachau. Eigentlich
hätte die Fähre an diesem Wochenende für Wanderer und Radler freigegeben
werden sollen. Auf einen neuen Termin will sich Annette Nothnagel nicht
festlegen, da nach dem Spannen erneute Testfahrten nötig sind. Auch
müssen an beiden Stationen noch Metallpuffer angebracht werden. Erst
dann kann die Abnahme durch den TÜV und die Bezirksregierung erfolgen.
Prognose: Wenn nichts dazwischen kommt, sollte bis zum nächsten
Brückenzauber Ende Oktober alles klar sein.
Solingen 24h live, Tag 2 dieser Veranstaltung; mein Ziel für heute:Stadtentwässerung Live
Besichtigung des unterirdischen Regenüberlaufbeckens (RÜB) Heidberg (Teufelsinsel) der EntsorgungsBetriebe Solingen. Und noch ein paar Abkürzungen kann ich bieten: RRB = Regenrückhaltebecken
Wenn man folgenden Text liest, dann kann dem gemeinen Bürger der Kamm
schwellen:
»Retentionsbodenfilterbecken (RBF) sind Bauwerke, mit denen emissions-
und immissionsbezogene Anforderungen des Gewässerschutzes erfüllt werden
können. Aus Misch- und Trennsystemen abgeschlagenes Niederschlagswasser
kann durch Zwischenschaltung eines RBF sowohl weitergehend gereinigt als
auch auf ein gewässerverträgliches Maß gedrosselt werden. Die Reinigung
des Wassers wird durch eine Reduzierung von partikulären und gelösten
Wasserinhaltsstoffen während der Durchsickerung des Filters erzielt.«
Gequirlte Textkacke - Quelle: http://www.sendenhorst.de/597.html
Alles klar? Stichwort: Biologische Kläranlage, Schilf reinigt das abschlägige Regenwasser.
Tipp: Diese Vor-Ort-Veranstaltungen sind ein Muss für wissbegierige Städter! Freue mich schon jetzt auf eine Fortsetzung.
Ich würde es begrüßen, wenn das an diesem Wochenende kommunizierte Wissen und die dazugehörigen Meinungen über das Jahr hinaus abrufbar wären. Vermutlich steht die Wiederholbarkeit/Prüfbarkeit oder der Verrat von Betriebsgeheimnissen im Wege.
Ein paar wenige Impressionen aus Menge der zahlreichen Veranstaltungen:
Bevor der Bürgersteig hochgeklappt wird, Licht- und Klanginstallation im Südpark, am ehemaligen Hauptbahnhof.
Titel? Keine Ahnung, ich hatte meine Brille nicht griffbereit. Wie wäre es mit: Allee der Mumien?
Sorry: Die 140 m lange, interaktive Licht- und Klanginstallation des Künstlerteams Iris Saenger und Wolfgang Lakaszus nennt sich sinnigerweise "Vorgarten".
An anderer Stelle arbeitet man am Volkskörper.
Schlussendlich landet hier fast alles ..
Hier verwandelt sich der Solinger Müll fast geräuschlos in Rauch, Strom, Wärme und Asche.
Hängepartie um die Wupperfähre im Müngstener Brückenpark
So die Überschrift auf der Titelseite der 'wuppertaler rundschau am mittwoch' vom 20. September 2006, Nr.38, Ausgabe Ost:
Vor wenigen Tagen - am Donnerstag, 14. September - wurde im Müngstener Brückenpark eine der Hauptattraktionen des gemeinsamen Regionale-Projektes der Städte Wuppertal, Remscheid und Solingen auf ihre Seile gesetzt: Die einzigartige und mechanisch angetriebene Wupper-Fähre ging (probeweise) an den Start. Jetzt allerdings spannen sich die Seile, auf denen das Gefährt in Zukunft unterwegs sein soll, wieder einsam über den Fluss. Die Fähre muss pausieren - es gibt noch technische Probleme.
Annette Nothnagel von der Regionale-2006-Agentur: Wir hatten
Schwierigkeiten mit der Spannung. Die Seile haben sich gelängt und
müssen jetzt nachgespannt werden, so dass sich die Termine für erste
Probefahrten, bei denen Zuschauer das Gefährt in Aktion erleben können,
leider verzögert werden.
Absolute Neuentwicklung
Die Wupper-Fähre ist eine absolute Neuentwicklung, für die es so gut wie keine Vorbilder und technischen Vergleichsmöglichkeiten gibt. Die Fähre schwimmt nicht auf dem Wasser - und es handelt sich auch nicht um eine klassische Seilbahn. Vielmehr fährt die Beförderungskabine, in der Platz für zehn Personen - aber auch für Fahrräder oder Rollstühle - sein wird, auf zwei Seilen in geringer Höhe über die Wupper. Bewegt wird das Ganze - ähnlich einer Draisine - durch pumpende Bewegungen des Fährmannes: Seine Kraft wirkt auf ein Zahnrad an der Unterseite. Das Zahnrad ist mit Gelenkstangen kombiniert, an deren Enden sich Räder befinden, die auf den Wupper-Seilen sitzen - und so das ungewöhnliche Gefährt "ziehen".
Damit alle technischen Prüfungen erfolgreich absolviert werden können
- und sowohl der TÜV als auch die Bezirksregierung grünes Licht gibt -,
müssen die Wupper-Seile, so Annette Nothnagel, allerdings so
millimetergenau exakt gespannt sein, dass auch für die nächsten Jahre
ein notwendiges Puffer vorhanden ist
. Deswegen muss jetzt noch
(Sicherheits)Zeit ins Land gehen, bevor auf die Wupper-Fähre zuerst auf Probe- und dann auf Echt-Tour
gehen kann.
Stefan Seitz
Meine Frage: Warum diese Neuentwicklung? Die Antwort: Die Zulassung einer klassischen Seilbahn, so die erstmals angedachte Ausführung der Schwebefähre aus dem Hause Loidl, sei noch aufwendiger.
Spontan fällt mir der Sky-Train am Düsseldorfer Flughafen ein, der dieser Tage wieder Schlagzeilen schreibt.
Nebenbei gefragt: 2004 waren 170.000 Teuronen für diese Wupperquerung im Gespräch, hat jemand neuere Zahlen?
Wenn man mich fragen würde, was die Regionale-2006 ist, so könnte ich spontan nur antworten: Technischer Hinweis - Sie benötigen das Flash-PlugIn 4.0
Wer hat sie verhaftet? (Scherz am Rande)
Vor Ort konnte ich im Rahmen meiner selbstverordneten Bewegungstherapie folgenden Hinweis lesen:
Zunächst erfolgt die Feinjustierung der Seilspannung. Danach werden Testfahrten mit der Schwebefähre durchgeführt, um alle technischen Abstimmungen und Sicherheitsüberprüfungen durchführen zu können.
Vor der Inbetriebnahme muss noch die Abnahme der Gesamtanlage nach Seilbahngesetz NRW unter Beteiligung des TÜV-Süd aus München, der die Anlage geprüft und zertifiziert hat, der Genehmigungsbehörde - Bezirksregierung Düsseldorf -, des Herstellers Rixen/Neuhaus Trans Tech und der Bauherren erfolgen.
In der bekannten Tageszeitungsbeilage "prisma - Wochenmagazin zur Zeitung", 38/2006 gibt es einen kurzen Artikel zur Regionale 2006, Titel: Die Unvollendete
In diesem Beitrag befragt Prisma den Querdenker Bazon Brock über das Förderprogramm. Seine Antworten sind bemerkenswert:
Prisma: Herr Professor Brock, was sagt Ihnen die Regionale?
Bazon Brock: Dazu kann ich nichts sagen, die kenne ich nicht.
Prisma: Es handelt sich um ein Förderprogramm, das die Region zukunftsfähig machen will.
Bazon Brock: Eine Region wird nur durch ihre Menschen zukunftsfähig. Millionen Euro, die in bauliche Maßnahmen fließen, helfen nicht.
Prisma: Und, wie sieht es mit den Menschen aus.
Bazon Brock: Was erwarten Sie nach Jahrzehnten Konsensgesellschaft? Wer nur Rechte und keine Pflichten kennt, ist weder zukunftsfähig noch gegenwartsfähig. Wissen und Können stehen nun mal im Widerspruch zum Dauerkonsum von RTL- und SAT.1-Programmen.
Prisma: Was soll geschehen?
Bazon Brock: Langsam sollte jedem klar werden: Wir leben nicht in einer schönen, heilen Welt.
Diesen Antworten kann ich derzeit kaum noch etwas hinzufügen. Vielleicht die Frage, warum Bazon Brock 'prisma' Rede und Antwort steht. OK, sie sind für den Inhalt der Programme nicht verantwortlich.
Ein perfekter Anschluss wäre der Artikel von Susanne Koch im Solinger Tageblatt: Symptome einer Volkskrankheit - Vandalismus an öffentlichem Eigentum ist nur eine von vielen Erscheinungsformen eines Gesellschaftsproblems: Achtlosigkeit trifft man allerorten. Eine Polemik.
Ein Event jagd das nächste. Die Plakate sind geklebt. Solingen 24 Stunden live - "Solingen zeigt sich":
Unter anderem öffnet nach längerer Umbauphase der Balkhauser Kotten seine Pforte wieder für die Museumsbesucher aus nah und fern. Wer näheres wissen möchte: Flyer \pdf, 300KB\ Der Balkhauser Kotten öffnet seine Türen wieder
Der Herzspezialist war nach Einsatz seiner Ping- und Trettmaschine positiv gestimmt, oder heißt es negativ? 200 Watt, alles OK - aus seiner Sicht.
Nach den Regenfällen der vergangenen Nacht dürfte der kleine Wasserfall, auf den das Wasserhörrohr hier zielt, wieder Wasser führen.
Im Wassertal von Wupper und Eschbach gibt es viele Orte, die noch
keinen Namen haben. Dieser hier zum Beispiel!
Legen Sie Ihr Ohr an dieses »Wasserhörrohr«
und horchen Sie: Wie tönt der Wasser?
Vielleicht fällt Ihnen ein besonderer, einzigartiger Name
für diesen WasserOrt ein. Sie können Ihre Idee direkt hier in den
Briefkasten einwerfen oder unter ul.boehme@t-online.de einsenden.
Vergessen Sie nicht, Ihren Namen, Ihre Adresse und die Nummer dieses
WasserOrtes mit anzugeben, denn unter allen eingereichten
WasserOrtnamen wird der Schönste ausgewählt. Vielleicht ist es Ihrer.
Dann können Sie als Pate beim Tauffest im Oktober November 2006 diesem Ort hier
offiziell seinen Namen geben und werden vor Ort als Verfasser genannt.
Weitere Informationen zum Kunstprojekt »1000wassertal« von Ulrike Böhme unter www.bergische-expo.de. Ein Projekt der Regionale 2006
Am vergangenen Wochenende inszenierte die Künstlergruppe Das Letzte Kleinod auf dem Gelände des ehemaligen Solinger Nordbahnhofes eine Aufführung. Ich habe jetzt die Fotos, die ich bei einer der Vorstellungen angefertigt habe, mit den Texten der Protagonisten zu ein paar Seiten vervollständigt. Wer Interesse hat: Das Blaue Haus, Solingen 2006
Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.
(Arthur Schopenhauer, 1788-1860)
Landtagswahlen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern, Ergebnis: Wie immer - alle sehen sich als Sieger. Würg! Verlierer ist nur einer: Die Glaubwürdigkeit der an der Wahl beteiligten Parteien.
Stadthistorische Rundgänge ab den Bahnhöfen der RB47
Komfortabler sollte es nicht gehen: Am heutigen Tage sollte man sich in den Müngstener setzen
und dort aussteigen, wo einen die Stadtgeschichte immer schon einmal interessiert hat.
Erfahrene Reiseleiter erwarteten einen und nahmen einen mit zu einem Spaziergang durch die Stadt.
Im Rahmen der Bergischen Expo `06
hielt das Forum "Geschichte vor Ort/Schritt für Schritt e.V." dieses ganz besondere Exkursionsangebot
bereit:
Die Müngstener Brücke, der Brückenpark und Einrichtungen der ersten
Wasserversorgung von Solingen. Das neue Müngsten ist ein zentraler Ort
der Regionale 2006.
Die Führung war OK (1 Reiseleiter plus 4 Geschichtsinteressierte [3w+1m]) und von allen Seiten kommunikativ.
Neue Gierige ...
Alte Tetti-News [ Ausgabe 52 | Ausgabe 51 | 50 | 49 | 48 | 47 | 46 | 45 | 44 | 43 | 42 ]