Schleifkotten an der Wupper - Untenfriedrichstaler Kotten |
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Die Wupperbrücke am Friedrichstaler Kotten
Quelle: Solinger Tageblatt, 29. Januar 1941
Wie alle anderen Ortschaften der Wupperberge, so war auch Friedrichstal
in früheren Jahren von der Außenwelt so gut wie abgeschnitten. Jetzt war zwar der Durchgangsverkehr möglich, aber die Freude sollte nicht von langer Dauer sein, denn für die Unterhaltung der Brücke wurde so gut wie nichts getan. Schon nach einigen Jahrzehnten war diese in einem so schlechten Zustand, daß sie wegen Baufälligkeit polizeilich gesperrt werden mußte. Aber die Bewohner der Wupperberge störten sich wenig an dieser Maßnahme. Sie benutzten die Brücke unentwegt weiter. Ende der achtziger Jahre wurde dem Eigentümer der Befehl erteilt, die Bohlen zu entfernen. Melchior kam diesen Verlangen nach und nun stand nur das nackte Eisengerippe noch da. Aber eine Sperrung der Brücke wurde auch mit dieser Maßname noch nicht erreicht. Sich am Geländer festhaltend, rutschten die Wupperanlieger auf den schweren Schienen von einer Seite des Flusses zur anderen. Kaum war dieses gefährliche Spiel zur Kenntnis der zuständigen Behörde gelangt, als der Besitzer schon den Auftrag erhielt, den ganzen Rest der Brücke niederzulegen. Dies geschah auch. Von diesem Zeitpunkt ab hörte selbstverständlich jeder Verkehr über die Brücke auf, da beiderseits nur die ersten Pfeiler der Brücke im Wasser standen.
Als dann im Herbst des Jahres 1890 die gewaltige Hochwasserkatastrophe kam, wurde das am Friedrichstaler
Kotten liegende Gebäude des Hammerwerks von den Fluten fortgerissen. Das
Balkenwerk verfing sich in dem niederhängenden Geländer der Brücke und
nahm die Pfeiler mit fort. Jetzt stand nur noch das Mittelstück. Aber
nicht lange mehr dauerte die
Aber nicht lange blieb Friedrichstal damals ohne Wupperübergang. Um die
Jahrhundertwende baute der Messerschleifer und spätere Gastwirt Eduard
Ern etwa hundert Meter unterhalb der alten Brücke eine neue, mit dem
Ausflugslokal Friedrichsaue. Diese steht auch heute noch und regelt den
Verkehr mit der Achtung!!! Obiger Artikel stammt aus dem Jahre 1941!!! Das Ausflugslokal besteht auch im Jahre 2005 noch und besticht durch exzellente Preise (3,70 EUR für 0,5 Liter Radler). Die vom Gastwirt Ern erbaute Brücke wurde vermutlich in den 60er Jahren des 20ten Jahrhunderts durch die uns heute bekannte Betonbrücke ersetzt. Der auf Leichlinger Gebiet verlaufende Wanderweg wird derzeit im Rahmen der vergessenen Aktivitäten rund um den Wasserwanderweg "Raute 6", der die Wupper von der Quelle bis zu ihrer Mündung in den Rhein begleitet, großzügig ausgebaut. Wer etwas genauer hinsieht, der findet am linken Ufer der Wupper noch Reste des Brückenkopfes. Noch auffindbare Reste des Brückenkopfes im Jahre 2005.
Seltsamerweise hat der Autor F.W. (Friedrich Wieden?) das Gewitter im Jahre 1936 nicht erwähnt. |
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©2005 Michael Tettinger, Fr. 24.06.2005, letzte Änderung: So. 26.06.2005 |