Einweihung der Sengbachtalsperre

Aus der Geschichte der Solinger Talsperre
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Text: Rohrleitungen

Auf welche Weise das Wasser zu Versorgungs- und zu Kraftzwecken zur Zentrale geleitet wird, ist bei Beschreibung der einzelnen Anlagen bereits gesagt worden.

Foto: Verlegung der Druckrohrleitungen
Verlegung der Druckrohrleitung bei der Strohner-Insel
 

Von den Pumpen der Maschinenstation führt eine Druckrohrleitung das Versorgungswasser nach dem Hochbassin Krahenhöhe. Die Rohrtrace läuft eine Strecke parallel dem Obergraben in gerader Richtung der Wupper zu und kreuzt diese mittelst eines Dükers bei der Strohner Wupperinsel, um dann jenseits derselben in einem kleinen Tal den steilen Berg hinauf zur Burger Chaussee zu gelangen.
Das Druckrohr hat einen inneren Durchmesser von 400 Millimeter erhalten. {Um den hohen Druck, der zeitweilig 20 Atmosphären betragen kann, dauernd auszuhalten, sind die Muffenrohre bis zu der Stelle, wo derselbe noch bis 10 Atmosphären beträgt, in größerer Wandstärke als der normalen ausgeführt. Bis dahin haben die Rohre 413 mm lichte Weite.

Die Muffen der Rohre erweitern sich nach innen und sind mit Rillen versehen, damit die Bleidichtungen durch den hohen Druck nicht herausgesprengt werden kann.}

Die Wasserzuleitung vom Hochbassin zur Stadt entsprach ebenfalls seit einigen Jahren nicht mehr den Bedürfnissen und mußte, nachdem genügend Wasser beschafft war, erweitert werden. Es wurde im Jahre 1901 ein drittes Fallrohr von 400 Millimeter Durchmesser vom Hochbassin durch die Klingenstraße zur Stadt verlegt und mit dem Rohrnetz verbunden. Dieses Zuführungsrohr soll als Ringleitung um die Stadt herum ausgebildet werden.
Da der Reingewinn aus den jetzigen Einnahmen des Wasserwerks nicht ausreicht, um Zinsen und Amortisation für die Neuanlagen zu decken, mußte der Wasserpreis erhöht werden.

Durch Stadtverordneten-Beschluss vom 10. Februar 1903 ist folgender Tarif festgesetzt worden:

Das zu liefernde Wasser wird nur nach Wassermessern berechnet. Die Bezahlung erfolgt nach Maßgabe des wirklichen Konsums, jedoch mindestens für jedes Grundstück oder Gebäude pro Vierteljahr exclusive Wassermessermiete

  1. bei einer Bodenfläche bis 100 qm 4.- Mark, wofür 15 cbm Wasser geliefert werden,
  2. bei einer Bodenfläche bis 133 1/3 qm 5,20 Mark, wofür 20 cbm Wasser geliefert werden,
  3. bei einer Bodenfläche über 133 1/3 qm 6,50 Mark, wofür 25 cbm Wasser geliefert werden.

Bei einem vierteljährlichen Konsum über 25 Kbm. bis 250 Kbm. beträgt der Preis pro Kbm. 18 Pfennige. Für größeren Verbrauch wird noch ein Rabatt bewilligt, der bis zu 14 Pfennig pro Kbm. heruntergeht.


©2003, Michael Tettinger
Mo. 21.04.2003 - So. 18.05.2003
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