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Haasenmühle? Mein erster Gedanke: Dort fließt der Nacker Bach bergauf, so meine frühesten Erinnerungen an diesen Ort. Die geographische Lage brachte es mit sich, dass der ehemalige Obergraben, der heute kaum noch zu erkennen ist, für den unbedarften Mofa-Fahrer (die abschüssige Leichlinger Strasse von Brücke aus nutzend) den Eindruck machte, als ob dieser bergauf führte. Eben eine optische Täuschung! Nicht nur der Obergraben ist verschwunden, auch das Wasserad der ehemaligen Fruchtmühle ist nur noch fragmentarisch vorhanden. Das Innenleben der Mühle ist hingegen den Gästen bei Bier und Speisen ein heimlicher Mitesser: Vorspeise, Mahlgang, Nachspeise, die Übergänge sind hier fließend. Die Geschichte:
Wo soll ich anfangen? Vielleicht in der Gegenwart? Die Haasenmühle hat
eine eigene Seite im weltweiten Netz. www.haasenmuehle.de - derzeit garniert
mit dem Code 400: Bad Request - Muss ich jetzt schreiben, die Mühle hatte
eine eigene Seite? Werfen wir einen kurzen Blick auf eine alte Landkarte, wir schreiben das Jahr 1893. Hasenmühle heißt es dort. Oder wie wäre es mit Haasenkornmühle, Krewelsmühle oder Kreuwelsmolen?
Spielt auch keine große Rolle. Diese Mühle war mit dem Rittersitz Nesselrath
(auf der anderen Wupperseite) aufs Engste verbunden.
Was habe ich so alles auf dieser alten Karte markiert? Die gelbliche Farbe kennzeichnet andere Örtlichkeiten: Schloss Nesselrath, einen alten Steinbruch und die frühmittelalterliche Burg Zobbesmur. Und Leysiefen? Wilhelm Leysieffer veröffentlichte in der Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins, Band 86, Jahrgang 1973, einen sehr ausführlichen Beitrag zum Thema: Haasenmühle - Ein alter Wohnplatz an der unteren Wupper. Dort wird Ihnen geholfen. Demnächst mehr in diesem Theater!
»Da ich gesonnen bin, meine, über die Wupper an der Hasenmühle neu
erbaute Fährbrücke nicht für das Fuhrwerk conzessionieren zu lassen,
bringe ich hiermit mit dem Bemerken zur Oeffentlichkeit: daß nur
dieselbe für das Fuhrwerk meiner Mahlkunden unentgeldlich offen
steht, das übrige hingegen von jetzt ab, wieder den alten Fahrweg durch
die Wupper benutzen muß. Schmitz Heinrich war offensichtlich sehr genervt (War es die Obrigkeit oder die Frechheit der Bürger?) und schickte daraufhin alle Nicht-Kunden zurück in die Wupper, sie mussten die alte Furt nutzen.
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