Petersmühle

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Einleitung

Demnächst mehr zum Thema Petersmühle

DER Solinger Geschichtsschreiber, Autor des ultimativen dreibändigen Nachschlagewerkes - die Grüne Bibel - soll hier gewohnt haben.

Lage:

Unterhalb der Bertramsmühle liegt am Bertramsmühler Bach die Petersmühle.

Foto: Petersmühle um 1890
Petersmühle um 1890 (Bildquelle: Firma Lüttges, Solingen)

Geschichte:

Der Scheerenfabrikant Daniel Küllenberg zu Bünkenberg, Ankäufer der unterhalb der Bertramsmühle gelegenen, sogenannten Schneelochsmühle, beabsichtigt letztere zu einem Schleifkotten umändern zu lassen.

In Gemäßheit des §.29 der allgemeinen Gewerbeordnung, bringe ich dieses Vorhaben mit der Aufforderung zur öffentlichen Kenntniß, etwaige Einwendungen gegen die projectirte Umänderung, worüber die Zeichnung und Beschreibung auf dem hiesigen Bürgermeister- Amte eingesehen werden können, binnen einer präklusivischen Frist von vier Wochen bei mir anzumelden.
 Dorp, den 3. July 1846.

Der Bürgermeister: Küppers.

Quelle: Solinger Kreis-Intelligenzblatt, Mittwoch, den 8ten July 1846

Vermutlich hat die beabsichtigte Unternehmung nicht richtig funktioniert. 7 Jahre später ersucht ein anderer Eigentümer ebenfalls die Genehmigung zur Nutzungsänderung und Erweiterung.

»Am 8. Juli 1846 machte Bürgermeister Küpper bekannt [7], dass der Scherenfabrikant Daniel Küllenberg zu Bünkenberg, Ankäufer der unterhalb der Bertramsmühle gelegenen, sogenannten Schneelochsmühle, beabsichtige, diese zu einem Schleifkotten umzuändern. In dem Verzeichnis der Wassertriebwerke der Gemeinde Dorp von 1853 wird berichtet, dass die alte Mühle im Jahre 1846 in einen Schleifkotten umgewandelt wurde. "Die Conzession hierzu ist jetzt nachgesucht worden" so schreibt der "Öffentliche Anzeiger, Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf" von 1853 in der Nr. 1151:«[Lunkenheimer » Bauermann]

1151.
Anlegung
einer
Dampf-
maschine

734.   Der Herr Gustav Lüttgens [mte: Fehler im Namen ist kein Tippfehler von mir] zu Petersmühle, beabsichtigt auf seinem daselbst gelegenen Gründen, neben seinem Schleifkotten eine Dampfmaschine von 3 Pferdekraft zum Betrieb der Schleiferei anzulegen. Zugleich hat derselbe die Concession zur Umschaffung der fraglichen Mühle in einen Schleifkotten nachgesucht.

Indem ich solches hier bekannt mache, bemerke ich, daß die betreffenden Nivellements- und Situations-Pläne, sowie die dazu gehörigen Beschreibungen auf dem hiesigen Verwaltungsbüreau zur Einsicht offen liegen und Einwendungen gegen die Anlagen binnen einer Präclusivfrist von 4 Wochen hier einzureichen sind.

Dorp, den 19. Juli 1853.Der Bürgermeister: Stosberg

Quelle: Oeffentlicher Anzeiger, Nr.63, Düsseldorf, Montag, den 25. Juli 1853, Seite 432. (Stadtarchiv Solingen I-B-10)

»Mit jugendlichem Pioniergeist gründeten die Brüder Gustav und Albert Lüttges am 15.11.1852 ein Unternehmen, das sich von Beginn an primär im Dienste der Damenwelt gesehen hat.

Firmensitz der Firma Gebr. Lüttges war zuerst die idyllisch gelegene Petersmühle. Mitten im Wald und direkt am Bertramsmühler Bach betrieb man mit Wasserkraft die maschinellen Anlagen. Die Brüder produzierten anfangs neuartige Krinolinen, womit sie schon zu damaligen Zeiten Einfluss auf den modischen Zeitgeist nahmen. In den folgenden Jahrzehnten kamen weitere innovative Ideen dazu.

So zum Beispiel das "unzerbrechliche Korsettschloss" mit der Reichspatentnummer 3428: Wo Muskelkraft der Ehemänner noch zum Schnüren der Wespentaille benötigt wurde, war das neue Verschlusssystem eine Revolution für das Miederkorsett.«

Quelle: Jubiläumsseite der Firma Lüttges, Solingen: 150 Jahre Firmengeschichte, 2002

Foto: Foto: Albert Lüttges
Ursprünglicher Stammsitz der Firma Lüttges:
Die Petersmühle im Tal des Betramsmühler Baches
Firmengründer: Albert Lüttges

"Ein Brand im Jahre 1887 vernichtete das ehemalige Mühlengebäude, an dessen Stelle der heutige Bau entstand."

"Ein Jahr nach der Gründung des neuen Unternehmens erhielt man die Konzession zum Betrieb einer Dampfmaschine von 3 PS, die in einem kleinen Fabrikgebäude aus Bruchsteinen aufgestellt wurde, das 1887 einem Brand zum Opfer fiel. Die massiven Außenmauern bezog man später in einen Wohnhausneubau mit ein, in dem in den fünfziger und sechziger Jahren unseres Jahrhunderts der Historiker Heinz Rosenthal den größten Teil seiner Arbeiten zur Solinger Stadtgeschichte schreiben sollte."

Quellen:
Lunkenheimer, Köln 1990, Seite. 22 bzw. Schneider Berrenberg: Solingen - Industriestadt mit Tradition(1996) S.253

Foto: Petersmühle um 1900
Petersmühle um 1900 (Bildquelle: Firma Lüttges, Solingen)

Etwas zum Nachdenken:

Foto: Früchteverkauf
Anzeige in der Beilage Nro. 62 zum Solinger Kreis-Intelligenzblatt 1854: Früchteverkauf
Auf Anstehen des Daniel Kirschbaum in der Muttenmühle, Gemeinde Dorp, wird der Unterzeichnete ... an Ort und Stelle im Jagenberg ... circa einen Morgen Roggen auf dem Halme, welche wider den im Jagenberg ... wohnenden Messermacher Nathanael Brückmann, in gerichtlichen Beschlag gelegt wurde, öffentlich dem Meist-, und Letztbietenden gegen baare Zahlung verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher: Brockmüller.

©2003-2004 Michael Tettinger
Mi. 26.02.2003 - Do. 11.03.2004
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