Benrather SchlossDiese Seite ist noch eine BaustelleZahnlose Löwen - sogenannte Replikanten - bewachen das Anwesen. Neuzeitlich aus Gips, die Originale aus Sandstein, dem sauren Regen unserer Zeit nicht mehr gewachsen, wurden in einen Keller verbannt. Wenn man obiges Bild betrachtet, so glaubt
man an einen einfachen Bau. Oder? Die Fensterladen sind überwiegend geschlossen. Warum? Ist nur ein Schutz vor heutigen partysüchtigen Zeitgenossen. In der Vergangenheit sollen immer wieder angetrunkene Personen die Fenster als Entsorgungsziel für ihre leeren Flachen angesehen haben, deshalb die verschlossenen, hölzernen Laden. Das Verhalten der geladenen Gäste zu früherer Zeit ist nicht überliefert, vielleicht läßt es ich an den Bauten, Gärten und deren Namen entnehmen. Heute ist das Museum für europäische Gartenkunst, welches im endlich renovierten Ostflügel des Schlosses, das Kurfürst Carl Theodor von Pfalz-Bayern als «maison de plaisance» errichten ließ, residiert, für das gemeine Volk gesperrt. Ein Volksvertreter hat sich angesagt - und dann auch noch ein Namensvetter von mir, zuständig für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, der hier heute vespert - , deshalb muß das gemeine Volk draussen bleiben. Hat sich seit dem 18. Jahrhundert etwas verändert? JA!
Man fährt nicht mehr mit der Kutsche vor, demnach braucht man auch keine
Stallungen mehr.
Und? Ich hätte da noch einen Vorschlag: Alles betonieren, grün anstreichen und an die Fenster von innnen ein paar Flachbildschirme anbringen. Auf diese wird dann für den jeweiligen Besucher das passende Ambiente projeziert. Brave New World? Fragen sie den Erfinder der Fenster. Robert Gartentor hat es in seiner privaten Residenz angeblich schon verwirklicht. Ob in 250 Jahren auch dieser Ort ein Museum ist?
Es gibt noch einiges zu diesem Bauwerk zu sagen: Kürfürst Carl Theodor konnte sein 1773 vollendetes Schloss nur ein einziges Mal besuchen. Mit Sicherheit würde er sich aber heute über die vielen tausend Besucher wundern, die auf Filzpantoffeln durch seine prächtigen Gemächer gleiten. 18 Jahre hatte der Bau des Lustschlosses gedauert. Seine Erhaltung ist heute eine bedeutende Aufgabe der Denkmalpflege. »
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