Balkhauser Kotten

Wasserrad mit Schleifermuseum
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23. Juli 2004 - Wer zieht in den Kotten ein?

Foto: Balkhauser Kottens von Nordwesten aus gesehen
Nordwestansicht des Balkhauser Kottens
(Foto: M.Tettinger, 18. Juli 2004)

Nach zwei Artikel in der Solinger Morgenpost ('Der Balkhauser Kotten sucht einen neuen Mieter', 'Wer will im Kotten wohnen?') zog das Solinger Tageblatt am 23. Juli 2004 nach:

Wer zieht in den Kotten ein?

Künstler Heinz-Peter Knoop wird nach 23 Jahren im Herbst den Balkhauser Kotten verlassen. Das Kuratorium zur Pflege Solinger Baudenkmäler sucht geeignete Nachfolger.

(crm) Eigentlich ist er dort gar nicht mehr wegzudenken. Und doch muss man sich nun an den Gedanken gewöhnen: 23 Jahre lebte und arbeitete der Künstler und Designer Heinz-Peter Knoop mit Frau Anneli und Sohn im Balkhauser Kotten. Im Herbst zieht er aus, und das Kuratorium zur Pflege Solinger Baudenkmäler sucht einen Nachmieter.

Knoop bleibt dem bergischen Ambiente treu - aber diesmal als Eigentum. "Ich habe mir in Burscheid ein Fachwerkhaus gekauft und werde den dazugehörigen Stall als Atelier umbauen", sagt der Künstler, der sich ganz seiner freiberuflichen Arbeit als Bildhauer und Designer widmen möchte. Denn der Kotten bringt auch Arbeit mit sich. Knoops haben im historischen Kotten nicht nur die rund 120 qm große Wohnung in der 1. Etage und das fast gleich große Atelier im 2. Obergeschoss - sondern auch das Museum im Erdgeschoss, die Außenanlagen nebst Wasserrad und Graben. Das will gepflegt werden.

"In Spitzenjahren kommen 8000 bis 10 000 Besucher in den Kotten", sagt Heinz-Peter Knoop. Außer montags ist das Museum täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. "Aber Besucher kommen auch schon mal außerhalb der Zeiten." Zu dieser Arbeit müsse man den nötigen Draht haben. Man muss selbstständig sein, um vor Ort präsent zu sein und am besten auch noch verheiratet. "Ohne meine Frau, an der sehr viel hängen geblieben ist, wäre das nicht zu machen gewesen."

Aber das historische Gebäude, die vielen Menschen, die kommen, und die idyllische, ruhige Lage an der Wupper entschädigen. "Durch das Museum habe ich viele Freunde gewonnen", sagt Heinz-Peter Knoop. Und viele Erlebnisse gab es. So stand einmal um 17 Uhr der Gewinner einer "Solingen-Woche" vor der Tür, um das Museum zu besichtigen. "Als Nicht-Solinger wusste er natürlich nicht, dass man um diese Zeit hier mit dem Bus nicht mehr wegkommt." So hat Knoop ihn kurzerhand in seinen Wagen gesetzt und ins Hotel gefahren.

Leben und Arbeiten im Balkhauser Kotten aber sollen weitergehen. Für Knoops werden vom Kuratorium Nachfolger gesucht - idealerweise Künstler oder Freiberufler, die ihre berufliche Tätigkeit im Kotten ausüben und das Museum betreiben. Sie sollten sich für die Geschichte und das Handwerk der Schleifer interessieren, das Wissen an die Museumsbesucher in Gesprächen und Führungen weitergeben können. Dazu gehört auch die Pflege des Hauses und die Betreuung der technischen Einrichtungen - vom Wasserrad bis zur Schütt. Auch sollten sich die Nachmieter dafür einsetzen, dass die begonnene Neukonzeption des Museums mit Transmission und laufendem Schleifstein und den Schaukästen abgeschlossen wird.

Mit Rat und Tat wird Heinz-Peter Knoop die Nachfolger einarbeiten und auch weiter dem Kotten treu bleiben. "Ich werde mich im Kuratorium engagieren."

Interessenten können sich mit Lebenslauf, Berufsbeschreibung etc. und einer kurzen Beschreibung, warum sie sich für das Museum interessieren und wie sie sich ihr Leben und Arbeiten dort vorstellen, bewerben: Kuratorium zur Pflege Solinger Baudenkmäler, Klaus Weber, Wernerstraße 28, 42653 Solingen.

Fast hätte ich geschrieben: Und die Schuhgröße bei der Bewerbung nicht vergessen! Selbstverständlich nur für die Wathose gedacht.

Foto: Unterschlächtiges Wasserrad am Balkhauser Kotten
Das unterschlächtige Wasserrad aus Holz
(Foto: M.Tettinger, 18. Juli 2004)

©2004 Michael Tettinger
Sa. 24.07.2004 - Sa. 24.07.2004
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