Schloss Burg
Eines der Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten in Solingen.

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Schloss Burg · 1907

Auf alten Postkarten ...

Ansichtskarte aus dem Jahre 1907
Schloss Burg an der Wupper, Niems Postkartenverlag, Elberfeld 1907

Diese liebevoll kolorierte und mit einem Prägerelief versehene Postkarte aus dem Jahre 1907 zeigt die Ansicht des Schlosses von Südosten.

Ansichtskarte aus dem Jahre 1909 (Poststempel)
Schloss Burg an der Wupper, Verlag des Schlossbau-Vereins Nr.19 - Poststempel 7.6.1909

Ähnliche Ansicht: Diese Postkarte, herausgegeben vom Schlossbau-Verein zu Burg an der Wupper, wurde am 7.6.1909 abgestempelt. Wenn man diese Postkarte mit Fotos aus dem Jahre 1909 vergleicht, so erkennt man an einigen Stellen deutliche Abweichungen. Künstlerische Freiheiten oder bauliche Tatsachen aus zurückliegenden Tagen? Die Postkarte aus dem Jahre 1907 (erste Abbildung) kommt der Realität schon eher näher. Die nächste Postkarte bringt des Rätsels Lösung ..

Ansichtskarte aus dem Jahre 1901 (Poststempel)
Lichtdruck: Schloss Burg an der Wupper, Gruss aus Burg a.d.W, Paul Lohmann, Solingen. No. 105 - Poststempel 19.3.1901, 5 Pfg.

.. aber nur dann, wenn man etwas genauer hinschaut. Diese Ansicht ist in Teilen eine Fiktion. Der abgebildete Bergfried wurde erst 1904 fertiggestellt. Vorsorglich wurde er in das Bild eingezeichnet.

Ausschnitt
fiktiver Batterieturm
Die Karte vom Schlossbauverein basiert auf dieser Karte. Der Batterieturm, der links im Bild dargestellt ist, wurde erst in den Jahren 1911 - 1914 wieder aufgebaut.

Eine andere Postkarte aus dem Jahre 1900 (Poststempel) bringt noch etwas mehr Licht in die Manipulationen an den Ansichtskarten. Ausgangspunkt für die Änderungen ist eine Fotographie, die auch für die Postkarte No.105 von Paul Lohmann herhalten musste.

Ansichtskarte aus dem Jahre 1900 (Poststempel)
Lichtdruck: Schloss Burg mit dem Bergfried, Gruss aus Burg a.d. Wupper, W. Fülle Barmen, Nr.1507 - Poststempel 5.6.1900, 5 Pfg.

Ansichtskarte aus dem Jahre 1900 (Poststempel)
Offensichtliche Änderungen: Batterieturm und Mitteltor hinzugefügt, Baum verdeckt Haus und Bergfried hinzugefügt

Wenn die zeitlichen Angaben zu den Bauabschnitten stimmen, dass mit dem Mitteltorbau im Frühling 1899 begonnen wurde, so dürfte das Original des Fotos vor diesem Zeitpunkt entstanden sein. Da das Wehrhaus auf der Schildmauer vollendet erscheint, dürfte das Foto um 1898 angefertigt worden sein.


Schloss Burg

Zur besseren Einordnung der Abbildungen hier die Jahreszahlen zum Wiederaufbau von Schloß Burg an der Wupper. Die Liste ist mit Sicherheit nicht vollständig und korrekt. Die genannten Werke sind sich schon nicht einig, obwohl sie eigentlich aus einer gemeinsamen Quelle stammen.
Quellen:

  • Schloss Burg an der Wupper, herausgegeben vom Schloßbauverein, Düsseldorf 1910.
  • Festschrift zum 25 jährigen Jubiläum des Schlossbauvereins zu Burg an der Wupper, 1887-1912
  • Geschichte des Schloßbauvereins Burg a. d. Wupper, 1887-1962, Neustadt/Aisch, 1962
  • Schloss Burg als Postkarte, Hrsg: Dirk Soechting, Remscheid 1980
  • museum - Bergisches Museum, Schloß Burg, Solingen an der Wupper, Ausgabe Januar 1982
  • Festschrift zum 100jährigen Bestehens des Schlossbauvereins Burg an der Wupper, Köln, 1987
3.8.1887 Wiederaufbau wird beschlossen
1.4.1890 Schmallspurbahn zwischen Wermelskirchen und Burg wird eröffnet und die Ruine damit dem Verkehr erschlossen. [75j]
12.4.1890 Beginn der Wiederherstellung des inneren Torhauses und des anstoßenden Wehrganges.
22.6.1890 Der Bergische Geschichtsverein besucht Schloss Burg; Torhaus, Treppenturm und Wehrgang sind so gut wie vollendet.
13.8.1890 Torhaus, Treppenturm und Wehrgang werden eingeweiht. Anschließend setzt "Völkerwanderung" nach Schloß Burg ein. [75j]
11.5.1891 Der Kunsthistoriker und Geheimrat Prof.Dr.Paul Clemen besucht zum ersten Mal Schloss Burg. Seit 21 Jahren unterstützt er den Wiederaufbau (Konservator der Kunstdenkmäler der Rheinprovinzen).
22.08.1891 Richtfest des 30 Fuß hohen Daches auf dem Palas.
21.10.1891 Einweihung der nördlichen Palas-Hälfte, 6. Hauptversammlung des Vereins
10.8.1892 Einweihung Kapellenbau, 7. Hauptversammlung des Vereins
10.3.1893 8. Generalversammlung in Elberfeld: Beschluss für den Aufbau der südwestlichen Ecke des Palas.
1.7.1894 Der Bergische Geschichtsverein tritt erneut eine Festfahrt an: Ziel ist Schloss Burg, man möchte die Vollendung des Palasbaues und die Eröffnung des Bergischen Landesmuseum feiern.
Sommer 1894 Südteil des Palas vollendet.
Herbst 1895 Der Aufbau des Wachthauses auf der Schildmauer beginnt.
1897 Der Aufbau der Mauern des Schloßhofes mit dem Wehrhaus auf der Schildmauer wird vollendet.
4.8.1897 Der Schloßbauverein blickt auf 10 Jahre Tätigkeit zurück. 9. Hauptversammlung des Vereins
24.10.1898 Zum Wiederaufbaustart des Bergfrieds wird ein Gedenkstein mit folgender Inschrift eingemauert: Erbaut vor 1130 · zerstört um 1648 · Wiederaufbau begonnen 1898.
(Da der Tag der Zerstörung des Bergfriedes nicht bekannt war, wurde der Tag des Westfälischen Friedensschlusses des Dreizigjährigen Krieges, der 24.Oktober (1648), zur Feier gewählt.)
Frühling 1899 Baubeginn Torbau
12.8.1899 Kaiser Wilhelm II. besucht Schloss Burg. Weitere Besuchsstationen: Müngstener Brücke und Remscheider Talsperre
Herbst 1899 Rohbau des Torbaus fertiggestellt
1899 Der Bergfried (Hauptturm) beginnt zu wachsen
Ende 1901 Der Bergfried ist in seiner ganzen Höhe von 6 Stockwerken errichtet.
4/5.1.1902 In der Nacht vom 4. auf den 5. Januar reisst ein orkanartiger Sturm das noch nicht vollständig errichtete Dach und eine Ecke des Bergfrieds herunter
28.06.1902 Der königliche Kommerzienrat Julius Schumacher stirbt.
20.9.1902 Der Kaiser Wilhelm-Brunnen, gestiftet von Freiherr August von der Heydt, wird eingeweiht.
1902 Der Architekt Fr. Blaue übernimmt die örtliche Bauleitung (am 28.10.1902 wurde er gewählt, sein Amt trat er im März 1903 an). Unter seiner Leitung wird der Turm wiederhergestellt und ausgebaut.
1904 Vollendeter Bergfried. [Festschrift 1912]
1904 Die Wirtschaftsgebäude (Stallgebäude) im Anschluß an das Innentor werden ausgeführt. [Festschrift 1912]
15.10.1904 Hauptversammlung: Laut Baubericht sind die Wirtschaftgebäude vollkommen fertig gestellt. Der Wehrgang zwischen Kapelle und Schildmauer wurde mit einer Überdachung versehen. [75j-s60]
1905 Die Stallgebäude im Anschluß an das Innentor werden ausgeführt. [Schlossbauverein 1910]
11.11.1906 Gerhard August Fischer verstirbt
1908 Der Schlosshof wird durch Anpflanzungen verschönert.
14.8.1909 Erlaubnis für 2. Geldlotterie mit Reingewinn von 90.000 Mark. Mit diesem Geld soll das Grabentor aufgebaut werden.[75j]
12/13.4.1910 2. Geldlotterie[75j]
1910 1.204.500 Mark wurden bisher für den Wiederaufbau ausgegeben, hinzukommen noch 147.500 Mark für die Ausmalung der Kapelle, des Rittersaales, der Kemenate und des Ahnensaales.
Zum Vergleich, die Eisenkonstruktion der Müngstener-Brücke kostete damals (1897) rund 2,3 Millionen Mark.

29.7.1911 Bei der Generalversammlung wird das äußerlich vollendete Grabentor übergeben.
1912 Das Zwingertor wird vollendet
1912 Festschrift zum 25 jährigen Jubiläum des Schlossbauvereins zu Burg a.d. Wupper (1887-1912)
25.7.1914 Letztes Treffen der Vereinsmitglieder auf Schloss Burg vor dem 1. Weltkrieg. Der Batterieturm war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollendet, man hoffte auf den Herbst. [75j-S.69]
1914 Der Batterieturm wird vollendet
13.12.1918 Britische Truppen besetzen Schloss Burg. [75j]
18.5.1920 Hauptversammlung in der wieder "befreiten" Burg [75j]
21.11.1920
falsch!
In der Nacht vom 21. auf den 22. November brennt das Schloss. Torbau, Palas und Kapellenflügel werden Opfer der Flammen.
[»Festschrift zum 75jährigen Bestehen, S.71 :+: Festschrift zum 100jährigen, S.139]
25.11.1920 In der Nacht vom 25. auf den 26. November brennt das Schloss.
[»Schloss Burg als Postkarte, S.186f :+: museum, S.44]
Und nüh? Wann brannte die Burg tatsächlich? In der Tageszeitung wurde am 26. Nov. 1920 darüber berichtet..
November 1923 Brandschäden sind äußerlich beseitigt. [75j]
Februar 1927 Bergische - Heimat :: Die Monatsschrift für Volkstum, Natur und Kunst, Wandern und Verkehr widmet sich dem Thema "Schloss Burg a./d. Wupper".
7.8.1937 Hauptversammlung, Festschrift "50 Jahre im Dienst der Heimat" zum 50jährigen Bestehen des Schlossbauvereins [75j]
4.11.1944 Luftangriff auf Burg und Hünger [75j]
3.11.1952 Münzfund bei Erdausschachtungen [RomBerge1954,S151]
1954 Anlage zweier Parkplätze am Südhang des Burgberges [75j]
16.6.1962 Hauptversammlung, Festschrift "Geschichte des Schloßbauvereins Burg a. d. Wupper 1887-1962" zum 75jährigen Bestehen des Schlossbauvereins [75j]
1987 'Für Kaiser, Volk und Vaterland' · Der spätromanische Wiederaufbau von Schloß Burg seit 1887 :: Unter diesem Titel erscheint im Rheinland-Verlag zu Köln die Festschrift zum 100jährigen Bestehen des Schloßbauvereins Burg an der Wupper

Am 26.11.1920 brannte Schloss Burg erneut nieder. Der Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1922 - 1927.

Ansichtskarte aus dem Jahre 1928 (Poststempel)
Schloss Burg an der Wupper, Wilh. Fülle, GmbH, Barmen, Nr. 48635/37 - Poststempel 23.1.1928

Die Burg von Südosten von der Talseite.


©2003, Michael Tettinger
So. 11.05.2003 - Mo. 09.08.2004
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