Hier eine Antwort auf die immer wieder gestellte Frage: Eine merkwürdige Frage? Jeder Reiseführer gibt doch darüber umfangreiche Auskunft; nicht ganz. Meistens lautet das Kapitel: "Bali für Taucher". Ein kleiner aber feiner Unterschied. Da ich selber kein großes Interesse habe, meinen Kopf für längere Zeit unter Wasser zu tauchen, ob nun mit oder ohne Lungenautomat, lasse ich eine Leserin meiner Seite zu Worte kommen. Eva hat mir den folgenden Beitrag (inklusive Bilder) zur Verfügung gestellt, welcher auf ihren langjährigen Erfahrungen auf der Insel der Götter basiert. Stand der beschriebenen Dinge ist Anfang 2001. |
||||
Schnorcheln auf Bali - Stiefkind der ReiseführerDer naive Reisende würde denken, Schnorcheln sei so einfach, dass man die Maske überall aufsetzen und den Kopf ins Wasser stecken kann. Man kann schon Glück haben und mit einem schönen Erlebnis nach Hause fahren, viele kommen aber enttäuscht zurück. Entweder waren die Sichtverhältnisse nicht gut, die Wellen zu hoch, oder gab es keine Fische oder "überhaupt nichts" zu sehen. Auf Bali habt ihr ziemlich gute Chance, auch per Zufall geeignete Plätze zu finden, wenn ihr euch in der Nähe von den Tauchplätzen aufhaltet, die in den meisten Reisebüchern ganz gut beschrieben sind. Seid aber bitte sehr vorsichtig! Im Allgemeinen gilt nämlich, dass nicht jeder Tauchplatz zum Schnorcheln geeignet ist, aber fast alle schöne Schnorchelplätze gern von Tauchern besucht werden, vor allem zum Lernen und Üben. Übersichtskarte von Bali mit den genannten Orten - ©2001, Michael Tettinger Wenn jemand also "nur" schnorcheln möchte, dann würde ich Tulamben, Amed und Padang Bai (Blue Lagoon und Jepun) empfehlen. Erst wenn man sich fürs Tauchen interessiert, lohnt sich der Aufwand z.B. zur Insel Menjangan zu fahren. Zum Tauchen - finde ich - sind Menjangan, Nusa Penida, Nusa Lembongan, Gili Tepekong, Gili Biaha, Gili Mimpang und Tulamben am besten geeignet. Gili Air und Gili Trawangan wären sowohl zum Tauchen als auch zum Schnorcheln eine sehr gute Wahl. Was ist entscheidend bei der Wahl der Schnorchelplätze? Bei Tulamben, Amed und Padang Bai ist das Wasser nicht besonders tief, es ist dort auch nicht so gefährlich und die Fische schwimmen direkt an eurer Nase vorbei. Ihr habt also eine Menge Spaß! Menjangan ist tatsächlich ein wunderschönes Tauchgebiet, ihr könnt aber beim Schnorcheln vielleicht etwas enttäuscht werden. Obwohl die Sichtverhältnisse dort meistens ziemlich gut bis hervorragend sind, werdet ihr nicht so viele Fische sehen können, weil sie schnell in der Tiefe verschwinden. :-(
Teluk
Amuk wird die Bucht zwischen Padang Bai und Candi Dasa genannt.
Südlich von Candi Dasa ist ein hervorragendes Tauchgebiet zu
finden, das aber zum Schnorcheln überhaupt nicht zu empfehlen
ist, weil es selbst für gute Taucher manche ernsthafte Gefahren
auftauchen können. Um die kleinen Inseln herum wird das Wasser
ungemein rasch tief und es entstehen an vielen Stellen extrem
starke Strömungen. Die meisten tödlichen Tauchunfälle
passieren in dieser Gegend.
Bei Candi Dasa kann man aber sehr schön
schwimmen. Schnorcheln lohnt sich aber nicht besonders, es ist leider
nicht viel zu sehen. Mehr zu empfehlen ist, ein Jukung
(Auslegerboot) zu mieten und
eine Runde um die Felsengruppe von Gili Mimpang zu machen. Für
eine Stunde zahlt man ca. 50.000 - 80.000 Rp.
Padang Bai Aus dem Hafen von Padang Bai laufen täglich die Fähren nach Lombok und die kleinen Charter-Boote nach Nusa Penida und Nusa Lembongan aus. Auch wenn jemand nach den "richtig coolen" Schnorchelplätzen sucht, ist Padang Bai ein absolut geeigneter Ausgangspunkt. Man trifft sich im Restaurant "Depot Dharma" östlich vom Hafen (siehe Karte). In "Depot Dharma" sind auch Duschen vorhanden, so dass man sich nach dem Schnorcheln gründlich waschen kann. Dort warten schon die Bootsbesitzer. Am günstigsten ist, sich einer Gruppe anzuschließen. Ziel ist die Blue Lagoon und wenn es dort zu langweilig wird, dann geht´s zu "Jepun".
4 Leute passen in ein kleines Boot, wie hier (linkes Bild).
Das ist zwar ein größeres,
aber immer noch etwas älteres Modell, und wird auch Jukung genannt.
Für etwa 50.000 Rp. pro Nase kann man solch ein einfaches Boot für ca.
4 Stunden mieten.
Auf anspruchvollere Touristen und größere Gruppen warten modernere Boote. Ein "prahu", wie z.B. Paramitha (rechtes Bild), bietet bis zu 30 Personen Platz. Blue Lagoon & Jepun
Anmerkung:
Die folgenden Bilder zeigen die typische Unterwasserlandschaft im Blue
Lagoon und Jepun: Der aufgescheuchte Spielkamerad spricht nur englisch und stellt sich als "blue spotted sting ray" vor. Sein lateinischer Name ist "Taeniura lymma", wenn ich richtig recherchiert habe.
Wieder an Land: Vor der Nordküste von Nusa Lembongan erstreckt sich ein besonders schönes Schnorchelgebiet. Ein Tagesausflug von Padang Bai aus lohnt sich also ganz gewiss. (Die Tauchplätze sind in diesem Kartenausschnitt mit dem Oxygen-Zeichen und der Wassertiefe gekennzeichnet). Gili Air, Gili Meno und Gili Trawangan Von Padang Bai aus kommt man mit der Fähre nach Lembar, also auf Lombok. Wer besonders schöne Schnorchelerlebnisse sucht, sollte etwas Zeit - mindestens vier oder fünf Tage für einen Abstecher nach Gili Air "opfern". Die gemütlichsten Schnorchelplätze sind jeweils an den Südseiten der Inseln zu finden. Aber auch die Nordwest-Küste von Gili-Air bietet ganz besonders eindrucksvolle Einblicke in die Unterwasserwelt von oben. Gili Air ist sehr urig, die Unterkünfte sind äußerst einfach, aber romantisch und die Strände sind fast unberührt. Gili Meno ist eher langweilig. Auf Gili Trawangan geht aber die Post ab. Es ist die meistbesuchte und auch die teuerste der drei Inseln. Überall auf den Gilis bekommt man allerdings Schnorchelausrüstung und findet man Internet-Cafés (siehe Telefonzeichen)!
Was
habe ich bloß noch vergessen?
|
||||
©2001 Eva Veres, Michael Tettinger - Fr. 14.09.2001 | Startseite Bali 2000 |