Schleifkotten an der Wupper - Königskotten |
||
Abraham SchaafFranz Hendrichs erwähnte in seiner Schrift "Die Schleifkotten an der Wupper", 1922, den Schleifer Abraham Schaaf. Er soll der Erfinder des Buntschleifens gewesen sein. Darunter kann ich mir bisher nichts vorstellen. Gefunden habe ich etwas anderes. In "Die Heimat" vom März 1959 veröffentlichte Otto Bauermann seine Fundsachen zu diesem Thema: Albert Weyersberg berichtete in der Monatsschrift des Bergischen Geschichtsvereins, 24. Jahrg., Seite 158, kurz über den Erfinder des Buntschleifens Abraham Schaaf. Hierzu fand ich im Solinger Kreis-Intelligenzblatt (29.10., 3., 10., 12., und 17.11.1875) in einem Aufsatz von W. Oligschäger, der "Ein Kreuzzug zwischen Hippe und Bock" betitelt ist, folgende Mitteilung: "Gegen das Jahr 1790 gehörte eine Hälfte dieser Schleifmühle (Königskotten) dem ausgezeichneten Buntschleifer Abraham Schaaf zum dritten Feld, welcher in den ersten Jahren dieses Jahrhundert zu Clauberg starb. Sein Sohn Friedrich lebte 1847 am Nehrenkotten. Damals war einmal der Churfürst von Cöln, Maximilian Franz, ein Bruder des bekannten Kaisers Joseph, in Solingen, um das Arbeiten in den verschiedenen Werkstätten anzusehen. Bei Wilhelm Krebs wurde ihm das Schwertschmieden gezeigt; bei Henckels sah er das Messermachen, wo dessen Gesell, Abraham Kohl, ihm die Hand mit dem glühenden Kloben mit dem Bemerken hinhielt: "Hähr Churfürst, dat heischt mern'n Kloven!" An einem Nachmittag führten ihn einige Kaufleute in den hiesigen Kotten, um das gerühmte Arbeiten Schaafs anzusehen. Darüber erstaunt, äußerte er: "Es ist schade, daß solche Hände verwesen." Der Künstler wurde von dem leutseligen Herrn zum Besuche nach Bonn eingeladen, wo derselbe auch zweimal war. Im Jahre 1847 schliff hier noch ein Mann, welcher damals in diesem Kotten gesehen ... Ein Theegarten zur Eick, welcher ebenfalls in diesem Kotten schliff, lauschte ihm die Kunst ab und übte sie auch aus." Diesen von Bauermann gefundenen Aufsatz gibt es tatsächlich im Solinger Kreis-Intelligenzblatt von 1875. Und die Schilderung des Weges deutet auf den Wupperkotten unterhalb der Papiermühle hin. Der Autor gibt auch Hinweise auf die Familie König. Hat Franz Hendrichs möglicherweise diesen Beitrag aus dem Jahre 1875 für sein Buch genutzt? Rosenthal beschreibt ebenfalls einen hohen Besuch. Geschichte einer Stadt, Band II, Seite 130f: Der Besuch des Kurfürsten Karl Theodor in Solingen, 18./19. April 1747. Am 19.4.1747 besuchte der Kurfürst samt Gefolge ebenfalls einen Schleifkotten. |
||
©2002 Michael Tettinger, Do. 31.10.2002, letzte Änderung: Do. 31.10.2002 |