Ein Schwein auf Reisen Aus der Serie: Ein Schwein auf Reisen
Bali 2000
Seitenende Und dann auch noch eine Flugreise für das Erdenschwein.
Startseite | Hongkong | Bali | Ausflüge | Abreise | News
Wir wechseln Geld:
500 Rupiah Ein funkelnagelneuer Geldschein. 500 Rupiah, ca. 50 Pfennig, in seiner Schönheit, sprich Sauberkeit, einzigartig.

Die indonesische Währung heißt Rupiah.

"Man wechselt am Flughafen - zu nicht so gutem Kurs - oder im Hotel - zu noch schlechterem Kurs - oder bei den unzähligen Money Changers. Die Wechselkurse stehen auf grossen Tafeln vor der Tür; sie schwanken von Büro zu Büro. Der Wechselkurs der DM ist viel stärkeren Schwankungen unterworfen als der des Dollars, was je nach Börsenlage ein Vorteil, aber auch ein Nachteil sein kann. Den besten Kurs erzielt man mit 100 US-Dollar-Noten beziehungsweise Travellerschecks. Ist jedoch die DM gegenüber dem Dollar stark, macht man mit der deutschen Währung das bessere Geschäft, egal in welcher Höhe die Scheine sind."
Soweit aus dem Reiseführer "Bali - Merian XL, 1996"

Neben den Hotels bietet jeder Touristenort umfangreiche Möglichen zum Geldtausch an. In Kuta beispielsweise ist jeder 10te Laden ein sogenannter authorisierter Geldwechsler. Wer diese Auszeichnung vergibt, dass kann ich nicht sagen. Neben einem Haufen vertrauenswürdigen Orten gibt es aber auch diverse Stuben, die von Personen betrieben werden, die ausschließlich den persönlichen Vorteil als Geschäftsziel sehen. Ich weiss nicht, ob man unsere Erfahrung verallgemeinern kann: Je besser der Wechselkurs, umso höher ist das Risiko, übers Ohr gehauen zu werden. Der Kurs in unserem Hotel war bescheiden, so reizten die lokalen Angebote immer mehr. Der erste Versuch brachte keine Beanstandung: Inklusive Quittung verliessen wir den Laden mit der Geldmenge, die dem außen angeschlagenen Kurs entsprach. Aber schon der übernächste Laden versprach einen besseren Kurs. Eine Unzufriedenheit kam innerlich hoch, nach der ersten Hochrechnung wäre das Abendessen bei Nutzung dieser Stätte kostenlos gewesen. OK, wir merken uns diese Erfahrung für die nächsten Tage.

Nächster Versuch, neues Glück: Die mit Kreide beschriebene Tafel verkündet Wohltaten; statt 3.650 soll es 3.800 Rupiah für eine DM geben. Es ist ein kleines Büro, nur mit einer Person besetzt. Er zählt die Scheine vor. Nachdem der erste Haufen abgezählt ist, verschwindet er wieder in der Hand des Ausgebenden. Bin etwas verwundert. Der zweite Stapel wird angehäuft. Beim Nachzählen fehlen Scheine, sie verschwanden nach Auskunft meiner Begleiterin kurzerhand in der geöffnetet Schublade. Das ganze noch einmal von vorne, aber auch diesmal stimmt der Umrechnungskurs nicht. Auf meine Nachfrage hin wird ein zerknitterter Zettel aus der Hosentasche hervorgezogen. Der offizielle Kurs sei jetzt 3.700 Rupiah. Man habe noch keine Zeit für das Ändern der Anzeigetafel gehabt. Billige Ausrede, ich entscheide die Aktion abzubrechen. Zurück bleibt eine Person, die jetzt vielleicht endlich Zeit für die notwendige Änderung findet oder wieder den von uns unterbrochenen Schlaf fortsetzt. Vielleicht finden sich heute noch etwas unaufmerksamere Urlauber;-)

Da wir aber Geld benötigten, blieb ein weiterer Versuch nicht aus. Sieh mal, da winkt ein Büro mit 3.850 Rupiah. Die Gier eines vermeindlichen Schnäppchens treibt uns in die kleine Wechselstube. Auch nur eine Person, wir sind wieder in der Überzahl, aber nur kurz. Meine Begleiterin wird durch einen kommenden Einheimischen abgelenkt, der Versuch scheitert. Ich kämpfe derzeit mit den Tücken der Technik. Der mir zur Verfügung gestellte Taschenrechner kommt zu einem anderen Umrechnungsergebnis als meine überschlägige Kopfrechnung. Zweifel an mir. Hat die Sonne mein Hirn beeinflusst? Nein, die Dinger (Taschenrechner) sind manipuliert. Aber nicht genug, auch hier ist der Geldtauscher ein perfekter Taschenspieler. Vor meinen Augen läßst er aus dem Geldstapel eine gewisse Menge der Scheine in einer geöffneten Schublade verschwinden. Auch hier müssen wir von dem Deal Abstand nehmen. Genervt verlassen wir das Büro. Im dritten Büro, eine etwas grössere Behausung, erhalten wir einen schlechteren Umrechnungskurs, dafür aber eine korrekte Abrechnung. Soweit unsere subjektiven Erfahrungen.

Eine weitere Variante den Kurs zu Ungunsten des Gastes zu beeinflussen ist uns nicht begegnet: Die Berechnung von nicht ausgewiesenen Gebühren. Man achte auf den Hinweis: "No Commission".

Seit Tagen grübel ich, wie der Taschenrechner manipuliert wurde. Wie schafft man das mit einfachsten Mitteln? Mittlerweile habe ich eine Lösung gefunden. Man tauscht einfach die "="-Taste mit der "MR"-Taste. Der Betrüger rechnet den Kurs aus und hinterlegt das Ergebnis im Speicher. Dann darf man, wenn man Zweifel äussert, selber nachrechnen. Nur mit Betätigung der "="-Taste wird das zuvor hinterlegte Ergebnis wieder aufgerufen. Bei geeigneten Taschenrechner ist diese Manipulation durch einfaches Austauschen der Tastenkappen zu erreichen.

Was noch auffiehl: Es machte keinen Unterschied, ob DM oder Dollar umgetauscht wurden. DM und Dollar entsprachen in etwa dem offiziell bekannten Umrechnungskurs, nur bei Dollarnoten bestimmte die Größe den Umrechnungskurs, d.h. 10, 20, 50 und 100 Dollar-Scheine wurden anders abgerechnet. Teilweise soll es auch vorkommen, das alte, gebrauchte Scheine nicht genommen werden. Dem Hinweis eines deutschen Globetrotters, dass der beste Kurs im Kaufhaus Matahari (Kuta) gezahlt wird, konnten wir leider nicht nachgehen.

Fazit: Augen aufhalten, nie alleine umtauschen und den persönlichen Vorzügen folgen. Meide "Büros", die nur mit einer Person besetzt sind. Je besser der Kurs, umso höher die Betrugswahrscheinlichkeit, eigenen Taschenrechner mitnehmen. Mehrt sich die Anzahl der Einheimischen beim Umtauschvorgang, so ist Vorsicht angesagt. Werden die von einem selbst nachgezählten Geldstapel nocheinmal von dem Personal angefasst, so sollte ein weiterer Zählvorgang folgen. Am besten wird der von einem selbst gezählte Geldstapel mit einem Gummi fixiert.

1000 Rupiah

Münzen sind auf dieser Insel ein rares Zahlungsmittel. Sind sind uns auf der ganzen Reise nur ganz selten untergekommen. Hier eine Auswahl:

Münzen

Was noch fehlt ist das Kapitel Plastik-Karte. Die Kreditkarte habe ich nur sehr selten benutzt: Im Hotel und Flughafen. Neuerdings soll es auch diverse Bargeldautomaten geben, die nach einer Bestückung mit diesen Wunderwerken der mordernen Technik das uns vertraute Papier-Geld ausspucken.

Bin gespannt, wie es den Urlaubern ergeht, die den Jahreswechsel 2001/2002 auf der Insel verbringen. Angereist mit DM und dann kommt der Euro. Ist möglicherweise der Dollar in diesem Falle das angebrachte Zahlungsmittel?

  Bali: Ausflüge    Story
©2000, 2001 Michael Tettinger Letzte Änderung (Date of last modification) - Di. 27.11.2001