Schleifkotten an der Wupper – Heiler Kotten, 1950


Die Wupper wird reguliert

Ein altes Wehr ist überflüssig

So der Titel im Solinger Tageblatt am 2.11.1950:

»Der Hailerkotten unterhalb Wupperhof war, nachdem er einige Zeit leergestanden hatte, von der Stadtverwaltung zu Flüchtlingswohnungen umgebaut worden. Somit waren vorläufig keine Aussichten, das Gebäude wieder als Schleifkotten zu benutzen. Dadurch wurde auch das große Wehr, welches das Wasser der Wupper zum Antrieb des Kottens staute, überflüssig. Das Wehr staute das Wasser bis hinauf zum Wupperhof. Das gestaute Wasser in Verbindung mit der rechtwinkligen Krümmung des Flusses an dieser Stelle bewirkte für die Ortschaft Wupperhof ständig erhöhte Hochwassergefahr.

Foto: Greiferbagger 1950

Unterhalb des Wehres rissen die herabstürzenden Wassermassen aus dem anliegenden Weide- und Ackergelände fortlaufend Stücke nutzbringenden guten Bodens fort. - Nun hat ein Greiferbagger das Wupperwehr abgetragen. Die Steine werden zur Befestigung der Uferböschung verwendet. Größere ausgespülte Stellen werden aufgefüllt. - Das Landschaftsbilld hat leider dadurch etwas von seinem Reiz verloren.«

Und der Schreibstil des ST hat sich gewaltig verändert. Hailerkotten ist kein Tipp-Fehler, so steht es in dem Artikel geschrieben. Heute heisst er wieder Heiler Kotten. Ob der zurückliegende Weltkrieg und seine Erinnerungen daran zu dieser Namensänderung führte, weiss ich noch nicht.


©2002 Michael Tettinger, So. 06.01.2002, letzte Änderung: Di. 08.10.2002