Balkhauser Kotten

Wasserrad mit Schleifermuseum
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September 2004 - Wo der Rudi schmirgelt

Rudi ist nicht der neue Mieter im Balkhauser Kotten. "Wo der Rudi schmirgelt - An der Wupper zum Balkhauser Kotten" ist die Überschrift der Tippeltour 11 in dem neu erschienenen (September 2004) Wanderführer aus dem Verlagshause Bachem.

Seine gut 4 Stunden dauernde Tour 11 (ca.13 km) beginnt der Autor Michael Bengel (alias Peter Squentz) in Glüder, der Weg X19 führt ihn links der Wupper abwärts bis Rüdenstein, dort quert er die Wupper am Obenrüdener Kotten. Über Wupperhof, Haus Hohenscheid, Balkhausen geht es zurück, vorbei am Balkhauser Kotten.

»Der Kotten aus dem 16. Jahrhundert, seit 1612 zum Doppelkotten ausgebaut, ist im Lauf der Jahre viermal abgebrannt, zuletzt am 11.12.1969. In Teer getränktes Eichenholz war auch so nah am Wasser kaum zu löschen, wenn es einmal brannte. Der Außenkotten war schon 1950 abgerissen worden. Der Kotten, wie er heute vor uns steht, ist das Werk des Wiederaufbaus 1971/72, mit neuem Wasserrad und 1999 wiederhergestelltem Obergraben, renoviert und frisch gestrichen 2003. Die großen Fensterflächen waren notwendig, damit die Schleifer Licht auf der Hand hatten. ...

... Oben, im ersten Stock wohnte einst der Bildhauer Ernst Egon Oslender mit seinen "Fühlsteinen". Er konnte noch das härteste Gestein in runde, weiche Formen verzaubern, schwelgerische Kissen oder üppige Busen, etwas Weiches jedenfalls. Dann zog es ihn mit seiner schweren Fracht nach Kanada, und seit 1981 wohnt und arbeitet jetzt hier der Künstler und Industriedesigner Heinz-Peter Knoop

das Foto zeigt den Fühlstein von Ernst Egon Oslender auf der unteren Hauptstrasse
Der Fühlstein an der unteren Hauptstraße - ein Werk von Ernst Egon Oslender.
Das Foto stammt von mir und nicht aus dem Wanderbuch. Der Stein selber wurde angeblich aus dem fernen Schleswig-Holstein herangekarrt und am 19. April 1974 nach vorheriger behutsamer Glättung im Bereich der Fußgängerzone aufgestellt.

Verdammt - jetzt weiß ich auch, wen Herr Bengel mit Rudi meint! Rudi Heinzmann, die im obigen Bild versteckte Solinger Metzgerei! In deren Auftrage schmirgeln also Knirpse mit dem allerwertesten Hintern den Findling.

Gerade erschienen und schon veraltet, das Gedruckte. Nach eigenen Angaben '1980 in das arbeitsdenkmal der schleifer, den balkhauser kotten, als freier künstler und ehrenamtlicher kustor eingezogen', brach 2004 das erfolgreiche Ehepaar Knoop im Oktober 2004 seine einst im Kotten aufgeschlagenen Zelte ab.

Peter Squentz: Das Bergische Land, 33 Tippeltouren mit 240 Farbabbildungen und Karten, 256 Seiten, ca. 260 farb. Abb., und 33 farb Karten, 20.5 x 12.0 cm, kartoniert. ISBN 3-7616-1497-7

Korrekturen zu dem Heimatbuch und Lesebuch

Aus dem aufreibenden Leben des Kottens: Solinger Tageblatt, Mittwoch, 20. Oktober 2004:

Zehn Bewerber für den Kotten

(crm) Am 1. Oktober ist der Künstler und Designer Heinz-Peter Knoop aus dem Balkhauser Kotten ausgezogen. In einem eigenen Eigentum, einem Fachwerkhaus in Burscheid, hat der Künstler Wohnung und Atelier aufgeschlagen. Zahlreiche Interessenten haben sich als neue Mieter für den Kotten beworben. "Zehn sind in der engeren Auswahl", sagt Knoop. "In der kommenden Woche will der Vorstand des Kuratoriums eine Wahl treffen." Bis ein neuer Mieter eingezogen ist, der das Museum betreuen kann, wird der Balkhauser Kotten weiter von Heinz-Peter Knoop betreut. Nach Vereinbarung kann der Kotten in der Zwischenzeit weiter besichtigt werden: Telefon (0 21 74) 89 45 06.

Siehe auch ST vom 20. August 2004: Balkhausen: zehn Bewerber

Solinger Tageblatt, Samstag, 23. Oktober 2004:

Klaus Weber gestorben

(crm) Im Alter von 83 Jahren ist am vergangenen Mittwoch der ehemalige Bauunternehmer und Architekt Klaus Weber gestorben. Der Träger des Ehrenringes des Bauhandwerkes war in Solingen als Heimatfreund geschätzt. Für sein Engagement für die Denkmalpflege, den Naturschutz und die Stadtbildverschönerung wurde der Vorsitzende des Verschönerungsvereins und des Kuratoriums zur Denkmalpflege, das den Balkhauser Kotten betreut, 1997 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Foto zeigt den Balkhauser Kotten vom Klingenpfad/Kastelei aus

Solinger Tageblatt, Samstag, 30. Oktober 2004:

Nachfolger im Kotten

Balkhauser Kotten: neuer Vorstand im November

(crm) Für den aus dem Balkhauser Kotten ausgezogenen Künstler Heinz-Peter Knoop gibt es noch keinen Nachfolger. Bewerbungen liegen dem Kuratorium zur Denkmalpflege vor. Aber eine Entscheidung ist noch nicht getroffen, da die Ereignisse durch den Tod des Vorsitzenden, Klaus Weber, überschattet sind. Klaus Weber starb vergangene Woche im Alter von 83 Jahren. Am 26. November wird eine Hauptversammlung des Kuratoriums stattfinden, auf der ein neuer Vorsitzender gewählt werden soll.

Solinger Morgenpost, Montag, 8. November 2004:

Noch kein Kotten-Mieter

(aki) Heinz-Peter Knoop, viele Jahre Kustos im Balkhauser Kotten, ist mit seiner Frau Annelie nach Burscheid gezogen, wo er Anfang Dezember sein neues Atelier eröffnen wird. Noch hat das Kuratorium zur Pflege Solinger Baudenkmäler keinen Nachmieter gefunden, es liegen jedoch etliche Bewerbungen vor. "Zehn sind in die engere Wahl gekommen", berichtet Knoop im Gespräch mit der Morgenpost. Darunter seien Maler und Bildhauer aus Solingen, die bereit sind, in dem in diesem Jahr 500 Jahre bestehenden Bauwerk an der Wupper nicht nur zu leben und zu arbeiten, sondern auch das Schleifer-Handwerk-Museum zu betreiben. Und das sieben Tage in der Woche. Dafür ist der Mietpreis günstig. In der kommenden Woche wird das Kuratorium zu einer Sitzung zusammen treten und möglicherweise dann schon über den Nachmieter entscheiden.

Ich trage derzeit nur die Meldungen, die in der hiesigen Presse erscheinen, zusammen. Eine Wertung oder Kommentierung erscheint mir derzeit überflüssig.


©2004 Michael Tettinger
Fr. 17.09.2004 - Di. 09.11.2004
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