Ein Schwein auf Reisen Aus der Serie: Ein Schwein auf Reisen
Bali 2000
Seitenende Und dann auch noch eine Flugreise für das Erdenschwein.

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Ausflüge auf Bali: Tanah Lot - Abstecher, Taman Ayun Tempel
Einleitung zum Tempel

Es folgen meine Impressionen von diesem wunderbaren Ort.

Candi Bentar im Taman Ayun Temple Den Tempel betritt man durch ein gespaltenes Tor, das sogenannte Candi Bentar.

Wie sie vielleicht sehen können, war das Wetter nicht so berauschend.

Kleine, wichtige Details:

Meine Sicht - etwas vergrössert An einem der Tore prangt ein Schild: Hier die Vergrößerung...

Ausschnittvergrößerung

Durch ein besonders reich verziertes, oben geschlossenes Tor, das Candi Korung oder Kori Agung, gelangt man in den zweiten Hof, den Jaba Tengah.

Meine Sicht Eine Detailaufnahme der geschnitzten Dämonenfigur (verwitterter Tuffstein) zur Linken der Holztüre. Dorakala hält eine Waffe in der Hand, die gada genannt wird (eine Art Schlagstock).

Meine Sicht - etwas vergrössert

Meine Sicht - The Cat Der Herr des Hauses zeigt sich auch: "Diese Touristen, sie stören meine Kreise. Kann man hier nicht einmal über die Nahrungskette ungestört nachdenken? Die Dame dort....."

Meine Sicht Was gibt es dort? Fressen? Wir wissen es nicht, was diese beiden Personen dort sehen. Ich vermute aber, dass beide etwas anderes bemerken, wiewohl beide das gleiche sehen.

Was gibt es noch zu diesem Ort zu erzählen?
Pura Taman Ayun ist der zweitgrößte Tempelkomplex auf Bali und einer der schönsten auf dieser Insel.

Lageplan Eine kleine Skizze habe ich auch noch gefunden und ein wenig modifiziert.
Vielleicht sollte ich etwas zum architektonischen Aufbau der Tempel auf Bali erklären:

Die balinesischen Tempel unterscheiden sich zwar nach Bedeutung und Bestimmung, sind aber hinsichtlich ihrer Anlage und Ausstattung sehr ähnlich. Sie sind stets zum Berg Gunung Agung hin ausgerichtet (Ausnahmen bestätigen die Regel) und bestehen aus offenen, in verschiedene Höfe gegliederte und nur von Mauern umfriedete Plätzen.

Den Tempel betritt man fast immer durch ein gespaltenes Tor, das sogenannte Candi Bentar.

Der relativ enge Eingang liegt immer meerwärts ausgerichtet, so dass man den Tempel in Richtung der Berge betritt.

Die ungewöhnliche Form des Tores geht auf eine Legende zurück. Als der Berg Mahameru, Sitz aller hinduistischen Götter, nach Bali transportiert wurde, fiel er in zwei Teile auseinander, aus denen die Berge Gunung Agung und Gunung Batur entstanden. Das Candi Bentar symbolisiert nun diese beiden (auseinandergerissenen) Hälften des Berges Meru.

Oft ist das Candi Bentar reich verziert und geschmückt.

Hat man es passiert, befindet man sich auf dem ersten Hof, dem Jaba Sisi. Er ist eine Art Vorplatz und symbolisiert die irdische Welt. Gleichzeitig ist er Versammlungsort, auf dem bei Tempelfesten die Opfergaben zubereitet und zu Beginn eines Festes die obligatorischen Hahnenkämpfe veranstaltet werden.

Hier findet man außerdem einige Pavillons, Bale genannt. Im Bale Kulkul hängt eine Schlitztrommel, das Kulkul, mit der Vorgänge im Tempel bekannt gemacht werden oder vor Gefahren gewarnt wird. Dabei bedient man sich verschiedener Tonlagen und unterschiedlicher Schlagrhythmen. Häufig wird das Bale auch durch einen Waringin-Baum ersetzt. Weiter findet man auf dem Hof ein Wantilan, eine nach allen Seiten offene, quadratische Hahnenkampfarena, sowie einige offene Pavillons. Dabei handelt es sich um Mehrzweckgebäude mit eingezogener Plattform, wo das Gamelanorchester spielt oder sich die Pilger und Gläubigen ausruhen.

Durch ein normalerweise besonders reich verziertes, oben geschlossenes Tor, das Candi Korung oder Kori Agung, gelangt man in den zweiten Hof, den Jaba Tengah. Dieses gedeckte Tor ist höchst kunstvoll verziert und mit reichhaltiger Ornamentierung versehen.

Flankiert wird das Tor von Beschützern, den Rakasa. Diese steinernen Wächterfiguren sind paarweise am Eingang aufgestellt. Es handelt sich um bösartige Dämonen, die zugleich Schutzgottheiten gegen böse Einflüsse sind. Ihre Bösartigkeit wird in ihrer Hässlichkeit widergespiegelt: Sie haben einen massigen Kopf mit gerunzelter Stirn, runde, hervorquellende Augäpfel, wuchtige, platte Nasen, einen gefletschten Mund mit herausragenden Hauern und seitlich den Wangen einen herabhängenden Knebelbart. Unterstützt werden sie oftmals von in den Portalen eingelassenen, stilisierten Dämonenfratzen, die ebenfalls den Einlass begehrenden Dämonen das Fürchten lehren sollen. Zu diesem Zweck gibt es eine weitere Absicherung: Direkt hinter dem Tor ist eine Steinmauer, die Aling-Aling, errichtet. An dieser, oft mit Dämonengestalten geschmückten Schutzmauer sollen böse Geister und Dämonen, soweit bis dahin nicht schon abgeschreckt, abprallen, da diese sich nach Auffassung der Balinesen nicht um die Ecke bewegen können.

Das Seitentor ist das stets geöffnete Tor, da das Kori Agung außer bei Zeremonien immer geschlossen bleibt.

Im mittleren Hof, dem Jaba Tengah, der den Gläubigen für den Weg ins Allerheiligste vorbereiten soll, befinden sich eine größere Versammlungshalle und mehrere Pavillons zur Aufbewahrung der Gamelaninstrumente und des Kultgeräts für die Priester.

Ein dritter Tordurchlass (nicht immer vorhanden) führt in den dritten Hof bzw. in den abgegrenzten hinteren Teil des zweiten Hofes zum eigentlichen Heiligtum. Dieser innerste Bereich, Jeroan genannt, ist den Göttern vorbehalten. Hier findet man das Bale Paruman, einen zentralen Pavillon für Versammlungen der Götter, sowie das Pale Piasan, einen offenen, überdachten Pavillon mit erhöhter Plattform für Opfergaben.

Der wichtigste Bereich des Jeroan ist jedoch die bergwärts orientierte Rückseite.

Dort findet man die wohl auffälligsten Bauten, die Merus. Es handelt sich dabei um Turmbauten mit pagodenartigen Dächern. Sie sind Symbol für den Berg Meru, dem Sitz aller hinduistischen Gottheiten. Die in der Regel ungerade Zahl der Dächer (Tumpang) von 3 bis 11 zeigt den Rang der Gottheit, dem der Meru gewidmet ist. So stehen allein Shiva elf Dächer zu, für Brahma oder Vishnu sind dagegen nur neun reserviert.

In direkter Nachbarschaft stehen häufig kleine Schreine. Dabei handelt es sich um kleine Pavillons oder Meru mit nur einem Dach, sogenannte Pelingih. Sie sind einem der heiligen Berge Gunung Agung und Gunung Batur gewidmet.

Daneben findet man noch das Gedong Penimpanan, ein kleines geschlossenes Gebäude, in dem alles aufbewahrt wird, was geeignet ist, Göttern und Gottheiten während ihres Besuches auf der Erde Unterschlupf zu gewähren. Dazu zählt eine kleine Statue ebenso, wie eine kunstvoll geschnitzte Maske oder ein Kris (Dolch). Der größere Bau, der Gedong Agung, ist allein dem vergöttlichten Dorfgründer und den Ahnen geweiht.

Außerdem findet man im Jeroan häufig einen Bale Pesimbangan, einen gemeinschaftlichen Empfangspavillon für Götter, die keinen speziellen Ehrensitz im Tempel haben.

Der wichtigste Teil aber ist der Padmasana. Dieser reichverzierte, steinerne Lotosthron, dessen Rückenlehne stets auf den Berg Gunung Agung ausgerichtet ist, dient bei Tempelfesten Shiva, in der Inkarnation als Sonnengott Surya, als Ehrensitz. Manchmal ist dieser höchste Thron auch dreigeteilt. Dies symbolisiert dann die Göttertrinität Brahma, Vishnu und Shiva.

Abgerundet wird das Bild durch eine Reihe von Altären, Schreinen und Pagoden, welche Ehrensitz- oder Sitzgelegenheiten für weitere Gottheiten darstellen und nicht Symbol, sondern Eigentum dieser sind.

Einleitung zum Tempel

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©2000, 2001 Michael Tettinger Letzte Änderung (Date of last modification) - Fr. 25.05.2001