Ein Schwein auf Reisen Aus der Serie: Ein Schwein auf Reisen
Bali 2000
Seitenende Und dann auch noch eine Flugreise für das Erdenschwein.
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Ausflüge auf Bali: Ubud und Umgebung

Erste Station: Fahrt zu einem "vertraulichen" Money Changer. Unser Kutscher will bezahlt werden, für eventuelle Schnäpchen soll auch noch etwas übrig bleiben. Da die Geldkurse täglich wechseln, tauschen wir immer nur eine geringe Summe. Die Erlebnisse mit diesem Teil der Reise sind an einer anderen Stelle ausführlicher beschrieben.

Das Spiel zwischen Gut und Böse: das Barong Drama

Der ausgebaute Parkplatz mit den zugehörigen Verkaufsbuden läßt uns das Kommende erahnen. Eine Veranstaltung für uns, die Touristen. Drei mal am Tage wird hier in Batubulan dieses Schauspiel aufgeführt. Unsere balinesische Begleitung zieht sich wie üblich dezent zurück, wir geben uns dieser touristischen Veranstaltung hin.

Barong-Ticket

Während die Künstler auf der Bühne ihr Bestes geben, wird neben uns die Arena erweitert. So können wir gleichzeitig die Balinesische Baukunst und deren Ausführung bewundern. Die Vorführung wird per Video für die Daheimgebliebenen gefilmt und von unzähligen Kameras festgehalten. Wir versuchen der Vorstellung zu folgen, aber das tobende Blitzlichtgewitter erschwert das etwas. Wieviel Bekannte und Verwandte müssen später den Ausführungen der Weitgereisten lauschen und Beifall kundtun. Oder kann es sein, dass man erst am heimischen Herd feststellt, wo man/frau überall gewesen ist? Wieviele der hier aktiven Filmer hat zum Beispiel in Kuta abends die Übungen der heimischen Jugend zur Kenntnis genommen, wie sie von perfekten und überzeugenden Lehrern in die Kunst des Barongs eingewiesen werden? Wahrscheinlich wenige. Dieser überzeugenden Art der praktizierten Jugendarbeit beizuwohnen war für uns ein Highlight dieser Reise. Ein Großteil unserer Zeitgenossen sitzt derweil an der Bar des gebuchten Hotels und versucht sich in der Kunst des Baggerns, oder nennen wir es das German Drama.

Silberschmiede, unser nächster Abstecher:
Übliches Bild, großer Parkplatz. Am Eingang werden wird in kurzer Zeit in die Geheimnisse der Silberschmiedekunst eingewiesen. 2 oder 3 Personen geben ihr Bestes am Bunsenbrenner. Gold und Silber werden importiert. Bekannterweise ist es nur das Vorspiel für die kommende Verkaufsschau. Natürlich kann man alle Produkte per Plastik-Karte bezahlen (Dollars oder DM sind ebenso gerne gesehen), ein individueller und günstiger Preis ist selbstverständlich. Wir finden nichts. Auch wenn sich unsere persönliche Betreuung noch so sehr um uns bemüht.
Nach einer kurzen Zigarettenpause und dem Hinweis an unseren Scout, wir mögen diese Verkaufsveranstaltungen nicht, verlassen wird diesen Ort. Es dauert noch eine geraume Zeit, bis wir die Anhäufung dieser Verkaufsbuden - ok, die Klasse darf nicht verschwiegen werden - verlassen haben.

Silberschmiede, der nächste Versuch:
Eine Nebenstrasse, wir halten wieder an. In der Hoffnung eine einzigartige Schmiede betreten zu können, verlassen wir das Auto. Was ist anderes? Nicht viel, nur die Demonstration der Herstellung fehlt und die Bedienung macht auch einen gelangweilten Eindruck.

Kunsthandwerk: Gemälde
Nicht schon wieder, unser erster Gedanke. Ein "Art Shop", vollgestopft mit Bildern einheimischer Künstler erwartet uns. Warum tue ich mir das an? Unter anderem möchte ich Rätsel lösen. Tage zuvor hatte uns ein fliegender Händler am Strand seine Werke präsentiert. Neben der üblichen kitschigen Masseproduktion war uns ein "Balinesiches Kalenderblatt" aufgefallen, im nachhinein bedauerten wir unsere ablehnende Haltung. Das Blatt schien ein Unikat zu sein, der Verkäufer versicherte dies auch, der Künstler sei Mitglied seiner Familie. Hoffte hier eine Lösung zu finden.

Spätestens nach 15 Minuten ist unser Hirn mit den Reizen dieser Werke überflutet. Die uns auf Schritt und Tritt folgende VerkäuferIn tut ihr übriges. Von Massenproduktion bis zum echten Kunstwerk ist hier alles vertreten. Zum Leidwesen der Bediensten verlassen wir den Tempel von Kunst und Kitsch ohne Beute. Ein paar Tage später erstehen wir aber doch noch 2 Kunstwerke. Wo? In Kuta, nach einem Abendessen in dem bekannten "Swiss Restaurant". Der Herr des Hauses gibt jungen und "erfolgversprechenden" Künstlern eine Möglichkeit der Bilderpräsentation. Wer mehr davon profitiert? Entscheiden sie selber.

Es steht noch was aus: Die Lösung meines Rätsels. Alles Unsinn, das Blatt ist eine Massenproduktion, die Unterschrift hat der fliegende Händler mit Sicherheit selbst unter das Werk gesetzt.


Unser nächstes Ziel, der Affenwald von Ubud.

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©2000, 2001 Michael Tettinger Letzte Änderung (Date of last modification) - So. 10.06.2001