Stammscher Hammer

Reckhammer
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Lage

Der Stammsche Hammer wurde auch Strohner Pockhammer genannt. Er lag am westlichen Ufer des Bertramsmühler Baches in der Gemarkung Dorp, Flur V, kurz vor der Mündung des Baches in die Wupper. Auf der Karte von Ploennies (1715) ist er, wenn auch ohne Namen, schon verzeichnet.

Geschichte

In der "Geschichte der Burgen, Rittergüter, Abteien und Klöster in den Rheinlanden und Provinzen Jülich, Cleve Berg und Westfalen" gibt Freiherr F.E. von Mering im IX. Band, S.71 an, daß der Hammer bis 1806 in Betrieb gewesen sei. [mte: Bei Mering steht an angegebener Stelle die Jahreszahl 1807]

Der Name Strohner Pockhammer ist im Hinblick auf den Strohner Hof entstanden, der auf der gegenüberliegenden Seite der Wupper [lag mte] und nach dem der Bertramsmühler Bach früher Strohner Bach genannt wurde.

Der letzte Eigentümer dieses Reckhammers war der Schwertschmied Johann Wilhelm Stamm zu Scharfhausen. Er wurde 1763 geboren und war verehelicht mit der in Hästen am 21.1.1770 geborenen Wilhelmina Catharina Cronenberg.

In seinem Reckhammer bei Strohn hat er bis zum Jahre 1806 den Stahl gereckt, den er dann in seiner Schmiede in der alten Hofschaft Scharfhausen zu Schwertklingen ausschmiedete. In der Kunst Damaszenerklingen zu schmieden, hat er sich große Verdienste erworben. Am 8. Februar 1849 [1] wurde ihm in einer Feier bei dem Wirt Nösgen zu Weeg das Allgemeine Ehrenzeichen durch den Präsidenten der Handelskammer, Gustav Weyersberg, überreicht. An der Feier nahmen außer dem 86jährigen Johann Wilhelm Stamm und seiner 80jährigen Ehegattin die Vorstände der Schwertschmiede, der Härter und der Schwertschleifer teil.

Als Johann Wilhelm Stamm und seine Frau am 31. August 1851 das Fest der diamantenen Hochzeit feierten, überreichte ihm der Präsident des Königlichen Gewerbegerichtes, Gustav Weyersberg, die silberne Medaille für gewerbliche Leistungen. An dem Fest nahmen u.a. Landrat Mehlbeck, Fabrikanten und Kaufleute, Kommerzienrat Abraham Grah, und sehr viele Berufsgenossen teil. Bei dem Besuch des Prinzen von Preußen, des nachmaligen Kaiser Wilhelms I., in Solingen am 16. und 17. Juni 1853 überreichte Johann Wilhelm Stamm dem Prinzen eine Damazenerklinge, die er im 86. Lebensjahre als seine letzte Arbeit geschmiedet hatte. Im September desselben Jahres ließ daraufhin der Prinz dem Senior der Schwertschmiede eine goldene Uhr zum Andenken überreichen. Im gleichen Jahr, am 5. November wurde Wilhelm Stamm beerdigt.

Eine Tochter der Eheleute Stamm [2], Wilhelmina Catharina Stamm (geb. 1793, gest. 1883), heiratete am 11.10.1817 den Messermacher und späteren Fabrikanten Daniel Spitzer. Von der Familie Spitzer, welche später in die Stadt Solingen zog, ging das Eigentum zu Scharfhausen durch Kauf in den Besitz des Ackermanns Carl Heinrich Spies über. Er ließ die Schmiede des Johann Wilhelm Stamm zu Scharfhausen um das Jahr 1890 abbrechen.

Quellen und Literatur:
[1] "Die Heimat", Februar [Nr.1, S.4 :mte] 1962 und Solinger Kreis-Intelligenzblatt vom 10.2.1849
[2] Stadtarchiv Solingen 0-4 Stammscher Hammer

Obiger Text, Quellen- und Literaturangabe stammt aus Lunkenheimer, Ludwig: Schleifkotten, Mühlen und Hämmer an den Solinger Bächen, Köln 1990, S.25f.

Pockhammer? Möglicherweise ist dies ein ganz gewöhnlicher Tippfehler bei Mering, Pochhammer steht zur Auswahl? Mögliche Nachfahren habe ich im Internet gefunden: Gebrüder Stamm

Foto: Mitarbeiter

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Ein E.Clauberg veröffentlichte am 17.Oktober 1940 im Solinger Tageblatt den Kannegießerchen Rentmeister-Jahresabschluss von 1750. Auf den ersten Blick fehlt der Betramsmühler Bach mit seinen Wassertriebwerken in diesem Verzeichnis. Wenn man etwas genauer hinsieht, so findet man die Beteiligten am Ende der Liste mit der Überschrift "Am Weinsberger Bach:"

Theis Böltgen und Clemens Ascheuer56 Albus
Rütger Ascheuer modo Peter Flügel56 Albus
Johann Clauberg56 Albus
Jürgen Clauberg56 Albus
Cronenberg zum Spielbruch56 Albus

Wem der Fehler unterlaufen ist - Kannegießer, Clauberg oder dem Setzer der Zeitung -, bleibt noch zu klären. Für uns ist hier der letzte Eintrag interessant: Cronenberg zum Spielbruch, der mit 56 Albus abgabepflichtig notiert ist. Demnach ist Johann Wilhelm Stamm durch Heirat in den Besitz des Hammers oder Schleifkottens gekommen. Der Name Cronenberg zum Spielbruch kommt schon 1683/84 vor.


©2003 Michael Tettinger
So. 07.09.2003 - Mo. 22.09.2003
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