1971 - Veröffentlichung :: Bergische Arbeitstätten
Im Jahre 1971 veröffentlichte Siegfried Horstmann (Remscheid) sein Buch, mit dem
er ein anschauliches Bild über das Werden und Wachsen der heimischen
Wirtschaft vom Rennfeuer bis zur Dampfmaschine vermittelen wollte. Auf einer Doppelseite seines Buches, welches eine große Anzahl von interessanten Fotos aus den dreißiger Jahren beinhaltet, geht er auf zwei Details des Balkhauser Kottens, die er für wichtig erachtet, ein. Auf Seite 74 und 75 kann der geneigte Leser folgende Worte vernehmen: Schleifsteinbrücke am Balkhauser Kotten»Diese bedeutende Doppelkottenanlage lag am Fuße des Pfaffenbergs oberhalb des Ersten Balkhausen. Das genaue Alter dieser Anlage ist nicht bekannt. Das Solinger Rhentmeisterey-Hebebuch vom Jahre 1683/84 führt Wilhelm Lauterjung und Johann Meis in Oberbalkhausen als Besitzer auf. Der älteste Teil der Anlage ist wohl der Innenkotten gewesen, der in den sechziger Jahren abgerissen wurde. Einst haben hier an die 56 Schleifer die verschiedensten Solinger Erzeugnisse geschliffen. Den Außenkotten richtete man als Heimatmuseum ein, leider fiel er 1969 den Flammen zum Opfer. Es ist geplant, ihn an alter Stelle wieder zu errichten. Für die abgenutzten Steine fanden die Schleifer immer Verwendung. Sie dienten ihnen zum Stützen von Böschungen oder fanden Verwendung beim Wegebau. Vielfach ermöglichten sie aufgeschichtet ein Überschreiten des Wupperarmes. In den dreißiger Jahren hatten die Balkhauser Schleifer eine romantische Brücke aus ausgedienten Schleifsteinen aufgebaut. "Betreten auf eigene Gefahr!" stand auf einem Schild zu lesen. Doch ein Hochwasser trug die schweren Steine in einer Nacht wie Pappschachteln kilometerweit den Fluß hinunter. Wasserzuführung im Balkhauser KottenDie schweren Schleifsteine standen in den unteren Räumen. Möglichst nahe am Boden war quer durch den Raum die vom Wasserrad angetriebene Welle angebracht. Eine Holzverkleidung sollte die Leute vor Unfällen schützen. Interessant ist die einfache und primitive Wasserführung zum Schleifstein. Die Tropfen des Wasserrades wurden in offenen Holz- oder ausgedienten Regenrinnen von außen her und dann an der Innenwand entlang in eine alte Regentonne geleitet. Von diesem Faß aus floß das Wasser durch eine weitere Rinne zum Schleifstein. Das Wasser diente nicht nur zum Naßschleifen, sondern auch zur dauernden Befeuchtung der Holzkeile, mit denen die Schleifsteine auf der Achse gehalten wurden.«
Soweit das Zitat. Kommentar von meiner Seite! Sofern er nicht Franz Hendrichs zitiert, zweifel ich derzeit an Horstmanns Aussagen.
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