ZeitungsnotizIm Mai 1972 wurde in Folge einer kleinen Serie über die Schleifkotten an der Wupper in einer Beilage zum Solinger Tageblatt folgendes Foto sowie Text veröffentlicht:
UNTENFRIEDRICHSTALER KOTTENwurde im Jahre 1869 durch die Brüder Melchior neu gebaut. Die vorher hier betriebene Kottenanlage, vermutlich um die Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut, brannt am 9. Juli 1869 ab. Das alte Gebäude hatte man auch "Neuer Friedrichstaler Kotten" oder nach dem früheren Besitzer "Brochs Kotten" genannt. Wie so viele Kottenanlagen schien auch der Untenfriedrichstaler Kotten nach dem Zweiten Weltkrieg dem Untergang geweiht. Während der Kriegsjahre hatte er als Lagerraum gedient, nach Kriegsende einige Malerateliers beherbergt. Zu Beginn der fünfziger Jahre wurde er wieder instand gesetzt und einem Industriebetrieb nutzbar gemacht. Auch die Wasserkraft spielt hier noch eine Rolle. Sie treibt aber heute hier kein Wasserrad mehr, sondern eine moderne Turbine. Unser Bild zeigt eine ältere Ansicht des Kottens. Die Heimat, Mai 1972, Seite 20. Soweit der namenlose Beitrag. Das genannte Branddatum habe ich noch nicht überprüfen können. 20 Jahre nach dem Brandunglück besuchte im Sommer 1889 ein Steuerinspektor den Kotten, vermaß Wehr, Graben und Wasserrad. Abschließend trug er seine Ergebnisse in ein Verzeichnis ein:
Unten-Friedrichsthal
Schleiferei von Wwe. Ferd. Melchior 1 unterschlägiges Wasserrad, Durchmesser 3,66 m Schaufeln 3,10 m lang, 0,36 m hoch Umdrehungen 16 pro Minute, Arbeitszeit 12 Stunden Wehrhöhe im Wupperfluss: 66,98 / 65,95 m (Diff=1,03 m) Höhe der Radachse: 67,51 m Höhe im Obergraben: 66,01 m Höhe im Untergraben: 64,84 m (Diff=1,17 m) Und wenn wir schon einmal bei Daten und Fakten sind. Eine Besichtigung der Wupper am 27. August 1803 ergab folgendes Bild: (Quelle: Waldemar Specht, Eine Wupperbesichtigung vor 130 Jahren, In: Die Heimat, 11.11.1933) »Ein vorschriftsmäßiges Fischloch fehlte dem Wehr am Friedrichsthaler (Untenfriedrichsthaler) Kotten. Hier war der Stau mit 3 Fuß 6 Zoll aber so niedrig, daß man von der Forderung einer Fischpassage, solange das Wehr nicht erhöht würde, Abstand nahm.«
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