Unser Hotel auf Bali - Maharta Beach Resort in Legian: In einem Punkt hat das Reiseprospekt nicht unrecht, wenn auch diese Aussage in der nächsten Ausgabe revidiert werden muss, das Hotel liegt unmittelbar am Strand. (Just nach unserer Ankunft macht die örtliche Verwaltung ein Vorhaben war. Es wird eine neue Straße gebaut. Natürlich am Strand und die hoteleigene Beachbar muss um 10 Meter ins Hinterland verlegt werden. Mit den vereinten Kräften von 45 Bediensteten wird diese Anstrengung in den nächsten Tagen in Angriff genommen. Auch hier zeigt sich wieder, was man alles mit Bambus bewegen kann.) Verschwiegen wurde leider die Tatsache, dass ein Betreten des Strandes ohne Bodygard ein zeitraubendes Unterfangen ist. Einem Strassenüberfallkommando gleich fallen fliegende Händler über uns her. "Alles ganz billig." Uhren, Ketten, Tücher, Hand- und Fusspflege, Massagen, Früchte und Gemälde bilden das Angebot. Sehr schnell stellt sich Frage, wie man damit umgeht. Es gibt eine sehr einfache und wirkungsvolle Lösung: Ignorieren. Es hört sich sehr simpel an, aber in der Realität ist es nicht ganz so einfach. Mit ignorieren meine ich wirklich, so tun, als ob diese Personen nicht vorhanden sind. Unmittelbar tritt aber ein ganz anderes Problem auf. Die völlige Nichtbeachtung einer mich umgebenden Person ist mir persönlich zuwider. Aus eigener Erfahrung kann ich nur berichten, nach drei intensiven Gesprächen oder nennen wir es Zusammentreffen ist der nötige Abstand meist leider geschaffen. Ich hoffe nur, dass die so neu angelegte Schublade nur in dieser betreffenden Situation aufspringt. Allen Einheimischen so zu begegnen, wäre ein fataler Fehler. Es ist sowieso eine Charakterfrage: Mir wäre es persönlich viel lieber, ich könnte NEIN "tidak" sagen und der Gegenüber wüßte woran er ist. Aber vielfach wird diese Äußerung schon als Interesse angesehen. Die mannigfaltigen Probleme kann ich exemplarisch an zwei Begebenheiten schildern: Nachdem wir die Kontrahenden und ihre Sprüche kannten, wagten wir uns eines Abends an den Strand. Eigentlich wollten wir nur den Sonnenuntergang geniessen, aber die Überbleibsel der Strandhändler sahen in uns eine letzte Verkaufsoption für den zu Ende gehenden Tag. Das Aussehen der sonst spärlich bekleideten Verkäufer hatte sich geändert. In der einen Hand die Auslage, in der anderen Hand einen Motorradhelm, in Summe gekleidet in der angesagten Mode. Da wir einen Gegenstand des Angebotes "benötigten", waren wir uns mit einer der "Damen" nach einer intensiven Feilscherei bald einig. Aber es sollte nicht ausreichen. Die Begleitung war jetzt sauer, sie wollte ebenfalls etwas verkaufen. Es wurde mit jedem erdenklichen Trick gearbeitet. Mit Hinweisen auf die Hintermänner, die für die Gestaltung bzw. Abrechnung des Tages verantwortlich seien und das fehlende Geld für die Heimfahrt, wurde ein weiterer Verkauf versucht. Wir blieben standhaft und mit jedem weiteren Versuch sank unsere Achtung gegenüber diesen (betroffenen) Menschen. Ich weiss nicht, ob ich dem Leser einen Einblick in mein Seelenleben geben konnte. Ich stellte mir häufiger die Frage: Kann ich dies alles Ernst nehmen oder verarschen die mich? Ich habe nur die Vermutung, dass aufgrund dieser Verhaltensweisen die wirklich Bedürftigen auf der Strecke bleiben. Die zweite Begebenheit folgte unmittelbar. Ein anderer Einheimischer hatte unsere Verhandlungen mit dieser Traube von Menschen mit etwas Abstand beobachtet. Nachdem diese endlich den Abzug/Feierabend angetreten hatte, kamen wir ins Gespäch. Bei einer Zigarette erzählte er seine Geschichte; ich kürze jetzt etwas ab. Auch er breitete seine Kunstwerke vor uns auf, und mir war es mittlerweile fast egal, ob das alles stimmte, was er erzählte. Ein weiterer Verkaufstrick oder eine wahre Geschichte? Es reduziert sich. Zur Not kann man den Rückzug ins nahegelegene Hotel antreten, dort ist man vor dieser Art von Belästigung jedenfalls sicher. Was bleibt, ist ein fader Nachgeschmack. Spätestens mit der Heimreise vergisst mach auch dies. Nur bei der Aufbereitung - sprich bei der Beschreibung - erinnert man sich an diese Situationen.
Die Strandbar ist zum Zeitpunkt unserer Ankunft nur durch das Personal
besetzt. Wir nehmen den ersten Balinesischen Kaffee (Kopi Bali) ein,
gleichzeitig studieren wir die umfangreiche Speisekarte.
Das Foto entstammt dem Hintergrundrauschen des Internets, etwas älter, die
reale Lokalität
sah zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes etwas anders aus.
Es gab einen Zaun aus natürlich gewachsenen Produkten
(Bäume und Sträucher), der das Hotel zum Strand abgrenzte, aber dies alles ist
den Baumaßnahmen für die mittlerweile vorhandene Strasse am
Strand zum Opfer gefallen. Die hier zu sehende Strandbar wurde
unmittelbar nach unserer Ankunft teilweise abgebrochen und einige Meter
weiter ins Landesinnere transportiert. Warum ich diesen interessanten
Vorgang nicht per Kamera festgehalten habe, dass weiss ich bis heute nicht.
Wie es aktuell dort aussieht?
Vielleicht gibt es Besucher, die aushelfen können. (Meine Bitte hat gefruchtet,
hier gibt es die ersten Bilder.) Die Straße
wurde angeblich zum Nutzen einer göttlichen Verehrung gebaut. Was den
Verantwortlichen hier vorschwebte, dass kann ich nicht nachvollziehen.
Apropos Fundstücke: Aus zwei mach eins, oder umgekehrt!
Den ersten Abend auf Bali beenden wir hier bei einer oberflächlichen Exkursion durch die Speisekarte und dem Genuss des einheimischen Weines.
Blick vom Zimmer zur Seeseite.
Die erste Nacht:
Nur einmal wird diese durch den Besuch der nervtötenden Insekten
gestört. Zu ihrem Nachteil, der örtliche Anstreicher wird es uns danken.
Frühstück:
Bewaffnet mit dem obligatorischen Frühstücksgutschein machen wir uns auf den
Weg. Wir müssen uns beeilen, das Hotel setzt uns ein Limit, Frühstück bis 10:00
Uhr (und das im Urlaub). Buuh, gerade noch geschafft. Was auffällt ist die
Freundlichkeit der Bedienung, ganz im
Gegensatz zu den noch anwesenden deutschen Gästen. Während ein Teil derselben noch beim
Frühstück über die Unzulänglichkeit der - was weiß ich - nachdenkt,
genehmigt sich der andere Teil im Pool das erste Bier. Vergessen habe
ich noch einen weiteren Teil, der zwar die restlichen Liegen in aller Frühe mit
einem Handtuch in Beschlag genommen hat, aber zur Zeit abwesend
ist. Wahrscheinlich ist man auf einem gebuchten Ausflug: Die
anschließenden Kommentare der Rückkehrer verschweige ich hier aus Höflichkeit vor der
einheimischen Bevölkerung. Meiner Meinung nach haben sie nichts von der
Insel und den hier gelebten Ritualen (oder nennen wir es Philosophie) verstanden.
Mittag:Wir genießen den Tag. Die Terrasse vor unserem Zimmer bittet manigfaltige Möglichkeiten. Endlich habe ich Zeit, die mitgebrachte Reiselektüre (Reiseführer) zu studieren. Was in erster Linie interessiert, ist die örtliche Umgebung und die empfohlenen Restaurants. Unterbrochen wird das Studium der Literatur von Tieren, die die örtliche Verkabelung als Verkehrswege nutzen, auch werden permanent irgendwelche Getränke von der Bedienung bewegt. Die Versorgungswege und deren Ziele verstehe ich erst ein paar Tage später. Auch wir nutzen den örtlichen Service und ordern Kaffee. Zwei Balinesierinnen bringen ihn, sie sind sichtlich amüsiert; warum? Keine Ahnung, aber die beiden sind noch in der Ausbildung. In diesem Hotel scheinen diverse Schülerinnen ihr praktisches "Jahr" (oder Monat) zu absolvieren. Die eine trägt das Tablett, die andere die Verantwortung, sprich das Papier für die Unterschrift. Die Anlieferung klappt perfekt, die Entsorgung läßt zu wünschen übrig. Unser zimmereigener Kühlschrank muß deshalb die leicht verderblichen Reste aufnehmen. Alle paar Tage werden Zucker und Milch der anrückenden Delegation zum Rücktransport übereignet. Nachmittag:Der Strand ist bekannt, die Öffnung in Richtung Stadt ist noch weisser Fleck. Unser Hotel liegt in Legian. Legian und Kuta, vor Jahren noch zwei eigene Städte, heute ist die Grenze fliessend. Wir versuchen die ersten zaghaften Schritte. Jede Strasse muss memoriert werden, wir wollen in unser Quartier zurückfinden. Jedes im Vorbeigehen gesichtete Hotel wird kurz inspiziert und zur Beurteilung unserer Behausung herangezogen. Die Gäste bzw. ihre öffentliche Darstellung lassen uns mehrfach schmunzeln. Warum schwindet mit jeder Meile Entfernung vom Heimatort proportional die Hemmschwelle? Die ersten Verkaufsbuden lassen uns den Vorgeschmack auf das Kommende erahnen. Fundsachen:
Nachtrag Mai 2001: Es gibt Rückmeldungen und im Moment denke ich darüber nach, wie ich diese in meine Seite integrieren kann. Möglicherweise gibt es demnächst eine Seite der Maharta Beach Gäste. Und einen Hinweis sollte ich direkt aufnehmen. Ja, ich habe ein Unikum dieses Hotels wirklich vergessen. Vergessen? Nein, nur nicht erwähnt: MAMI - die Magische Masseurin. Sie betreibt in dieser Hotelanlage einen Shop; über ihre physiotherapeutischen Leistungen kann ich nichts berichten, aber wir haben sehr gerne ihren Erzählungen zugehört. Und sie strahlt eine unglaubliche Zufriedenheit aus. Bali: Unser Hotel, Teil I Bali: Ausflüge ©2000-2002 Michael Tettinger Letzte Änderung (Date of last modification) - Sa. 29.06.2002 |