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Dienstag, 5. Juni 2001

Niobe-Denkmal:.

Ca. 3-4 km von der Küste im nördlichen Teil der Insel gelegen, ist Gammendorf primär Durchgangsstation für Reisende, die zur Küste streben. Ziele sind in erste Linie die Camping-Plätze, das Niobe-Denkmal oder das Naturschutzgebiet "Grüner Brink".

Trübe ist die Stimmung, wie eine Burg wird dieser Mast von den ungenutzten Strandkörben umringt.

Fundsachen

Der in die Höhe rangender Mast erinnert an die Tragödie der Niobe, die sich am 26.7.1932 etwa 8 km von hier im Meer ereignete. Das Segelschulschiff "Niobe" hatte überwiegend junge Offiziers- und Unteroffiziersanwärter an Bord, die noch keine allzu große seemänische Erfahrungen hatten und auf diesem Schulschiff der damaligen Reichsmarine ausgebildet werden sollten. Nach dem Auslaufen aus Kiel näherte sich die Niobe gerade der Insel Fehmarn, als sich das Wetter dramatisch verschlechterte. Plötzlich schoß eine Fallböhe herunter, die Niobe legte sich auf die Seite und kenterte schließlich. Das ganze Unglück dauerte kaum zwei Minuten. Glücklicherweise waren zwei Schiffe schnell bei der Unglückstelle, ließen Rettungsboote zu Wasser und konnten 40 Überlebende bergen. Dennoch ertranken 69 Menschen.

Lageplan - Niobe

Die Meldung von dem Unglück traf die Bevölkerung wie ein Schock, galt die Niobe doch als äußerst seetüchtig. Vier Wochen nach dem Unglück wurde das Wrack geborgen, es lag nur in 28 Meter Tiefe, die Leichen wurden auf dem Nordfriedhof in Kiel beerdigt. Am 15. Oktober 1933 wurde das Denkmal mit dem schlimmen Gedenkspruch enthüllt, knapp neun Monate nach Hitlers Machtergreifung. Vor diesem Hintergrund muß der Text der Gedenktafel gesehen werden.

Niobe-Denkmal - Findling
Niobe-Denkmal - Findling · Kartoffelrosen

Steininschrift:

Den Gebliebenen
vom
Schulschiff
NIOBE,
26. VII 1932

Die bronzene Gedenk-Tafel ist ein historisches Dokument und sollte zum Bedenken anregen.

Niobe-Denkmal - Gedenktafel

Es ist nicht nötig, dass ich lebe,
wohl aber, dass ich meine Pflicht tue.

Der gedruckte Reiseführer wirft die Frage auf, warum dieser Spruch nicht irgendwann mal geändert werden konnte?
Mein Kommentar: Es ist ein Zeit-Zeugnis und darf nicht geändert werden.

Nachtrag 2. Juni 2006:

Mittlerweile kenne ich auch den Autor des Spruches. Angeblich stammt der Satz aus der Feder von Friedrich II., auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz genannt (* 24. Januar 1712 in Berlin; † 17. August 1786 in Potsdam). Es ist nicht nötig, dass ich lebe, wohl aber, dass ich meine Pflicht tue und für das Vaterland kämpfe, um es zu retten, wenn es noch zu retten ist. So soll er zu Zeiten des Siebenjährigen Krieges (1756-63) an seinen Freund Jean-Baptiste de Boyer, Marquis d'Argens geschrieben haben. In dem Brief meinte Friedrich sich selber und nicht etwa seine Soldaten.

Da hat 171 Jahre später jemand zu Propagandazwecken eine kleine Umdeutung vorgenommen.

Weitere Gedanken und auch Fakten zu diesem Unglück gibt es auf der folgenden Seite: Niobe - "Ein Deutsches Schicksal".

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