Frisch aus der Tagespresse, Solinger Tage-Blatt vom 14. Januar 2006:
Einige vermuteten einen Schreibfehler, aber der Vorsitzende des
Kuratoriums zur Pflege Solinger Baudenkmäler, Curt Meis, hatte
tatsächlich zur Jahreshauptversammlung 2004 (!) eingeladen. Die
Turbulenzen des letzten Jahres haben uns einfach keine Zeit für eine
Mitgliederversammlung gelassen
, stellte Meis gestern Abend beim
Treffen im Obenrüdener Kotten fest.
Da waren vor allem die Probleme mit den Bewohnern des Balkhauser Kottens, die im Sommer schon wieder ausziehen. Die schleppenden Sanierungsarbeiten mochten wohl von Anfang an eine Rolle gespielt haben, mutmaßte Meis. Auch habe es sich nie ergeben, die Familie richtig in ihre neue Rolle einzuführen. Es lägen aber bereits neue Bewerbungen vor. Gespräche sollen in den nächsten Wochen folgen.
Bis neue Mieter einziehen, müssten aber ohnehin noch wichtige
Sanierungsarbeiten abgeschlossen werden. Während wir wegen des
Holzbockes zwei Wände austauschen mussten, entdeckten wir ein neues
Problem: Der Hausschwamm hat sich eingenistet! Die Sanierung ist zur
Zeit in Arbeit.
Dazu kamen Arbeiten an der Dachrinne (schon
abgeschlossen). Ein Teil des Bodens ist abgesackt. Das Wasserrad, das
ein Jahr stillstand, ist versandet. Die Höhe des Schadens ist noch nicht
abzuschätzen. Außerdem sind Teile der Bucht beschädigt, so dass sie
dringend gesichert werden muss. Und schließlich:
Die Brücke ist marode.
Die Sanierung gestaltet sich aber schwierig, weil hierdurch der
Fortbestand einer in nächster Nähe stehenden Buche gefährdet ist. Meis:
Diese Buche ist nicht unbedeutend für das Gesamtbild.
Zufrieden zeigte sich Kassierer Harald Samorey. Trotz hoher Heiz- und Energiekosten (wegen der Umbauarbeiten) sei noch immer ein Einnahmeüberschuss zu verzeichnen.
Alle Klarheiten beseitigt? Ich stelle mir gerade vor, wie das Bauwerk gegen den gemeinen Hausschwamm kämpft. Wie kann das Wasserrad versanden, wenn schon seit Jahren der Obergraben dicht ist? Welcher Boden ist abgesackt? Welche Bucht muss gesichert werden?
Kurze Nachricht am Samstag, dem 4. März 2006 im Solinger Tageblatt:
(crm) 15 Bewerber haben sich beim Denkmal-Kuratorium des Balkhauser
Kottens gemeldet, um künftig im Haus zu wohnen und das Schleifermuseum
zu betreiben. Der Kuratoriumsvorstand hat jetzt fünf Bewerber in die
engere Wahl gezogen. Von diesen können wir uns vorstellen, dass sie
es sind
, sagt der Vorsitzende Curt Meis. Dabei geht die Bandbreite
vom Industrie-Praktiker bis zum Akademiker. Die fünf werden Anfang
April eingeladen und sollen darlegen, wie sie sich Leben und Arbeiten im
Kotten vorstellen. Das soll an einem Tag geschehen, an dessen Ende das
Kuratorium sich entscheiden will. Zufrieden ist Meis auch mit den
Bauarbeiten am Kotten, die trotz des miserablen Wetters gute
Fortschritte machen
.