Schleifkotten an der Wupper - Grunenburg | ||
Solingen
· Wupperkotten
· Grunenburg
EinleitungIn einer Karte aus dem Jahre 1824 fand ich folgenden Ausschnitt: Dieser Ausschnitt zeigt Müngsten und seine nähere Umgebung. Eingetragen habe ich die uns heute bekannten Kottennamen: Königskotten, Kirschberger Kotten und Schaltkotten. Eingekreist ist das Bauwerk, zu dem ich bisher wenig gefunden habe. Franz Hendrichs schreibt 1922: »Weiter war unmittelbar bei Müngsten nur etwas wupperaufwärts bei der schon im 14. Jahrhundert genannten Gronenburg oder Grunenburg ein kleiner Schleifkotten tätig, der jedoch später lange Jahre als Fruchtmühle benutzt wurde und endlich verfiel. Aber nur wenig über die Grunenburg hinaus war ein großer Wupperkotten an der Arbeit, der Kirschberger Kotten ...« Ob Hendrichs diesen von mir eingekreisten Kotten meinte, entzieht sich bisher meiner Erkenntnis. Lunkenheimer beschreibt eine Grunenburger Fruchtmühle - Schleifkotten/Fruchtmühle am Schaberger Bach, dem heutigen Windfelner Bach. Diese dürfte aber mit der ebenfalls eingezeichneten Mühle (nordwestlich vom Kreis) identisch sein. Nach der Wiedergabe von Lunkenheimer erhielt ein Bewohner der Hofschaft Grunenburg, Johann Moll, am 12.10.1762 von der Hofkammer zu Düsseldorf eine Konzession für den Bau eines Schleifkottens.
1853 lesen wir im Stosberger Wassertriebwerksverzeichnis der Bürgermeisterei Dorp: Mir liegt da noch eine Urkundenlesung vom 31.10.1786 vor. Ebenfalls für einen Goldgulden jährlich, erhielten Johan Clemens Jüngel und Johan Peter Melchior die Erlaubnis zum Bau eines Schleifkottens auf ihrer Wiese, gelegen in der sogenannten Kirschbergsbuch. Ein unbekannter Autor merkte an: "Es handelt sich wahrscheinlich um den Kirschberger Kotten. Die Schreibweise "Kirchbergsbach" ist gelegentlich im Staatsarchiv Düsseldorf nachzuprüfen.(30.10.1940) Da dürften Verwechselungen vorprogrammiert sein. Kann jemand weiterhelfen? Ein paar Bilder von der heutigen Grunenburg? (2001) Im Hintergrund die Fachwerkhäuser der heutigen Ortschaft Grunenburg. Rechts im Bild ist der ehemalige Obergraben des Stauteiches noch gut zu erkennen. Links der Windfelner Bach. Im Solinger Ur-Kataster aus dem Jahre 1830 ist das Bauwerk an der Wupper noch eingezeichnet; leider ohne Namensangaben. (Farblich markiert habe ich die Wupper, den Stauteich und die Bauwerke.) Die Grunenburg war bisher kein Schwerpunkt meiner Solinger Seiten. An einigen Stellen gibt es aber kurze Notizen zu dieser Solinger Ortschaft. Hier eine unvollständige Liste mit internen Links:
Fazit: Es gibt noch viel zu tun. Diese beiden Schleif-Mühlen dürften existiert haben. In der Geschichts-Schreibung wurden sie mit Sicherheit mehrfach in einen Topf geworfen, und kräftig umgerührt ist es heute ein Brei, dessen Zutaten schwer auszumachen sind. Kann jemand bei der Analyse helfen? Foto/Ansichtskarte: Grunenburg (links im Wald versteckt), das Wasserwerk und der Stromerzeuger. Im Vordergrund die eiserne Brücke der Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn, welche sicherstellte, dass die weithin sichtbaren Schlote mit der notwendigen Kohle versorgt wurden. Vergleicht man die vorhanden Karten, so lag der kleine Grunenburger Wupperkotten unmittelbar vor der Brücke. Wen es interessieren sollte, die Untertitelung für obige Postkarte lautet: »Zwei Wochen vor Fertigstellung der Riesenbrücke nahm im benachbarten Grunenburg die "Kraftstation zur Erzeugung electrischen Stromes in großen Maßstäben" ihre Arbeit auf und belieferte zunächst die nahegelegene Krahenhöhe mit "Kraftstrom".« |
||
©2002–2008 Michael Tettinger, So. 10.11.2002, letzte Änderung: Do. 25.12.2008 |