Die Sengbachtalsperre - Exkursion

Eines der Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten in Solingen.

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Exkursion
ins Wassereich

Wasserwerk Glüder - Elektrizitätswerk

Unser nächstes Ziel ist die Pumpstation.

Zuvor gibt es aber noch eine alte Aufnahme des Pumpwerkes. Die Aufnahme stammt möglicherweise aus der Bauzeit. (Am 28. Mai 1903 wurde die Talsperre feierlich eingeweiht.)

Pumpwerk Glüder um 1903

Neben den Pumpen für die Wasserversorgung war in diesem Gebäude auch das erste Städtische Elektrizitätswerk untergebracht, welches erstmals für Solingen Lampenstrom lieferte. Der Probebetrieb wurde am 20. Dezember 1902 mit einer Niederdruckturbine von 355 PS aufgenommen. Am 6. Januar 1903 erleuchtete man den Kaisersaal erstmals mit Hilfe der hier per Wasserkraft erzeugten elektrischen Energie. Ein historischer Tag in der Solinger Stadtgeschichte.

Pumpwerk Glüder 19.August 2001

Eine letzte Anmerkung zu dem alten Foto: An dem Standort des Fotografen befindet sich heute das Gebäude mit den Filteranlagen. In den ersten Jahren nach Inbetriebnahme der Solinger Talsperre löste man die Filterung auf eine andere Art. Das Wasser der Talsperre wurde unterhalb der Mauer durch einen Springbrunnen verdüst. Rein technisch hatte die Fontäne die Aufgabe, die unerwünschte Kohlensäure des Wassers zu entfernen. Anschliessend wurde das Wasser auf den Wiesen verrieselt, versickerte und gelangte in ein Drainagesystem, so daß es natürlich gefiltert zu den Wassertürmen gepumpt werden konnte. In der Praxis funktioniert dies nur eingeschränkt, immer wieder zeigten sich Belästigungen durch Würmer im Trinkwasser. Nach einigen Jahren wurde der Pumpstation in Glüder ein spezielles Filterhaus hinzugefügt.

Der Springbrunnen hatte aber noch eine andere Funktion. In der Bevölkerung herrschte eine große Furcht und Skepsis vor diesen Talsperren. Diese ließ aber schnell nach, als an der Sperrmauer Ausfluglokale entstanden und dem Bauwerk damit den Rang einer touristischen Attraktion gaben. Die Skepsis in Zustimmung zu verwandeln war auch eine Aufgabe der Fontäne, die - inmitten eines parkähnlichen Geländes unterhalb der Mauer gelegen - die drohende Kraft der Wassermassen hinter der Mauer in ein farbiges und spielerisches Motiv vor der Mauer verwandelte.

Als dies nicht mehr nötig war und auch die technische Funktion versagte, wurde die Fontäne demontiert; Ausflugslokale gibt es heute auch nicht mehr. Geblieben ist nur noch der Begriff Rieselwiesen.


©2001-2002, Michael Tettinger
So. 20.05.2001 - Do. 30.05.2002
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