Tanah Lot, der "ultimative" Sonnenuntergang"
Tanah Lot, unser erstes Ziel. Aber auch diesmal galt,
der Weg ist das Ziel.
Warum? Mehr als das Ziel unseres ersten Ausfluges zeigte uns die Hinreise die Schönheit und Vielfalt dieser Insel. Bis zu diesem Zeitpunkt prägten nur die Eindrücke von Kuta unser Bild. Zwei Welten treffen aufeinander, oder sind es mehr? Hat nicht jeder seine eigene Welt im Hirn, erschafft es sie nicht erst?
Ausserhalb von Kuta nehmen wir zum ersten Mal die "Wirklichkeit" war.
Das satte Grün der Reisfelder leuchtet in allen Himmelsrichtungen,
aber zuvor haben es uns die Wirkungsstätten der Möbelmacher viel
mehr angetan. Die Strasse vom Legian nach Seminyak ist mit hunderten von
Möbelgeschäften (oder sind es Schreinereien) gepflastert.
Hier werden Teakholzmöbel in allen Variationen verarbeitet. Vor den
Läden sitzen Balinesen, schleifen, streichen und montieren die
Erzeugnisse, die wir aus den heimischen Garten-Katalogen kennen.
Natürlich kommen diese Erzeugnisse nicht aus Bali, der Ursprung ist
Java. Bali ist eher ein Zentrum der Endfertigung und für jede Sparte
gibt es ein Dorf. Europäische Einkäufer haben es hier leicht.
Schnitzereien - Dorf A, Möbel - Dorf B, Kunsthandwerk - Dorf C,
Silberschmuck - Dorf D, Goldschmuck - Dorf F, Nippes - Dorf G usw. Bali
ist ein einziger Grosshandel, aufgeteilt nach Orten.
Auf dem Weg nach Tanah Lot besuchen wir den ersten Tempel dieser Reise, es soll nicht der letzte gewesen sein. Beim Eintritt lernen wir die ersten zwei Regel auf dieser Insel kennen: Punkt eins, jede touristische Attraktion wird durch einen Parkplatz mit Verkaufbuden - vollgestopft mit balinesischen Souvenirs - markiert. Zweitens, Einheimische werden benachteiligt, sie müssen keinen Eintritt zahlen. Nach Entrichtung unseres Obolusses betreten wir den Taman Ayun Tempel. Nur ein kurzer Abstecher. Das Heiligtum wird während unserer Anwesenheit für ein Event im Zusammenhang mit dem örtlichen Hotel vorbereitet. Hotelgäste sollen hier einen rauschenden Abend verbringen. Uns stellt sich erstmals die Frage: Heiligtümer, Tempel und Touristen? Wie passt dies zusammen? Was empfinden die Einheimischen bei diesem Zusammentreffen? Fragen über Fragen. Antworten haben wir nicht erhalten. Trotz umfangreicher Recherche gab uns keiner eine Auskunft, stimmt nicht ganz: "No problem!". Der nächste Abstecher ist der Ursprung unserer Begleitung: Hier hat er in der Umgebung seiner ursprünglischen Herkunft ein Haus gebaut. Unglaublich ... wir werden mit Coca Cola und einem Imbiss aus Reis und Bananen empfangen. Mitten im "Urwald" sitzen wir auf italienischen Fliesen, der Blick auf einen der bewährten und bedachten Holztische gerichtet. Während der Nachwuchs den Nachmittag vor dem Fernseher verbringt, kümmert sich der Herr des Dorfes um die Kampfhähne. Die weiblichen Bewohner sind mit der Produktion von Schirmen für die kommende Feierlichkeit beschäftigt. Leider gibt es keine Aufnahmen, nur die Erinnerungen in meinem Kopf. Warum ich den Auslöser nicht betätigt habe, kann ich im nachhinein nicht mehr nachvollziehen. Aus Respekt vor dieser scheinbaren Idylle? Für einen Aussenstehenden ist diese Situation mit Sicherheit nicht nachvollziehbar.
Bali: Ausflüge Bali: Tanah Lot, Teil II ©2000,2001 Michael Tettinger Letzte Änderung (Date of last modification) - Mi. 24.10.2001 |