Seit Anfang März 2006 war die kommende Veranstaltung der Öffentlichkeit bekannt:
_GÜTERHALLENFEST
am Freitag 16. und Samstag, den 17.06.
"48h rund um Kunst"
Eröffnung des Cafes "_StückGut"
Das Programm sollte per Einladung folgen - Fehlanzeige.
Die Regionale 2006 wirbt auf ihrer Seite:
Güterhallenfest: Wir sind so weit 16. - 18. Juni 2006
Die
Künstler der Güterhallen laden nach Abschluss der Umbauarbeiten ein zum
Staunen und zur Entspannung. In den Ateliers und auf dem Außengelände
erwarten Sie Kunst und Musik, Kino und Gespräche, Aktionen für Kinder
und Erwachsene, Anregendes für Kopf und Bauch.
Zum Ausgleich gab es im Solinger Tageblatt zeitnah heute diesen aufschlussreichen Bericht:
Es hätte so schön sein können: Bei der vierten Güterhallenparty sollten sich am Freitag eigentlich 16 Künstler in fertigen Ateliers und Wohnungen präsentieren. So hatten es der Künstlerverein und die Sanierungsgesellschaft südliche Innenstadt geplant.
Doch die Realität im Südpark sieht anders aus. Die Absprache war: Die Stadt saniert den Rohbau der Güterhallen, die Künstler übernehmen den Innenausbau der Atelier- und Wohnparzellen. Doch vor allem der lange Winter sorgte für Verzögerungen. Auch dass Rohbau- und Innenarbeiten parallel liefen, scheint sich ungünstig ausgewirkt zu haben. Die ganze Künstlerkolonie sieht immer noch wie eine Baustelle aus.
So musste Objektkünstler Peter Amann letzte Woche im Rohbau
einziehen. Er hatte seine alte Wohnung und seine Werkstatt bereits
gekündigt. Anderen sei es ähnlich gegangen. Amann wirft der
Sanierungsgesellschaft vor, zögerlich gehandelt
zu haben. So seien die
Lagerungsboxen, die den Künstlern draußen zur Verfügung stehen, immer
noch nicht fertig. Ein Graben vor der Rampe, die sich an der Halle
entlangzieht, verhinderte bis vor kurzem die Anlieferung schwerer
Gegenstände. Jetzt setzt uns die Situation stark unter Druck.
Dass die
Künstler das Fest organisieren sollen, findet er schwierig: Wir können
ja nicht einmal unsere Räume vorzeigen.
Bei Mönie Quarch und Michael Boeck ist zwar der Innenausbau weiter,
aber die Rampe marode. Sie geben zu bedenken: Viele von uns konnten
monatelang kaum künstlerisch arbeiten.
Trotzdem stehe im Juli die erste
Miete an, neben Umzugs- und Renovierungskosten.
Natürlich würden alle lieber entspannt Kunst in fertigen Räumen
zeigen
, sagt Régis Noël, Sprecher des Künstlervereins. Trotz
Verständnis für Sorgen und Nöte betont er: Wir dürfen nicht das Endziel
aus den Augen verlieren.
Die Stadt und die Sanierungsgesellschaft
hätten den Künstlern einen Porsche geschenkt: Wir können jetzt bloß
nicht fahren, weil die Blinker fehlen.
Das sei ärgerlich, aber kein
Grund für Schuldzuweisungen: Wir brauchen eine faire Lösung.
Noël
meint aber, dass es ein Fehler war, den Zeitvorgaben der Stadt
zuzustimmen: Wir hätten früher sehen müssen, dass es nicht
hinhaut.
Die Künstler empfänden sich als Seele des Südparks. Gerade dieser
Idealismus lasse, im Vergleich zum derzeit Machbaren, Emotionen kochen.
Dabei werde sicher ein schönes Kunstzentrum
entstehen: Zumal jetzt
auch Galerie SK und Artothek mit im Boot sind.
Das zu demonstrieren,
sei Sinn des Festes: Wir stellen auf der Rampe aus.
Auch Vera Rottes, Geschäftsführerin der Sanierungsgesellschaft, will
keinem den Schwarzen Peter zuschieben. Der Winter und parallel laufende
Arbeiten haben Probleme verursacht.
Man verhandele aber schon, um
Lösungen zu finden. Die anstehende Übergabe soll nicht zu Lasten der
Künstler gehen.
Das Fest zu verschieben, sei keine Option gewesen: Es war in zu
vielen Publikationen angekündigt.
Und, so Rottes, es sei doch schön,
dass die Bürger sich eine Vorstellung machen können, was die Güterhallen
mit ihren 16 Mietern in der Summe darstellen werden. Bis Anfang der
Woche standen noch nicht alle Namen fest.
Rampenfest im Südpark: Ab 17 Uhr geht es los, Live-Band Tuf (Reggae) von 20 bis 22 Uhr, Samstag: Jazz mit Tom Biermann 11 bis 13 Uhr, DJs Kala und Guido von 17 bis 22 Uhr.
Von Peter Joerdell
15.06.06
Vierte Güterhallenparty?
In diesem Zusammenhang erinnere ich an die bemerkenswerte Verstaltung aus dem Jahre 2003: Das letzte Kleinod :: Stückgut"
Wer kann diese Häuseransicht zuordnen? Bin gespannt auf die Antworten. Die Straße gibt es auch heute noch.
Wenn ich morgens die Zeitung aufschlage, dann frage ich mich immer häufiger: Mit welchen Dingen beschäftigen sich eigentlich unsere gewählten Volksvertreter?
Ein Beispiel, Solinger Tageblatt, Di. 13.06.2006:
(schatt) Was geschieht mit den silberfarbenen Wohnwagen, die als Bordellbasis in der Nähe des Brückenparks Müngsten benutzt werden? Die Remscheider WiR-Fraktion hatte jüngst Remscheids Oberbürgermeisterin Beate Wilding und Harry Beierlorzer, den Geschäftsführer der Agentur Regionale 2006 angeschrieben, der für die Verwirklichung des Brückenparks verantwortlich ist.
Angesichts des großen finanziellen Aufwands für den Brückenpark als
Visitenkarte der Region seien die Bordellwagen dort nicht zu
akzeptieren. Sven Wiertz, Sprecher der Remscheider Oberbürgermeisterin,
hat sich die Park-Position der Bordellwagen zusammen mit Henry
Beierlorzer angesehen. Die stehen auf Wuppertaler Gebiet
, teilte er
mit. Ordnungsrechtlich sei die Stadt Remscheid also nicht zuständig.
Wiertz verwies auf die Regionale-Agentur in Wuppertal, die für die
bergische Zusammenarbeit steht.
Deren Pressereferentin Annette Kolkau kann aber keine Verbindung
zwischen den Bordellwagen und dem Brückenpark erkennen: Die waren doch
schon immer da.
Man wolle keine Grundsatzdiskussion über die
Prostitution führen. Die Wohnwagen hätten mit dem Brückenpark nichts zu
tun und stünden da eben auch nicht, so die Regionale-Sprecherin.
Die silberfarbenen Wohnwagen standen mitnichten schon immer auf dem Parkplatz am Ende der L74 und seit Montag (12.06.2006) haben die Damen ihre Erregungsstätte in Richtung Wuppertal verlegt. Schade, Müngsten verliert damit einen bewachten Parkplatz. Und bevor die Remscheider Politiker Detektive beauftragen, die Silberlinge stehen neuerdings auf dem Parkplatz Burgholz, Fahrtrichtung Vohwinkel - Kohlfuhrt.
Und da wir schon in Müngsten sind, noch eine bemerkenswerte Nachricht aus gleicher Totebaumausgabe:
(kc) Das Berliner Landschaftsarchitekturbüro "Loidl"
hat in Solingen eine Filiale aufgemacht. Gesellschafter Lorenz Kehl
teilt sich das Büro mit der jungen Filmemacherin Yvonne Dobrodziej im
Deltawerk an der Gasstraße. Der "Brückenpark", den das
Architekturbüro aus Berlin gestaltet hat, ist das verbindende Glied. Für
die Stadt Solingen produziert sie eine DVD als Dokumentation zu
Solingens Regionale-Projekten. Durch das Interview kam der Kontakt
zustande. Lorenz Kehl war sofort angetan von dem alten Industriegebäude
an der Gasstraße. Bis 2008 arbeiten wir am Rheinpark in
Duisburg
, erklärt er. Daher kommt es mir sehr gelegen, hier am
Rande des Ruhrgebiets ein Büro zu haben.
Acht Mitarbeiter haben die beiden Gesellschafter Bernd Joosten und
Lorenz Kehl inzwischen. Und sie haben an vielen Wettbewerben
teilgenommen und auch gewonnen. 2001 sogar den Deutschen Preis für
Landschaftsarchitekur für den Lustgarten in Berlin auf der Museumsinsel.
Für mich ist das ein Glücksfall
, sagt Yvonne Dobrodziej, da
ich gerade einen Mieter für mein Büro gesucht habe.
Ihr Schwerpunkt sind Firmenporträts.
Kurzer Kommentar: Die junge Filmemacherin Yvonne Dobrodziej als altes Industriegebäude zu ...
Auf ausdrücklichen Wunsch der Zweibeiner zeige ich dieses Foto; endlich im Internet.
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Vor 30 Jahren hatte ich einmal eine Modelleisenbahn, ... Warum fällt mir dies jetzt ein?
Gestern berichtete das Solinger Tageblatt über den Signalkrebs in der Wupper. Heute fand ich in Strohn unterhalb der Mündung des Bertramsmühler Baches eine größere Menge dieser Tiere, leider in verstorbener Form.
Der Signalkrebs ist kein einheimischer Bewohner; er wurde in den 60er Jahren des zurückliegenden Jahrtausends von der Westküste Nordamerikas nach Europa gebracht.
Nebenbei bemerkt: Der Balkhauser Kotten ist wieder bewohnt. Nachdem die erst im April 2005 zugezogene Familie Mosbacher am 26. Mai 2006 das Schleiferdenkmal als ein abwechselungsreiches Kapitel in ihrer Familienchronik abschloss, gibt es seit dem 3. Juni einen Nachmieter (Oslender - Knoop - Mosbacher - Schmitz). Wurde im Jahre 2005 der Kustodenwechsel von der örtlichen Presse noch umfangreich begleitet, so schweigt man derzeit. Ein Fotograf und eine Grafikerin wollen sich in nächster Zeit um das geschichtsträchtige Bauwerk kümmern. Wann der museale Teil des Kottens wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird, steht noch in den Sternen. Immerhin steht fest, der Balkhauser Kotten soll an der kommenden Veranstaltung "Solingen 24 Stunden live" im Herbst 2006 teilnehmen.
Kann es sein, dass die über den Fußballstadien fliegenden AWACS nicht nur elektromagnetische Schwingungen absondern?
Das schwere Baugerät der letzten Wochen und Monate vermisse ich heute
erstmals unter der Brücke, dafür stellt sich etwas ein, was eigentlich
nicht gewünscht ist: Müll, für den sich keiner verantwortlich fühlt.
Am
Sonntag verlangte man für diese Brötchen noch 2 Teuronen, seither freuen
sich die Ratten. Die im Hintergrund sichtbaren Dixi-Toiletten sind
ebenfalls noch gut gefüllt und wer die Türen unbedarft öffnet, der
darf auf eine hohe Hemmschwelle seines Brechreizes hoffen.
Erstmals wurde ein Teil des ausgelegten Rollrasens gemäht und die aufeinandergeschichtete Grauwacke geputzt. Auf der Strecke blieb einiges, was in den letzten Tagen in mühevoller Kleinarbeit angepflanzt wurde.
Wo gehobelt wird, da fallen Späne? Wird sich noch alles einspielen?
Wer derzeit die Remscheider Straße zwischen Windfeln und Müngsten nutzt, der darf sich auf Wartezeiten einrichten. Im genannten Bereich erneuert der Landesbetrieb Straßen die Straßendecke in Abschnitten von 400 Metern. Wer genauer hinsieht, der entdeckt das alte Kopfsteinpflaster.
Für meine Stammleser: Am Rande des Brückenzaubers entdeckte ich etwas versteckt unsere bekannte Baggermutter mit ihrem Baby. Die Aufzucht macht Fortschritte, der Farbabgleich hat schon perfekt geklappt.
Was texteten die Autoren der Bergischen Presse über die zurückliegende Brückenparkveranstaltung?
Wer mag die Besucher gezählt haben?
War es Akkordarbeit oder nur einfache Überstunden, die auf der Zielgeraden zum Erfolg führten?
Auch beim nächsten Foto war zuvor ein Witzbold tätig.
To be continued ...
Auch am heutigen Pfingstmontag konnte der Brückenpark in Müngsten regen Besuch vermelden. Auf den ersten Blick halten sich die gestern angerichteten Schäden in Grenzen. Auffällig - da mit einem handgemalten Schild markiert - die erste Tretmine eines bedürftigen Vierbeiners.
Endlich konnte ich auch die neu angebrachte Infotafel zum Thema Schwebefähre studieren:
Um die Jahrhundertwende zum Zeitpunkt der Erbauung der Müngstener Brücke fand der Ausflugsverkehr zum anderen Ufer noch mit Kähnen statt.
Seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde in der Bevölkerung und den politischen Gremien der drei Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal die Forderung nach einer Querung der Wupper unter der Müngstener Brücke für Wanderer und Radfahrer immer lauter. Im neuen Brückenpark Müngsten wird nun im Rahmen der Regionale 2006 die Schwebefähre gebaut, die genau dieses Ziel erfüllt.
Unter Schonung der naturschutzwürdigen Landschaft und des großartigen Panoramas der Müngstener Brücke wird eine filigrane Konstruktion die beiden Ufer verbinden. Dadurch wird ein Rundwanderweg Richtung Burg über den Wiesenkotten geschlossen. Der Weg auf der Remscheider Seite ist außerdem für Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, eine bequeme Alternative zu dem Gang über die Zwergenklippen. Der Trampelpfad am Wupperufer Richtung Diederichstempel wird in diesem Zusammenhang gesperrt, weil hier der Schutz der Natur - unter anderem des faszinierenden Eisvolgels - Vorrang hat.
Die Gondel der Schwebefähre wird auf zwei stark gespannten Seilen ähnlich einer Draisine über die Wupper schweben. Der rein manuelle Antrieb kann als besonderes Erlebnis auch von den Fahrgästen selber betrieben werden. Maximal 10 Personen sowie Fahrräder, Rollstühle oder Kinderwagen können gleichzeitig befördert werden. Die Überfahrt dauert etwa 3 Minuten und wird 50 Cent pro Person kosten. Ein Fährmann begleitet die Fahrgäste und betreut die Anlage; für seinen Aufenthalt und den Fahrkartenverkauf gibt es ein kleines Fährhaus an der Solinger Anlegestation. Die Schwebefähre ist eine bisher noch nie gebaute Neuentwicklung. Die erforderliche sicherheitstechnische Prüfung und Genehmigung nach dem Seilbahngesetz Nordrhein-Westfalen ist daher ein komplexer Vorgang.
Betreiber der Schwebefähre ist die Lebenshilfe Werkstatt für Behinderte gGmbH Solingen und deren Integrationsbetriebe. Hier entstehen im Verbund mit der Übernahme anderer Aufgaben - wie Pflege des Parks und Betrieb der Gastronomie - abwechslungsreiche Arbeitsplätze für behinderte und nichtbehinderte Menschen.
Im August 2006 wird die Schwebefähre voraussichtlich in Betrieb gehen und an den Wochenenden 10 - 18 Uhr sowie montags bis freitags 14 - 19 Uhr, bei Bedarf länger, fahren.
Kommentar: Papier ist sehr geduldig!
Zum Zeitpunkt der beschriebenen Jahrhundertwende wurden Kähne
in diesem Bereich der Wupper zum Zeitvertreib (Kahnpartie auf der
Wupper) genutzt. Wer nur die Wupper queren
wollte, dem standen zu dieser Zeit die steinerne 'Napoleonbrücke' in Müngsten und die
Gitterbrücke am Wiesenkotten zur Verfügung. Wagemutige nutzten die
Bogenbrücke unterhalb der Grunenburg.
Eine von mir in den letzten Tage aufgestellte Behauptung muss ich zurücknehmen. Der letzte Zeuge des Tornados aus dem Jahre 1906 wurde nicht beseitigt, sondern in das Müngstener Rätsel #8 bzw. seine Lösung integriert.
Nachdem am 20. Mai 2006 der Brückenpark offiziell eröffnet wurde, war an diesem Pfingstsonntag die feierliche Übergabe an die Bevölkerung angesagt. Ohne großen Aufwand, dafür mit vielen kleinen liebevollen Details, wurde den Besuchern bei bestem Wetter eine Menge Kurzweiliges geboten. Meine Hochachtung an die künstlerische Leitung (BILLIE).
To be continued ...
Da gab es am Freitag in der Bergischen Morgenpost (Remscheider Ausgabe der Rheinischen Post) eine bemerkenswerte Fußnote:
Die beiden Wohnwagen auf dem Parkplatz an der L 74 - gelegen fast in Sichtweite des neuen Brückenparks Müngsten - passen nicht so recht ins Bild des Regionale-Projektes, befand jüngst ein auswärtiger Besucher des Bergischen Landes. Wie, so fragte er in einer Mail an das Ratsmitglied Wieland Gühne, wollen Eltern ihren Kindern erklären, dass da am hellichten Tag Kerzenlicht aus der Camper-Türe dringt. Gühne hat prompt eine Idee parat. Wie wäre es denn, wenn man die Bordellwagen (denn um solche handelt es sich) einfach im knalligen Orange der Regionale lackiert. Dann hätte man die Damen praktisch ins Erscheinungsbild der Regionale integriert - und gleichzeitig nocht gut getarnt.
Remscheider Politiker überraschen die Bürger immer wieder mit ungewöhnlichen Gedankengängen. Noch in Erinnerung? Die Müngstener Brücke, ein Weltkulturerbe!
Ich hätte eine andere Frage erwartet: Wer stellt seinen Wohnwagen auf diesem Parkplatz ab?
Nebenbei bemerkt: Könnte es sein, dass eine der in diesen Wohnwagen tätigen Frauen die E-Mail ... nur so ein Gedanke.
Alles Käse? Von wegen: Alles Salat! Die Blätter in dieser Skulptur müssen immer frisch sein. Sie werden fast täglich erneuert. Das Herz darf das Personal essen. Foto: Uli Preuss
Da hat mich doch tatsächlich der örtliche Pressevertreter erwischt und das Foto im Solinger Tageblatt veröffentlicht.
Wer gegenwärtige Fotos zum Brückenpark in Müngsten sucht, den muss
ich auf Sonntag vertrösten. Das Solinger Tageblatt schwärmte heute:
Dieser Park ist phantastisch angelegt
(kra) Müngsten hat sich neu erfunden. Um das zu erkennen, muss der
Brückenpark nicht erst fertig werden. Zwei Tage, bevor die große
Eröffnungsparty unter Deutschlands größter Eisenbahnbrücke steigt,
schuften die Bautrupps noch an zahllosen Stellen. Endlose Bahnen an
Rollrasen sind noch zu verlegen, Bänke zu verschrauben, Pfosten zu
setzen, Flächen zu pflastern. Auf zwölf Stunden Dienst stellen sich die
Arbeiter ein, um bis Sonntag das Gröbste zu erledigen. Danach kommt der
Feinschliff. Wir werden noch zwei, drei Wochen zu tun haben
, schätzt
Christian Gaebert vom Landschaftsbau-Unternehmen Benning. Dieses
verflixte Wetter! Der Regen hat Gaebert und seine Kollegen
zurückgeworfen. Auch die Solinger Firma Riess ist noch schwer im
Einsatz.
Doch selbst unter grauem Himmel und im unvollendeten Zustand verfehlen die Reize des Parks nicht ihre Wirkung. Was früher uninspiriert und abgewrackt wirkte, als eine ramponierte Straße an heruntergekommenen Häusern und Buden vorbeiführte, hat sich in einen gepflegten, welligen Grünzug verwandelt - mit Aussichtspunkten an der Wupper, Sitzgelegenheiten, Rätselplatten, die Müngstener Geschichten erzählen, und einem frisch gepflasterten Weg. Wenn das Flatterband weg ist, das derzeit noch das saftige Gras und den weichen Untergrund vor bösen Tritten schützt, können die Besucher an vielen Stellen zum Fluss. Dessen Ufer ist mit Natursteinen eingefasst. Und bald soll eine Schwebefähre die Remscheider Seite mit Solingen verbinden.
Dass hier ein Vorzeigeprojekt der Regionale in überzeugender Form
Gestalt annimmt, hat inzwischen auch die schärfste Kritikerin erkannt:
Elsa Böhm. Die Betreiberin des Kult-Kiosks ist begeistert. Das wird
super. Der Planer muss ein Glücksgefühl empfinden. Ich bin froh, dass
die Brücke endlich eine gepflegte Atmosphäre kriegt. Das hat sie
verdient.
Dem Solinger Original, das sich mit Händen und Füßen gegen
das Projekt gewehrt hat, ist die große Erleichterung anzumerken, dass
ihr Kampf doch noch ein gutes Ende nimmt. Der Park und ich werden uns
schon einig.
Auch viele der Kunden, die am Büdchen eine Tasse Kaffee trinken oder
einen Snack kaufen, schwärmen: Mit der Brücke fügt sich das
landschaftlich prima ein
, meint Karin Roßmeier. Sie besucht Müngsten
mehrmals in der Woche. Dieser Park ist phantastisch angelegt
, meint
eine Wuppertalerin. Seit mehr als einem Jahrzehnt waren sie und ihr Mann
nicht mehr hier. Das ist nicht wiederzuerkennen.
Sie hofft, dass bald
ein guter Gastronom herkommt, argwöhnt allerdings, ob die zu weit
entfernten Parkplätze womöglich nicht ausreichen. Karin Roßmeier
beschäftigen andere Sorgen. Hoffentlich wird hier nicht alles
zertrampelt.
02.06.06
Wenn die in diesem Artikel genannten Aussagen zutreffen sollten, so lebe ich in einer anderen Welt. Mehr will ich zu diesem Thema derzeit nicht anmerken.
Bis zum Ende der Ausstellung werden 80 Salatköpfe verkunstet. Das Salatherz ist für das Museumspersonal reserviert.
Hintergrund: Die Tage erreichte mich per E-Mail eine Einladung zu einer Veranstaltung in Solingen. Der Text, etwas bearbeitet, das Foto von mir::
Zum zehnten Mal zeigt das Museum Baden die traditionelle Bergische Kunstausstellung in seinen Räumen. Über 430 professionelle Künstlerinnen und Künstler hatten sich um die Teilnahme beworben. 17 TeilnehmerInnen hat die Jury in diesem Jahr aus einer Vielzahl hochkarätiger Bewerbungen ausgesucht, die in der Ausstellung vertreten sind:
Die heterogene Schau, die traditionell unter keinem vorgegebenen
Motto steht, gibt einen Einblick in das vielfältige Kunstschaffen der
Region. Viele der teilnehmenden Künstler sind Absolventen der
Düsseldorfer Kunstakademie und durch überregionale
Ausstellungstätigkeiten bekannt. Es gibt aber auch Neues in der
Ausstellung zu entdecken. Die Beschränkung auf relativ wenige Künstler
führt zu einer Auswahl, die keinen breiten Überblick über die junge
Kunstszene im Großraum des Bergischen Landes gibt. Ziel war es vielmehr
aus einer Vielzahl von Bewerbungen die innovativsten und
interessantesten Positionen herauszufinden und vorzustellen.
Mitglieder
der Jury waren in diesem Jahr:
Der mit 3500 € dotierte 60. Bergische Kunstpreis der Deutschen Bank geht in diesem Jahr an den Künstler Sven-Ole Frahm (geb.1972). Sven-Ole Frahm hat sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie als Meisterschüler von Prof. Hubert Kiecol absolviert und erhielt 2003 den Villa Romana Preis, Florenz.
In der Ausstellung sind außerdem vertreten:
Die Bergische Kunstausstellung wird vom 1. Juni bis 27. August 2006 im Museum Baden in Solingen präsentiert. Parallel präsentiert die Städtische Galerie Remscheid vom 11. Juni bis 30. Juli 2006 eine Werkauswahl aller teilnehmenden Künstler.
Alte Tetti-News [ Ausgabe 45 | Ausgabe 44 | 43 | 42 | 41 | 40 | 39 | 38 | 37 | 36 | 35 | 34 ]