Auf dem Hinweisschild vor Ort lesen wir ::
Motte Zoppesmur — Mächtiger aus einem zur Wupper hin abfallenden Hang
herausgeschnittener Burghügel von etwa 50 m Basisdurchmeser und ca.
8 m Höhe, mit Resten einer Ringmauer am Rande des Hügelplateaus und
kräftigem Wall zur Talseite hin.
Bergische Burg (Graf Adolf V. von
Berg) gegen Kur Köln, 1280 erstmals erwähnt. Nach den Funden älter.
Aufgestellt hat das Schild der Landschaftsverband Rheinland,
Rheinisches Landesmuseum Bonn.
Seit meinem letzten Besuch wurde das Schild ein
wenig von seiner Algenlast befreit. (Vermutlich wurde 2006 das Schild
wieder entfernt und das Gebiet rund um das Bodendenkmal als
Naturschutzgebiet ausgewiesen.)
Kräftiger Wall zur Talseite ..
.. Burghügel ..
.. Gipfelstürmer, Eroberer oder Wir-machen-den-Affen-vor-der-Kamera ..
.. Mauerreste ..
.. Nachfahren der alten Zobbes ..
.. der Burgherr aus Leysiefen und sein Fräulein ..
.. oder einfach nur Efeu.
»Als noch das Faustrecht herrschte, als das Raubrittertum ganz Deutschland in Angst und Schrecken setzte, soll ein Held des Stegreifs, genannt Zopp, mit seinem Spießgesellen Rindfleisch, von Leysiefen aus die ganze Umgegend beunruhigt haben.
Der damalige Herrscher im Bergischen lebte auf seinem Schlosse zu Burg, dem alten Ahnensitze seines Geschlechtes. Sein Bruder bekleidete ein hohes geistliches Amt zu Köln, strebte aber nach der Herrschaft seines Bruders. Um diese in seine Gewalt zu bekommen, suchte er dessen Heirat zu vereiteln; doch ohne Erfolg. Da lockte er seinen Bruder nach Köln, bemächtigte sich seiner und ließ ihn entmannen. Rachebrütend kehrte der Misshandelte nach Burg zurück. Nach vielen als unausführbar verworfenen Plännen beschloss er, sich Zopp's und seines Genossen Rindfleisch zu bedienen, um seinen Bruder in seine Gewalt zu bekommen. Er verhieß den beiden Übeltätern Verzeihung für alle begangenen Verbrechen, wenn sie seinen Bruder in Köln gefangen in seine Hände liefern würden. Ein solches Anerbieten war zu verlockend für die beiden, um es von der Hand zu weisen. Sie begaben sich nach Köln und verweilten dort längere Zeit, namentlich die Gesellschaft und Freundschaft ihres Opfers suchend. Einst auf einem Spaziergang mit demselben am Rhein entlang, ergriffen sie ihn plötzlich, fesselten ihn, warfen ihn in einen bereitgehaltenen Kahn, fuhren über den Rhein und brachten ihn nach der Burg. Der Graf warf den Verhassten in den Kerker, ließ ihn aber von Zeit zu Zeit, um sich an seiner Qual zu weiden, entkleiden, mit Honig bestreichen und in einem eisernen Käfig, der an der Aussenmauer der Burg angebracht war, von Bienen und Wespen zermartern.
Zopp soll nach einer weiteren Sage in einem Hohlwege bei Unter-Katternberg von einem Fuhrmann mit einer Hacke erschlagen worden sein.«
Quelle: Otto Schell: Bergische Sagen. Baedeckersche Buch- und Kunsthandlung. 1897