Die Talsperre. Sie besteht aus 2 Stauweihern, nämlich
dem Vorbecken und dem Hauptsammelbecken.
Das Bachwasser der
3 Täler oberhalb des Vorbeckens, in die sich das Sengbachtal
verzweigt, wird durch mit Drainrohren versehene Rieselwiesen von
6500 qm Fläche gereinigt und gelangt in Brunnen, um von da
aus direkt den Pumpen zugeführt zu werden. Der Ueberschuß
fließt in das Vorbecken.
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Vorbecken |
Das Vorbecken ist vom
Hauptsammelbecken durch einen Erddamm mit Betonkern abgesperrt und
hat den Zweck, einmal das aufgestaute Wasser für die
Wasserversorgung möglichst nutzbar zu machen, sodann um bei
einer Entleerung des Hauptsammelbeckens die Wasserversorgung
aufrecht erhalten zu können. Der Stauinhalt desselben beträgt
100.000 cbm. Die Staufläche bei gefülltem Becken beträgt
3,4 ha. {In dem Vorbecken befindet sich noch ein Sandfilter
von 2000 qm Fläche, durch welches den Brunnen am Damm des
Vorbeckens dann selbsttätig reines Wasser zugeführt wird,
wenn das Rieselwasser nicht ausreicht.
Am rechten Hange befindet sich der Ueberlauf in einer
Breite von 8 m.} Durch 2 verschiedene Rohrleitungen kann das Vorbecken
entweder bei niedrigem Wasserstande nach dem Hauptsammelbecken
oder aber bei gefülltem Hauptsammelbecken unterhalb der
Sperrmauer entleert werden.
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Hauptsammelbecken mit Sperrmauer |
Das Hauptsammelbecken hat einen
nutzbaren Inhalt von 3.000.000 cbm und nimmt bei voller Füllung
einen Flächeninhalt von 20,2 ha ein. Die Sperrmauer ist aus
Lenneschiefer, Grauwacke und Traßmörtel in Gewölbeform
nach einem Krümmungsradius von 150 m ausgeführt. Ihre
Höhe, über der Talsohle gemessen, beträgt 36 m. Die
Kronenlänge 180 m. Die Stärke der Mauer an der
Fundamentsohle beträgt 36,5 m und die Kronenbreite 4,45 m.
Der Inhalt der Mauermasse beträgt 65.000 cbm.
{Der Ueberlauf am linke Hange hat eine
Kronenlänge von 25 m mit daran anschliessender Kaskade
von 5 m Lichtweite.}
Durch die Sperrmauer sind 2 Stollen geführt, in den die Ablaßrohre
für die Entleerung des Staubeckens und die Zuführungsrohre
für Kraft und Trinkwasser verlegt sind. Die Schieber für
die Rohrleitungen sind durch Einstiegsschächte, welche von
der Mauer getrennt ausgeführt sind, zugänglich. In den
kleinen Türmen befinden sich die Triebwerke der Schieber. In
dem nach dem rechten Talhange zu befindlichen Stollen sind das
Trinkwasserversorgungsrohr, welches auch den Springbrunnen speist
und das Druckwasserrohr für die Hochdruckturbine verlegt. Das
erstere hat 350 mm Durchmesser und das letztere 700 mm
Durchmesser. Zwei Rohrstutzen, welche mit Schiebern versehen sind,
ermöglichen es, das Wasser des Talbeckens aus verschiedenen
Tiefen in den Schacht eintreten zu lassen. Diese Einrichtung hat
den Zweck, das Wasser für Versorgungszwecke aus passender
Tiefe mit niedriger Temperatur entnehmen zu können. Im linken
Stollen liegt das Rohr zur Entleerung der Talsperre von 700 mm
Durchmesser. Zur Trinkwasserversorgung wird das Wasser dann dem
Hauptsammelbecken entnommen, wenn der Zufluß zum Vorbecken
ein ungenügender ist, oder wenn bei heißer Sommerzeit
die Temperatur des Vorbecken{wasser}s eine zu hohe ist.
Temperaturmessungen in verschiedenen Tiefen von Seen haben ergeben,
daß bei einer Tiefe von 10 m
die Temperatur- Schwankungen während des Jahres geringe sind.
Man wird also das Wasser aus solcher Tiefe entnehmen.
Das der
Talsperre entnommene Wasser zu Versorgungszwecken wird ebenfalls
einer Reinigung unterzogen, welche durch Berieselung von
Wiesenflächen bewirkt wird. Zuerst wird es einem
Springbrunnen zugeführt. Hier wird es durch besonders
konstruierte Aufsätze möglichst innig mit Luft gemischt,
um etwaigen Eisengehalt zur Fällung zu bringen und die
organischen Substanzen zu verringern. Von dem Springbrunnenbassin
läuft das Wasser durch eine Rohrleitung zu den Rieselwiesen.
Es sickert hier in den Boden und gelangt zu den in einer Tiefe von
2 m liegenden Drainrohren, welche das nun gereinigte Wasser zu den
Brunnen führen. Mit einem qm Wiesenfläche werden in 24
Stunden 800 Liter Wasser gereinigt. Die gesamte Wiesenfläche
genügt demnach bei voller Ausnutzung um 25.000 cbm Wasser in
24 Stunden zu reinigen.
Zum Schutze der Talsperrenanlagen und der
Rieselwiesen sind die Hänge, in einer Breite von 250 m vom
Stauspiegel an gemessen, erworben worden, ebenso die Wiesenflächen
oberhalb des Vorbeckens bis zu einer Entfernung von 800 m vom
Wasserspiegel des Vorbeckens.
Die Gesamtgröße der von
der Stadt Solingen erworbenen Ländereien für die Zwecke
der Talsperre beträgt 272 ha 60 ar 42 qm, davon wurden an den
Forstfiskus zu Aufforstungszwecken abgetreten 124 ha 49 ar 04 qm.
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Sperrmauer mit Springbrunnen |
{Die Bedingungen unter welchen die
Stadt Solingen dem Forstfiskus die Parzellen übertragen hat,
haben folgenden Wortlaut: ..}
Der
Stadt Solingen verbleiben noch 148 ha 11 ar 38 qm. Von dieser
Fläche entfallen auf den Stauweiher und das Vorbecken 23 ha
60 ar. Die Wiesenflächen in den Tälern oberhalb des
Vorbeckens haben eine Größe von 10 ha 45 ar.
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