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Folgender Artikel erschien am 23. Juli 2003 in der Solinger Morgenpost.

 

Mutwillige Zerstörungen des Toilettenhäuschens am Wipperkotten kosten den Förderverein viel Geld

Stilles Örtchen vom Sockel gekippt

Von MATTHIAS KNISPEL

Der Wipperkotten - Solingens letzter in Betrieb befindlicher Schleif-Kotten - hat kein stilles Örtchen. Passend zur alten Schleifer-Tradition gab es lange Zeit außerhalb der Werkstatt ein Holzhäuschen, ein Plumpsklo mit ausgespartem Herz in der Tür. Da der rasante technische Fortschritt auch vor dieser Branche nicht halt macht, wurde dieses "Original" von einem modernen Toilettenhäuschen mit Kanal- Anschluss abgelöst. "In den letzten zwei Monaten ist es zwei Mal von zerstörungswütigen Randalierern umgestürzt worden", berichtet Axel Birkenbeul vom Förderverein Wipperkotten der Morgenpost.

Ein Racheakt?

So sollen Ende Mai Privatleute an der Wupper tüchtig gefeiert haben und dabei - zumindest was den Geräuschpegel betrifft - über die Strenge geschlagen sein. Anwohner riefen daraufhin die Polizei, "also könnte das Umwerfen des Häuschens ein Racheakt gewesen sein", vermutet Birkenbeul weiter, der Anzeige gegen Unbekannt erstattet hat. Was die Unbekannten aber nicht wussten: Sie schadeten mit der Randale nicht den Bewohnern des ufernahen Ateliers, sondern dem Förderverein Wipperkotten, auf den nun die Reparaturkosten zurückfallen. Am vergangenen Wochenende nun passierte es zum zweiten Mal.

Gemauertes Toilettenhaus

Laut Kottenmeister Manfred Wietscher müssten die Tür ersetzt sowie die Kanal-Anschlüsse vom Klempner erneuert werden. Axel Birkenbeul: "Wir haben vor, ein gemauertes Toilettenhaus mit zwei Kabinen zu errichten, vorher müssten wir uns aber mit dem Denkmalschutz abstimmen."

Abgesehen vom beschädigten Örtchen plagen den Förderverein im Tal der Wupper noch weitere Probleme: Neben der Reitersperre - sie wurde gewaltsam aus ihrer Verankerung gerissen - setzen Kanufahrer und Wasserwanderer dem Wehr ganz schön zu. Offensichtlich reize es sie, über den Steinhaufen zu rutschen, der das Wupperwasser zum Betrieb des Wasserrades aufstaut. Dabei bestehe die Gefahr, dass eine Ecke herausbricht und dann durch die Wasserkraft das ganze Wehr zerstört wird.

Foto: Reitersperre
©2003 Michael Tettinger
Die noch intakte Reitersperre der A3 am Wipperkotten

Birkenbeul sähe es daher gerne, wenn die Kanuten ihre Boote über die Fischtreppe tragen würden, weil dort das Wasser erheblich flacher sei. Da die Wassersportler nach seinen Worten aus Unwissen handeln, denkt er über eine entsprechende Beschilderung nach, die ebenfalls mit der Denkmalbehörde abzusprechen sei.

Fehlendes Foto (aus dem originalen Beitrag) + Text: Schon zum zweiten Mal wurde das Toilettenhaus am Wipperkotten umgekippt. Jetzt müssen Tür und Kanalanschluss erneuert werden.
SM-Foto: M. Kempner

Solinger Morgenpost vom 23. Juli 2003

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