Nach Ende der Restaurationsarbeiten wurde die Schleuse am Balkhauser Kotten geöffnet
„Das Wasserrad, es dreht sich wieder“
(RP). „Zwar haben wir erst 1999 mit den Restaurationsarbeiten
aktiv begonnen, aber im Grunde fing alles mit der Beantragung der
Wasserrechte vor 13 Jahren an.“ So blickte der „Hausherr“ des Balkhauser
Kotten, Heinz-Peter Knoop, bei der Inbetriebnahme des neuen
Wasserrades in Glüder zurück. Besonders freute es den
Bildhauer und Industriedesigner, dass er einen großen
Sponsorenpool zur Finanzierung der Sanierungsarbeiten gewinnen konnte,
„da ich das alleine niemals geschafft hätte“.
Nach der Festansprache von Klaus Weber, dem Vorsitzenden des Kuratoriums
zur Pflege Solinger Baudenkmäler, wurde nach den Worten
Webers „dem Wupperwasser freien Lauf“ gelassen:
Oberbürgermeister Franz Haug zerschnitt symbolisch ein
gelb-blaues Band, woraufhin sich die Schleuse öffnete und das
Wasser in das so genannte Rad-Schütt oder Einlauf-Wehr gelangte.
Unter Applaus der rund 50 Gäste und den Klängen des
Bergischen Heimatliedes – angespielt von den Florian
Musikanten – setzte sich das neue Wasserrad rauschend in Bewegung.
Die Solinger Landjugend hatte bereits vor drei Jahren im Rahmen
einer „72-Stunden-Aktion“ den Wasserlauf zwischen Wupper und Kotten
zusammen mit einer Baufirma freigelegt und einige Bäume
gefällt. Aufgabe des Technischen Hilfswerks war es dann,
den Kotten einzurüsten und darüber hinaus einen kleinen
Deich zu errichten, der das Wupperwasser während der Restaurationsarbeiten staute.
Schaufeln erneuert
Für die Feinarbeiten am Schütt, an der Rechenanlage
sowie am Wasserrad selbst gewann das Kuratorium einen
erfahrenen Wasserradbauer: Dieser erneuerte sowohl die
Schaufeln aus Kiefer als auch die Zähne des
Kammrades im Innern des Kotten. Das Buchenholz hatte im
Laufe der Jahre der Holzwurm heimgesucht.
Im Jahre 2004 wird der Balkhauser Kotten – er wurde 1968
durch einen Brand zu 60 Prozent zerstört –
sein 500-jähriges Jubiläum feiern. Das freut den
Oberbürgermeister ganz besonders, da es nach seinen Angaben im
Bergischen einst 24 Kotten gab,
von denen heute nur noch zwei -
neben dem Balkhauser noch der Wipper Kotten - existieren.
Von MATTHIAS KNISPEL
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