Carl Friedrich Ern, der Bahnbrecher für die Solinger RasiermesserindustrieFranz Hendrichs, Solingen, schrieb 1930 über Carl Friedrich Ern: Vorfahren und Jugend»Carl Friedrich Ern (* 2.8.1850, + 7.10.1924) stammt aus einer alten Schleiferfamilie von der Wupper. Sein Großvater väterlicherseits, Carl Wilhelm Ern, besaß in Unterbalkhausen ein etwas 20 Morgen großes Ackergut, außerdem je einen Anteil vom Balkhauser Kotten wie von dem unmittelbar gelegenen, jetzt längst verfallenen Bilsteiner Kotten. Carl Wilhelm hat ebenso wie seine Vorfahren Tischmesser und sogenannte lange Messer geschliffen. 1824 überließ er seine ganze Liegenschaften an der Wupper nebst Kottenanteilen einem seiner Brüder, der wieder eine reiche Kinderschar hatte, wie sich denn der Name Ern auch heute noch recht häufig unter den Wupperschleifern findet. Dagegen kaufte Carl Wilhelm Ern den Vooskotten an der Itter und später ein Ackergut zwischen Itter und Krausenerbach auf dem Rolsberg mit etwa 8 Morgen Ackerland und einigen Morgen Wiesen, Garten, Baumhof und Waldung. Er ist kaum anzunehmen, daß diese ungewöhnliche Übersiedlung vom ererbten Sitz aus dem Wuppertal auf den Bergrücken zwischen Wald und Haan aus gesundheitlichen Gründen geschah. Es ist wahrscheinlich, daß ihm als leidenschaftlicher Jäger und Fischer die neuaufgesuchte Gegend mehr und reichere Gelegenheit bot, neben seinem Schleiferberuf seinen Liebhabereien nachzugehen. Carl Wilhelm, der auf seinem Besitztum an der Wupper bereits das wohlgeordnete Leben eines Arbeiter-Patriziers geführt hatte, trat zwar bei seiner pietistischen Denkweise im öffentlichen Leben wenig hervor, genoß aber in weiten Kreisen großes Vertrauen und nahm eine recht geachtete Stellung ein. Er hatte vier Söhne: Carl Reinhard, Nathanael, Reinhard und Friedrich, die sämtlich Schleifer wurden und denen als Haupterbteil der 1842 an Stelle des Vooskotten neu erbauten Ernenkotten zu gleichen Teilen zufiel. ...« Soweit der Beitrag von Hendrichs. Alexander Fülling schreibt 60 Jahre später:
»Aus der Familie Ern(en) im Friedrichstal
stammt übrigends auch
Carl Friedrich Ern (*1850), dem wichtige Verbesserungen bei der
Herstellung von Rasiermessern gelangen. Er führte beim Schleifprozeß die
Teilarbeit ein und stellte die erste Schleifmaschine ("Hexe",
1893) auf, fand damit Beifall in der Solinger Industrie, aber auch
erbitterte Gegnerschaft bei den Schleifer- Fachvereinen. Sein Großvater
war Carl Wilhelm Ern (*1791, verheiratet mit Anna Gertrud Klopp), ein
Urenkel des Ehepaars Johann Wilhelm und Maria Catharina Ernen.«
Literatur:
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