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Donnerstag, 9. Mai 2002

Marienleuchte

Straßenschild: Marienleuchte Früher soll dieser Ort einmal den Namen "Oldeborg" getragen haben, der auf eine ehemalige Wehrburg hindeutet, die aber schon vor 1200 zerstört wurde. Angeblich unterstützen Funde von Waffenresten aus früherer Zeit diesen Sachverhalt. Heute ist das Fleckchen Erde vor Marienleuchte auch unter dem Namen Ohlenburgs Huk bekannt. Vor dem Bau des Leuchtfeuers endete die Reise vieler Schiffe hier vorzeitig.

Östlich von Puttgarden gelegen das 1832 erbaute Leuchtfeuer "Marienleuchte", mit Wetter- und Marinesignalstation nebst Nebelsirene.

Bild: Marienleuchte, 1832 erbautes Leuchtfeuer
Geographische Lage 54° 29' 44" nördl. Breite
11° 14' 27" östl. Länge Ostsee/Fehmarnbelt
Bauzeit 1832
Baumaterial Backsteinmauerwerk
Turmhöhe 18 m
Lichtpunkthöhe 28,2 m

Allgemeines:

Insignien Fehmarns erster Leuchtturm an der Nordostecke der Insel wurde zu Ehren der dänischen Königin Marie Sophie (Friederike) Frederikke (Hessen-Kassel), der Gemahlin König Frederiks VI, "Marienleuchte" genannt. Am 28. Oktober 1832 war die Königin bei der Einweihung (gleichzeitig ihr 65. Geburtstag) persönlich anwesend. Wer kann schon eine eigene Leuchte vorweisen? Fehmarn gehörte seinerzeit zu Dänemark. Die an der Ostseite am Turm angebrachten Insignien der Königin sind erhalten.

Das Leuchtfeuer bestand anfangs aus einem Spiegelapparat mit 6 Zinn-Hohlspiegeln mit Rüböl-Lampen auf einem Drehtisch, der durch einen mechanischen Gewichtsantrieb in 3 Minuten einmal gedreht wurde. 1877 wurde ein fresnelscher Linsenapparat IV. Ordnung, bestehend aus 10 umlaufenden Linsenfächern und einer 2-dochtigen Petroleumlampe "Luchaire" eingebaut; die Betriebslichtstärke war mit 2000 Hefnerkerzen angegeben. Die Elektrifizierung des Leuchtfeuers erfolgte 1919. Die Drehlinsenoptik ist noch heute auf dem neuen Leuchtturm in Betrieb.

Bereits 1879 wurde eine mit Preßluft arbeitende Sirene für Nebelwarnsignale in Betrieb genommen. Die Preßluft wurde durch eine Dampfpumpe (Kompressor mit Dampfmaschinenantrieb) erzeugt und in Druckkesseln gespeichert. 1930 erhielt Marienleuchte einen zweifachen elektrischen Membransender als Nebelschallanlage.

1956 richtete man in Marienleuchte ein Reserve-Funkfeuer ein, das in Betrieb genommen wurde, wenn das Feuerschiff "Fehmarnbelt" (bis 31.3.1984 in Betrieb) eingezogen werden mußte.

Das Leuchtfeuer diente der Schiff-Fahrt im Fehmarnbelt als Orientierungsfeuer. Da eine erforderliche Erhöhung des Turmes wegen des schlechten baulichen Zustandes nicht möglich war, wurde 1965/67 nördlich des alten Turmes ein schlanker 33 m hoher Stahlbeton-Leuchtturm errichtet, der zusätzlich einen roten Warnsektor für den Fähr-Querverkehr der Vogelfluglinie zeigt.

Der alte Leuchtturm steht heute unter Denkmalschutz.

Beschreibung:

Quadratischer Turm aus gelbem Backsteinmauerwerk mit einer großen Plattform, auf der mittig die Laterne und an der Südwestecke ein Schornstein aufgesetzt sind. Nördlich und südlich sind an dem Turm je ein eineinhalbgeschossiges Leuchtturmwärter-Wohnhaus angebaut.

Marien-Leuchte
Marienleuchte, Südseite

Ein paar Bilder von dem neuen Turm gibt es auch noch.....

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