Hongkong
Island:
So heißt die ganze
Gipfelregion um die mit 552m höchste Erhebung der Insel. Im 19. Jahrhundert
als die Tropenkrankheiten in Hongkong noch ein Problem waren, galt der Peak
als einzige Wohngegend, wo ein Weißer gute Chancen hatte, den Sommer
zu erleben. Chinesen war die Ansiedlung bis 1945 verboten. Unbedingt
muss man mit der alten Standseilbahn der Peak-Tram hinauffahren, wobei
das Vergnügen bereits mit dem braunen Pendelbus (Linie 13C oder 15C -
Angaben schwanken, habe nicht darauf geachtet) (HK$3,00) - mit offenen
Oberdeck - beginnt, der vom Star-Ferry-Anleger aus durch die Bürotürme
von Admiralty zur Talstation verkehrt. Wer etwas nostalgisch angehaucht
ist, kann an dem Star-Ferry-Anleger gegen einen kleinen Obolus Rikscha-Fahrer
fotografieren. Wer klappriger aussieht, die kleinen roten, schmalen
Kutschen oder der menschliche Antrieb, bleibt ihren eigen
Urteilsvermögen überlassen. Insgesamt ist diese Aktion eher peinlich. Hier zeigt sich wieder,
welche Auswirkung der Tourismus bzw. unsere moderne Zeit auf die ursprünglichen
Einwohner hat.
Die Peak
Tram ist Hongkongs schönstes Verkehrsmittel: Zwei klimatisierte
Doppelwaggons pendeln im 15 minütigen Rhythmus, mit einem 1500 m langen
Kabel verbunden, zwischen der Talstation an der Garden Road und der 400
m hoch gelegenen Bergstation und überwinden dabei in 8 Minuten eine
Höhendifferenz von 367 m. Etwaiger Nervenkitzel ist unbegründet,
stellt sich aber ein: Es gab seit der Inbetriebnahme am 30.Mai 1888 noch
nie einen Unfall. (Angabe nicht geprüft, auch die Höhenangaben
schwanken; je mehr ich darüber lese, so vielfältiger die Angaben:
373m bis Victoria Peak, 386m über Meeresspiegel,.....)
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Das Ticket für
die Überraschung.
Man
muss sich nicht an den Automaten anstellen. Es gibt auch noch einen Schalter,
an dem eine Person für unser Anliegen zuständig ist. Geht um
einiges schneller. Für HK$20 geht es aufwärts. (HK$30 für
beide Fahrten - empfehlenswert, auch wenn Sie beabsichtigen, den Abstieg
zu Fuß durchzuführen, wie es diverse Reiseführer empfehlen.
Der Sonnenuntergang kommt schneller als man denkt. Daran müssen wir
uns erst gewöhnen!) |
Auf dem Peak kommen Sie
auf dem Peak Tower an, einem Komplex aus Läden, Restaurants, Aussichtsterrassen
and anderen Verlockungen .
Falls es nicht gerade regnet oder Nebel wabert, sollten Sie den ganzen
Peak Tower ignorieren. Gehen Sie gleich durch zur Straße und folgen
Sie dort der gelben Linie rechts um um die Ecke zur schmalen Lugard Road.
Denn nur wer über diesen Fußweg etwas 800 m weit zum Steilhang
vorläuft, erlebt das Panorama in seiner ganzen Pracht. Kein zweites
Hongkong Erlebnis kann es damit aufnehmen. In der Abenddämmerung ist
dieser Blick schlicht überwältigend. Für den gesamten Peak-Rundweg
brauchen Sie ohne Pausen etwa 45 Minuten. Nicht versäumen: eine Rast
im Peak Cafe, das ursprünglich eine Station für Sänften
war (früher war die Sänfte die beliebteste Art den Berg zu erklimmen). |
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Es folgen ein paar Impressionen, die wir auf dem Rundweg festgehalten
haben.
Was fehlt, ist der Geruch und die akustische Untermalung, das
Pulsieren dieser Stadt. Es ist keine Übertreibung, von hier oben hört
man den Pulsschlag dieser einzigartigen Stadt.
Ein kleiner Einblick in meine AusSicht?
Ein ungewöhnliches Foto. Warum? Ich habe es nicht
selbst aufgenommen. Es ist die Sicht meiner Begleiterin, ich habe nur
etwas (per Gimp) nachgeholfen.
Im Vordergrund die Bauwerke auf Hongkong Island, Kowloon im
Hintergrund.
Je länger man auf diese Erzeugnisse menschlicher Baukunst blickt, desto aufregender werden die
Einzelheiten. Und weitere Fragen stellen sich. Wer lebt hier? Wie fühlen
sich die Bewohner des 51. Stocks? Fragen über Fragen. Morgen werden
wir diese Stadt wieder verlassen, Urlaub ist angesagt, aber was ist mit
den Menschen, die hier tagein, tagaus leben? Was mögen sie empfinden,
wenn sie meine Heimat besuchen und die Dinge zur Kenntnis nehmen, die
für mich alltäglich sind?
Hongkong
Hongkong: Zahlen und Fakten
©2000-2001 Michael Tettinger.
Letzte Änderung (Date of last modification)
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Do. 31.05.2001/Sa. 12.03.2005
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